Tina Peel

Astrologische Symbolik


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Seele wächst im Mutterleib heran. Materie entsteht aus Materie, aus den Zellen der Eltern, bilden sich die Zellen des Kindes. Unser eigentliches unsichtbares Wesen ist umhüllt vom materiellen Körper, welcher der Seele ein Leben auf der Erde ermöglicht und sie darauf festhält.

      Wie viel Energie auf etwas aufgewendet wurde, zeigt sich immer an dem, was daraus wächst. Das Ergebnis müssen wir annehmen wie es ist – der Stier ist weiblich, passiv, empfangend –, es lässt sich nur durch erneuten Energieeinsatz mit der Zeit verändern. Jede Zelle im Körper wird innerhalb von sieben Jahren vollständig erneuert. Folglich ist es sogar möglich, mit entsprechendem Aufwand den Körper und seine Form zu verändern.

      Wie wertvoll das Entstandene für uns tatsächlich ist, bestimmt unsere Wert- oder Geringschätzung. Je mehr Energie wir aufwenden, umso größer ist in der Regel auch die Wertschätzung. Es darf für uns einfach nicht zu billig sein. Materie ist vergänglich, sie kann verletzt, zerstört, vergewaltigt, missachtet, übergangen werden. Sie braucht Schutz und Pflege so lange wir leben.

      Aber jeder Körper ist mit einem Überlebenstrieb ausgestattet, der mit allen Mitteln am Leben festhält. Wir würden sonst viel schneller aus lauter Unachtsamkeit unser Leben verlieren als es der Fall ist. Aus diesem Grund ist der Stier ein fixes Zeichen – es geht um Schutz und Erhalt von Materie. Der Körper hält am Leben fest, seine lebensnotwendigen materiellen Bedürfnisse drängen uns, sie jeden Tag von neuem zu befriedigen.

      Dieses Festhalten macht uns oft Mühe, vor allem, wenn es ans Sterben oder an eine andere Art von Loslassen geht (gegenüber im Skorpion). Der Körper hat eine eigene Form von Bewusstsein, das alles tut, was im Interesse des Überlebens steht. Jeder Körper braucht ausreichend Raum zum Leben, wo er beschützt ist und sich sicher fühlt, und in welchem genug Nahrung zu finden ist.

      Um den äußeren Lebensraum können wir zum Schutz vor Übergriffen, zur Sicherung und Abgrenzung Zäune bauen, aber fürs Unsichtbare existieren keine solchen sichtbaren Begrenzungen. Geht es uns innerlich ans Lebendige, spüren wir es oft viel zu spät, seelischer Schmerz macht dann darauf aufmerksam. Aber auch äußere Verletzungen helfen uns, uns körperlich wahrzunehmen und physische Grenzen zu spüren, die Bedingung dafür, uns schützen und verteidigen zu können.

      Dadurch, dass es zeitlich begrenzt ist, wird das Leben wertvoll. Auch wir werden wertvoll, wenn wir „begrenzt“, eingegrenzt sind, das heißt, wenn wir uns und unser Revier verteidigen und damit zeigen, wo unsere Grenzen sind.

      Das sorgt für Respekt. Wie sonst soll man uns wahrnehmen, wenn wir nicht zeigen, wo wir anfangen, und wo enden? Niemand will uns verletzen und auch wir wollen niemanden verletzen. Jeder ist froh, wenn der andere seinen Willen zeigt und wo seine Grenzen sind. Dann wissen alle, woran sie sind und können sich danach richten.

      Wer seine Grenzen kennt, kann viel mehr Nähe zulassen, er muss nicht schon fünf Kilometer vorher abwehren. Wer sich zu schützen weiß, fürchtet sich weniger vor Verletzungen. Das ist das Ziel jeder Kampfsportart. Wir lernen dabei, uns, wenn nötig, zu verteidigen und haben als Folge davon weniger Berührungsängste.

      Wenn der Widder im Menschen loslegt, oder genauer gesagt: der Wille, dann gibt es für ihn kein Halten mehr. Er stampft in seinem Enthusiasmus in Nachbars Garten und zertrampelt unabsichtlich sein Gemüse. So viel überschäumende Energie kann nur nutzbar sein, wenn man sie kanalisiert. Deshalb folgt auf jedes Feuer- ein Erdzeichen, und dafür sorgt der Stier mit seiner Abgrenzung. Er ist das Bachbett, durch das die Energie in die gewünschten Bahnen gelenkt wird.

      Selbstwertgefühl ist die Folge von Abgrenzung und Befriedigung materieller Bedürfnisse. Setzt man sich für „seine Haut“ ein, fühlt man sich wohl in seiner Haut. Und so viel Wert sollte einem der eigene Körper und sein Leben schon sein. Die Haut ist übrigens das Organ, welches dem Stier zugeordnet wird, nebst dem Nacken.

