Johanna Marie Jakob

Taterndorf


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      Johanna Marie Jakob

      Taterndorf

      Roman über die Zwangsansiedlung eines Sintistammes

      Dieses ebook wurde erstellt bei

       Verlagslogo

      Inhaltsverzeichnis

       Titel

       1. Ankunft

       2. Vertrauen

       3. Fortschritte

       4. Probleme

       5. Zweifel

       6. Hoffnung

       7. Fehler

       8. Atempause

       9. Wende

       Impressum neobooks

       1. Ankunft

       Über die Autorin:

      Johanna Marie Jakob wurde 1962 geboren und lebt im Südharz. Sie hat Mathematik und Physik studiert und arbeitet an einem Gymnasium in Nordhausen. Dies ist ihr vierter historischer Roman.

       Johanna Marie Jakob

       Taterndorf

      Historischer Roman

      www.johanna-marie-jakob.deBibliographische Information der Deutschen Nationalbibliothek:

      Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte Daten sind im Internet über http://dnb.dnb.de abrufbar.

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      2. Auflage

      © Juni 2015 Johanna Marie Jakob

       www.johanna-marie-jakob.de

      Illustration und Covergestaltung: Arne Beitmann

      www.arnebeitmann.de

      Lektorat: Autorenteam Ellen Heil und Karin Kuretschka

      CreateSpace Independent Publishing Platform

      ISBN-13: 978-1499779851

      ISBN-10: 1499779852

      Alle Rechte vorbehalten

      Nikolaus Lenau

       Die drei Zigeuner

      Drei Zigeuner fand ich einmal

      liegen an einer Weide,

      als mein Fuhrwerk mit müder Qual

      schlich durch sandige Heide.

      Hielt der eine für sich allein

      in den Händen die Fiedel,

      spielte, umglüht vom Abendschein,

      sich ein feuriges Liedel.

      Hielt der zweite die Pfeif im Mund,

      blickte nach seinem Rauche,

      froh, als ob er vom Erdenrund

      nichts zum Glücke mehr brauche.

      Und der dritte behaglich schlief,

      und sein Zimbal am Baum hing,

      über die Saiten der Windhauch lief,

      über sein Herz ein Traum ging.

      An den Kleidern trugen die drei

      Löcher und bunte Flicken,

      aber sie boten trotzig frei

      Spott den Erdengeschicken.

      Dreifach haben sie mir gezeigt,

      wenn das Leben uns nachtet,

      wie man‘s verraucht, verschläft, vergeigt

      und es dreimal verachtet.

      Nach den Zigeunern lang noch schaun

      mußt ich im Weiterfahren,

      nach den Gesichtern dunkelbraun,

      den schwarzlockigen Haaren.

       An die Gesellschaft zur Beförderung der evangelischen Missionen unter den Heiden

       Berlin NO 43

       Georgenkirchstraße 70

       Berlin, den 12ten Dezember 1827

       Sehr geehrter Herr Direktor Wolfenhagen,

       nach meiner Inspektionsreise durch die Provinzen des südlichen Preußens muß ich Sie heute auf einen Heidenstamm aufmerksam machen, der bisher offensichtlich übersehen und unbeachtet geblieben ist. Es handelt sich um eine große Gruppe von Sinti in Friedrichslohra und den Wäldern der Umgebung. Nach ihren eigenen Angaben zählen sie an die 300 Köpfe. Die Armut bei diesen armen Heiden ist groß, und Arbeit, womit sie sich etwas verdienen können, ist ihnen völlig unbekannt. Ich fordere Ihre Gesellschaft höflichst auf, sich derselben an Leib und Seele anzunehmen und ihnen baldmöglichst evangelische Hilfe und Trost zu senden. Wie Sie mir gewißlich zustimmen werden, bietet sich hier eine passende Gelegenheit zur Heidenbekehrung in unserem deutschen Vaterlande.

       Hochachtungsvoll

       Baron Theobald von Wurmb

      Oh, das stört nicht meine Ruh,

      wär ich Herr, doch wozu?

      Wenn ich kein Zigeuner blieb,

      hätt mich dann mein Liebchen lieb?

      (Zigeunerreim)

      Ohne Unterlass trommelte der Regen auf das Dach der Kutsche. Magdalena blickte seit Stunden immer