Der Wille des anderen läuft ganz von selbst parallel dazu. Beziehungen können kein mangelndes Selbstwertgefühl wettmachen, aber sie machen diesen und andere Mängel bewusst. Am Partner, Freund, an der Kollegin, im Spiegel unserer Beziehungen sehen wir, was uns fehlt, jedoch auch Fähigkeiten und Eigenschaften – alles, was uns von uns noch nicht bewusst ist.
Ein Gegenüber dient deshalb als Spiegel für unsichtbare Schwingung, und Spiegel lügen nicht, sie geben nur wider, was da ist, was wir tun und was wir unterlassen. Was der Beziehung fehlt, kann nicht vom Spiegel kommen, weshalb es auch unmöglich ist, einen Partner zu verändern oder zu erziehen. Wir können nur uns selbst verändern, das verändert auch die Beziehung oder führt zu einem Wechsel der Projektionsfläche.
Leider verstehen wir nicht immer richtig, was wir sehen. Wir interpretieren zu viel und beobachten zu wenig genau – und wollen uns aus diesem Grund nicht damit identifizieren. Wir bekämpfen andere und kämpfen dadurch gegen uns selbst. Wird ein Spiegel zerstört, bleibt das, was er zeigte, erhalten und taucht in einem anderen Spiegel auf. Nur was erkannt wird, ist erlöst und verschwindet von der Spiegelbildfläche.
Die wahre Hochzeit findet eben nicht auf dem Standesamt oder in der Kirche statt. Sagen wir ja zu einem Menschen, ist das im Grund ein Ja zu uns, zu einem unbewussten Anteil von uns, wodurch wir uns mit ihm verbinden. Im Falle einer Trennung verlieren wir die Projektionsfläche, aber nicht diesen Teil. Es tauchen andere Menschen auf, die sich dafür zur Verfügung stellen.
Das Yin- und Yang-Zeichen ist das Symbol des Ausgleichs der beiden Pole, auf denen die Erde ruht, von Bewusstsein und Unterbewusstsein, von Ich und Du, Mann und Frau. Einen Ausgleich der beiden Teile erreichen wir dadurch, dass wir in unserem Alltag Aktivität und Passivität gleichermaßen berücksichtigen, zu gleichen Teilen leben.
Damit schaffen wir automatisch die angestrebte Gleichwertigkeit zwischen Mann und Frau, und sie wird im Spiegel sichtbar. Die beiden Teile oder Pole bilden zusammen ein Ganzes, eine Achse, einen geistigen Kanal, durch welchen die Zeugungsenergie des Widders gegenüber einfließen kann, um physische und geistige Kinder (Projekte) zu erschaffen.
Wer unter dem Zeichen Waage geboren wurde, hat den Auftrag, Aktivität und Passivität auszugleichen und sich zu diesem Zweck auf andere einzulassen, um zu sehen, wo er damit steht. Er muss lernen, sich, das Ich, seinen Willen (Aktivität) in seine Beziehungen einzubringen, statt sich wie so oft zugunsten anderer aufzugeben (Passivität). Das Ich soll mit dem Du geteilt werden.
In der Waage sind wir jedoch alle dazu aufgefordert in den Spiegel zu schauen, um erkennen zu können, wie sehr Yin und Yang im Inneren in Einklang sind. Sich jemandem ganz zuzuwenden und sich auf ihn einzulassen, dient der Selbstfindung.
Keine Person steht über oder unter der anderen, wer vor uns steht, ist immer ein Spiegelbild unseres Ichs, und unser Ich eine Projektionsfläche für die Person. Jeder Mensch, auf den wir uns einlassen, ergänzt unser Ich. Auf der körperlichen Ebene sind für die Waage die Nieren, was für die Zwillinge die Lunge ist, auch davon gibt es zwei.
Nicht von ungefähr ist die Jahreszeit der Waage (23.9. – 23.10.) die Zeit der Tag-und-Nacht-Gleiche, eben beides gleich – Tag und Nacht – hell und dunkel – Bewusstes und Unbewusstes – Mann und Frau, welche sich zu diesem Zeitpunkt der Entwicklung die Waage halten.
Die Herbstsonnenwende entwickelt eine unglaubliche Schönheit und Farbenpracht, genau wie die Frühlingssonnenwende, die ihr gegenüber liegt. Die Natur gibt alles, was sie hat, ohne es zu beurteilen, ohne zurückzuhalten, weil es vielleicht nicht gut genug ist.
Was wir zu geben haben, ist immer für irgendjemand schön und genau das, was er sich wünscht. Nichts von uns ist zu gering, als dass es nutzlos wäre. Die Natur gibt Blätter, Früchte, Beeren und Samen, damit daraus im Frühling neues Leben entstehen kann. Für die Verwandlung und Wiedergeburt von Materie ist jedoch der Skorpion zuständig.
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