Kerstin Steiner

Hollywood Hills - Sex, Laughs & Rock 'n' Roll


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Handy an?“

      „Weil dein Handy nicht funktioniert oder hast du es abgestellt?“ Tom klang vorwurfsvoll.

      „Niemals, ich habe doch auf deinen Anruf gewartet.“

      Sie biss sich auf die Lippen, das musste er gar nicht wissen.

      Tom hingegen sah sehr zufrieden aus. Aha, sie hatte also doch gewartet.

      „Treffen wir uns so gegen acht Uhr im Red Lobster?“, schlug er vor.

      „Okay, gerne, Tom“, stotterte Jennifer aufgeregt. „Bis dahin.“

      „Ich freue mich schon auf dich“, verabschiedete Tom sich mit rauer Stimme. Allein ihre Stimme zu hören, machte ihn schon verrückt. Er legte schnell den Hörer auf.

      Als Jennifer zurück zu Julia ging, die auf der Terrasse die Sachen aus der Strandtasche vom Sand befreite, machte sie große Augen. Julia hielt ihr ein klebriges, weißes Etwas unter die Nase.

      „Hast du dein Handy in Sonnenmilch gebadet?“, fragte sie lachend. „Kein Wunder, dass es nicht funktioniert hat.“

      Jenny schüttelte den Kopf. Sie hatte wohl die Sonnenmilch nicht zugeschraubt und so ihr Handy und alles andere in der Tasche in einem halben Liter Sonnenmilch ertränkt.

      Da trug sie einmal keine hohen Schuhe, und prompt passierte ihr so etwas.

      Heute Abend würde sie dafür sorgen, dass garantiert kein Unglück geschah.

      19. Kapitel

      Er sah sie schon von Weitem. Sie lehnte an der Brüstung der Restaurantterrasse und schaute aufs Meer hinaus. Der Wind spielte mit ihren langen Haaren und das Kleid schmiegte sich noch enger an ihren schlanken Körper. Sie trug eines dieser teuren Designer-Kleider, es war bis zur Taille aus hautenger Spitze, der Rock war weiter geschnitten und endete eine Handbreit über dem Knie. Ein Windstoß wirbelte den Rock hoch und gab den Blick auf ihre langen Beine frei, die natürlich wieder in schwindelerregend hohen Schuhen steckten. Tom schluckte hart. Das konnte ja ein aufregender Abend werden, wenn er schon jetzt die erotische Spannung wahrnahm, die von ihr ausging.

      Sie wandte den Blick und schaute zu ihm hinüber und hob grüßend die Hand. Da war er also und ging langsam den Weg zur Terrasse hoch.

      Jennifers Herz begann schneller zu schlagen. Er sah unglaublich gut aus. Seine Haare waren vom Wind leicht zerzaust, das Gesicht war von der Sonne gebräunt und ließ die grünen Augen noch mehr leuchten. Er trug eine schwarze Jeans und ein weißes, am Hals offenes Hemd, das den Blick auf einige, sich hervor kräuselnde Brusthaare frei gab. Über seine Schulter hatte er lässig eine schwarze Lederjacke geworfen. Jennifer war fasziniert von der Selbstsicherheit seiner Bewegung, als wüsste er ganz genau, wie er auf seine Umgebung wirkte.

      „Hallo Schönheit“, begrüßte er sie und nahm ihre Hand, die leicht zitterte. Er küsste sie zur Begrüßung auf die Wange und Jennifer war versucht, ihren Kopf einfach zu drehen und ihn auf den Mund zu küssen, aber da war die Chance auch schon vertan.

      „Da bist du ja endlich“, sagte sie stattdessen.

      „Ich bin doch pünktlich. Du konntest es wohl nicht erwarten?“, neckte er sie.

      „Wir haben einen Tisch reserviert, direkt hier vorn.“

      Er legte seine Hand auf ihren Rücken und fühlte die nackte, weiche Haut zwischen ihren Schulterblättern und hätte am liebsten sofort ihren Nacken geküsst.

      Jennifer spürte die warme Hand und stellte sich vor, wie er sie am ganzen Körper streicheln würde. Tom registrierte sofort, wie sich ihre Brüste verräterische unter dem engen Oberteil abzeichneten.

      „Na, ist dir kalt?“, fragte er frech und schaute ihr ungeniert auf den Busen.

      „Ehm, nein, gar nicht“, stammelte Jennifer verlegen und spürte, wie sich ihre Wangen röteten.

      Na, das konnte ja ein Abend werden. Aber sie würde das nicht so einfach auf sich sitzen lassen können.