      Um Materie zu begreifen, haben wir fünf Sinne: sehen, hören, tasten, schmecken, riechen. Durch sie berühren wir die Welt – und werden von ihr berührt. Sinnlichkeit kommt von diesen Sinnen – sinnlich ist, wer seine Sinne benützt. Die Welt verlockt uns regelrecht dazu, sie zu beschnüffeln und zu berühren. Sie will, dass wir sie in Besitz nehmen und uns ganz damit identifizieren, denn, was wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht wissen, ist: Unser Entwicklungsweg führt durch die Materie hindurch.

      Das Leben ist schön! Das finden wir heraus, wenn wir uns ihm ergeben und uns davon berühren lassen. Es gibt immer genug Materie für alle, Mutter Erde sorgt für all ihre Kinder. Wir brauchen uns vor Mangel nicht zu fürchten, solange wir geben und annehmen, was uns daraus erwächst. Hinter Mangel steckt entweder ein Geizen mit Energie (Vielleicht haben wir im Widder nicht genug gegeben, weil wir zum Beispiel nicht wissen, was wir wollen, oder zuviel wollen.). Oder wir können nicht mehr annehmen, womöglich glauben wir, es nicht wert zu sein, es nicht verdient zu haben.

      Mangel kann auch daran liegen, dass das, was wir bekommen, gering geschätzt wird, das ernährt uns zu wenig. Als Folge davon stopfen wir gierig alles in uns hinein, ohne etwas davon zu haben. Die Sonne muss sich im Stier mit Materie, mit dem Leben schlechthin beschäftigen. Sie muss lernen, ihr Leben zu schützen und zu pflegen, ihr Revier abzugrenzen und zu verteidigen, sich mit allen fünf Sinnen aufs Leben einzulassen und sich dem Leben hinzugeben.

      Wo der Stier im Horoskop steht, in diesem Lebensbereich (Haus) soll man sich berühren lassen. Dort soll man sich mit allen fünf Sinnen einlassen. Der Abschnitt des Stiers ist die Zeit, in welcher der Frühling wächst und gedeiht, die Saat geht auf, blüht, duftet und erfreut unsere Sinne (21.4. – 21.5.).

      Auch wir wachsen und gedeihen und entfalten uns. Wir sind von Natur aus schön, Körper und Welt sind vollkommen! Wer sich offenen Sinnes umschaut, erkennt, wie wunderbar das Geschenk des Lebens ist. Und wir bekommen Lust, uns damit zu verbinden, was uns zu den Zwillingen führt. Sie bringen uns in Kontakt mit dieser schönen Welt.

      Die Zwillinge

       Der Geist

      Wir besitzen also einen wunderschönen Körper, der aber erst noch mit dem Leben verbunden werden will. Das geschieht unmittelbar nach der Geburt durch das Atmen. Atmen ist ein aktiver Vorgang, die Zwillinge sind ein aktives, männliches Zeichen.

      Wir sind aufgefordert, etwas zu tun, nämlich uns dem Geist zu öffnen, den „göttlichen Atem“ aufzunehmen, der toter Materie Leben einhaucht. Materie ist polar, sie besteht immer aus zwei gegengleichen Polen, die einander anziehen. Auch unsere Atmung zeigt diese Polarität, wir atmen ein und aus. Während der Schwangerschaft sind wir noch vollkommen eins mit der Mutter, sie versorgt uns über ihren Blutkreislauf mit allem, was wir brauchen.

      Bei der Geburt fallen wir aus dieser Einheit heraus. Wir werden vom warmen, geborgenen Inneren in die fremde Außenwelt gequetscht und müssen gleichzeitig selber atmen. Damit lassen wir uns auf diese unbekannte Welt ein, aber gleichzeitig auch auf die Wesen, die darin leben, denn wir atmen alle die gleiche Luft.

      Die Zwillinge sind ein Luftzeichen. Luft ist das Element des Geistes. Auf der Ebene des Geistes sind wir, obwohl auf der Körperebene von einander getrennt, miteinander verbunden. Den Geist müssen wir mit anderen teilen (mitteilen), denn es gibt nur einen Geist, der jedoch aus vielen verschiedenen Schwingungen besteht.

      Durch das Erlebnis der Geburt beginnen wir polar zu denken – weil wir von innen kommen, aus der unsichtbaren Innenwelt des Uterus, in eine scheinbar völlig andere Welt – und unterteilen alles in richtig und falsch, gut und böse etc. Und je nach dem, auf welchen Pol wir uns konzentrieren, erscheint uns das Leben positiv oder negativ.

      Es braucht eben zwei Pole, damit der Geist den Raum dazwischen erfüllen kann. Dieser Raum ist die dritte Dimension, die sich aus den beiden anderen Dimensionen bildet. In der zweidimensionalen, sprich materiellen Welt ist der Platz beschränkt, aber der Raum nach oben ist unbegrenzt.

      Beim Einatmen schaffen wir Raum in der Lunge, die übrigens den Zwillingen zugeordnet ist, und von denen es ebenfalls zwei gibt, Raum, der von Geburt an rhythmisch mit Sauerstoff aufgefüllt wird. Zwischen den beiden Lungen