      Tom ließ sie Platz nehmen und schob galant ihren Stuhl an, nicht ohne sich dabei herunterzubeugen und ihr ins Ohr zu flüstern: „Du siehst heute verdammt verführerisch aus, Jen.“

      Sie fühlte seinen warmen Atem an ihrem Ohr und spürte, wie er kurz an ihrem Ohrläppchen knabberte. Was hatte er vor? Doch da saß er ihr schon gegenüber und strahlte sie unschuldig an.

      Na warte, dachte Jennifer, sagte aber zunächst nur: „Das ist ein wunderschönes Restaurant, findest du nicht? Steven und Julia können echt stolz sein.“

      Tom winkte dem Kellner.

      „Ja, es liegt traumhaft und warte, bis du das Essen probiert hast. Das ist noch besser als der Ausblick. Ich habe einen Mordshunger, meine Küche ist vollkommen leer.“

      Der Kellner kam heran, nahm die Getränkebestellung auf und brachte die Speisekarten.

      „Du trinkst keinen Alkohol, oder?“, fragte Jennifer vorsichtig, als der Kellner mit einer großen Karaffe Wasser zurückkam.

      „Ich hoffe nie mehr“, antwortete er ernst und erzählte ihr, dass er trockener Alkoholiker war.

      Jennifer sah den Stolz in seinem Blick, es geschafft zu haben, von der Sucht wegzukommen. Sie unterhielten sich ausführlich über die unterschiedlichsten Süchte, die einen als Menschen erwischen konnten. Er war vollkommen unbefangen und fühlte sich in Jennifers Gegenwart einfach wohl. Sie hörte zu und unterbrach ihn nicht, das gefiel ihm.

      Als der Kellner erneut auf den Tisch zusteuerte, steckten beide schnell die Nasen in die Speisekarte, denn sie hatten vor lauter Reden, die Bestellung vollkommen vergessen. Nach einer kurzen Diskussion über die Bedeutung der Umschreibungen auf der Karte, entschieden sie sich für eine Meeresfrüchte-Vorspeise, eine Pasta mit Hummersoße, gefolgt von einem Schwertfischsteak und als Abschluss eines von Stevens Geheimrezepten, eine Erdbeercreme mit Krokantsplittern. Als sie die Karten gleichzeitig ablegten, berührten sich ihre Fingerspitzen kurz und beide schauten sich ertappt an. Funken schienen zwischen beiden Augen zu sprühen. Tom fuhr sich mit der Hand durch die Haare und lehnte sich im Stuhl zurück.

      Jennifer war eine atemberaubend schöne Frau. Er beobachtete, wie sie lebhaft von ihrer Schulzeit in Los Angeles erzählte. Ihre Haare fielen ihr vorwitzig ins Gesicht und ihre Augen spiegelten alle Gefühlsregungen wider. Trotz ihrer Begeisterung für diese Designerklamotten wirkte sie absolut ungekünstelt und strahlte eine Wärme und Herzlichkeit aus, die ihn irgendwo ganz tief berührte. Schnell beugte er sich wieder vor, stützte sein Kinn auf seine Hand und fixierte sie mit einem Blick, unter dem Jennifer ganz warm wurde.

      Sie blickte sich um. Hoffentlich kam die Vorspeise bald, denn dieser Blick brachte sie noch um den Verstand. Tom hatte eine derartig verführerische Ausstrahlung, dass sie nicht genau wusste, wie sie darauf reagieren sollte. Vermutlich wusste der Kerl ganz genau, wie er eine Frau betörte und setzte das nun gezielt ein. Seine Fingerspitzen berührten ihre und Jennifers Hand begann zu kribbeln. Bevor sich das Kribbeln noch weiter ausbreiten konnte, kam endlich der Kellner und servierte ihnen die Vorspeise.

      „Hm, das sieht lecker aus“, murmelte Tom und griff nach einer Garnele.

      Während er genüsslich kaute, schaute er zu Jennifer.

      „Na, schmeckt es dir auch?“, fragte er. Die Worte blieben ihm im Hals stecken, als er sah, was Jennifer tat.

      Sie tauchte mit einer beinahe lasziven Geste eine Garnele in die Zitronensoße und sah ihn dabei begehrlich an. Tom starrte sie an und spürte sofort, wie sein Körper heftig reagierte. Was trieb sie denn da?

      Jetzt führte sie die Garnele ganz langsam zum Mund und leckte mit der Zunge erst die Garnele ab und dann ihre Unterlippe. Dabei sah sie ihn unentwegt an. Auch als sie sich so weit nach vorn beugte, dass er ihr einfach in den Ausschnitt sehen musste, hatte sie den Blick fest auf ihn gerichtet.

      „Ich bin kurz vorm Verhungern.“