bewusst, indem man sie fühlt. Wir müssen nichts tun, sondern etwas lassen, sie geschehen lassen und uns hingeben. Dann fühlen wir uns wie ein Säugling an der Brust, rundum zufrieden.
Die Zeit des Krebses ist der Sommer (21.6. – 20.7.). Die Sonne hat mit der Sonnenwende des Sommers ihren höchsten Stand erreicht und „krebst“ ab jetzt sozusagen zurück in die Dunkelheit, die Tage werden kürzer. Dunkelheit ist gleichbedeutend mit unbewusst, der Krebs führt uns ins Unterbewusstsein, auf die innere unsichtbare Ebene, wo die Seele wohnt. Unbewusste Gefühle und Emotionen spüren wir im Magen, das Organ, welches dem Krebs zugeordnet ist. Auch er muss annehmen was kommt – und es verdauen.
Die Seele speichert emotionale Erlebnisse wie Wasser Wärme. Solche unbewussten Gefühle belasten die Seele, so dass sie schwer wird und wie ein schmutziger Wassertropfen zur Erde fällt, um diese Altlasten zu erlösen (die Erde ist die Transformationsebene). Und dabei helfen uns andere Menschen instinktiv. Sie lösen unbewusst das Richtige aus, wenn wir sie lassen, so dass wir unseren Ballast erkennen und auflösen können. Er wird in Energie verwandelt, was uns zum Löwen führt.
Der Löwe
Der Regisseur
Die Seele hat im Körper Platz genommen, das Abenteuer Leben kann beginnen. Während wir nach innen schauen, wächst unsere Kraft. Das heißt, jedes Gefühl, das wir fließen lassen, lässt die Kraft des Herzens wachsen. Jedes Gefühl, das sitzen bleibt, das nicht berührt und in Bewegung gebracht wird, wird dagegen zum Schatten im Herzen.
Löwenkraft bedeutet Lebensfreude. Es ist eine Lust, am Leben zu sein, einen Körper zu haben, durch den man lieben kann, handeln, sprechen und berühren. Er trägt uns durch die Welt und durchs Leben, durch ihn können wir kreativ aufs Leben einwirken.
Die Schöpfung ist wunderbar. Es gibt darin Menschen, Tiere, Pflanzen, Berge, Flüsse, Seen ... – und lassen wir uns auf das Leben von ganzem Herzen ein, macht es wirklich Spaß.
Das Leben ist ein Spiel, bei dem man mal gewinnt, mal verliert, aber immer sind wir es selbst, die bestimmen, was gespielt wird. Es liegt in unseren Händen, daran herumzuwerkeln bis es dem entspricht, was uns am Herzen liegt. Das Leben beginnt und endet mit dem Schlagen des Herzens, dieses Organ, welches dem Löwen und der Sonne zugeordnet wird, ist das erste, welches vom ganzen Körper erschaffen wird.
Das Herz ist der heilige Gral der Artussage. König Artus wurde krank als sich sein Herz von seiner Königin abwendete, er verlor seinen Lebenswillen, weil er ihr nicht verzeihen wollte, dass ihr Herz für Lancelot schlug. Sein Unwille lähmte ihn – und wo kein Wille ist, ist auch keine Energie, kein Mut, keine Tatkraft. So wurden er und sein Land krank. Die Ritter der Tafelrunde machten sich auf, den heiligen Gral zu suchen – seinen verlorenen Willen zu finden, etwas wofür es sich zu leben und zu kämpfen lohnte. Parzival fand die Wahrheit, wohl weil er reinen Herzens war, und Artus fand zu seiner Kraft zurück.
Der Löwe ist ein männliches, aktives Zeichen. Wir müssen etwas geben, müssen uns einsetzen für das, was wir wollen, was uns wichtig ist, was uns am Herzen liegt. Wir müssen alles daran setzen, die Wünsche unseres Herzens zu erfüllen, denn wollen wir nicht, was wir tun oder wie wir leben, werden wir krank, und unser Land, sprich unser Leben, ebenfalls. Wo wir halbherzig dabei sind, entstehen höchstens Halbheiten.
Der Löwe ist ein fixes Zeichen, was dem Begriff „Leben“ zu widersprechen scheint, da das Leben ständige Veränderung bedeutet. Es ist jedoch wie ein Gefäß, in welches wir einfüllen, was wir darin haben wollen.
Das Leben wurde uns für eine Spanne Zeit anvertraut, und wir sollen es nicht nur erhalten, sondern es unermüdlich mit der Kraft unseres Herzens zur Entfaltung bringen. Daran sollen wir festhalten, und deshalb ist es fix.
Aber wir zeigen beim Gestalten unseres Lebensspiels oft wenig Selbstachtung. Statt wie Kinder verschiedene Rollen, Verkleidungen und Masken auszuprobieren, versteifen wir uns sehr gern darauf, Dramen zu spielen, eine Opferrolle in mehreren Akten. Darin gehen wir so richtig auf. Es ist natürlich praktisch, andere vordergründig das eigene Leben gestalten zu lassen. Wir schieben ihnen hintergründig die Rolle des Bösewichts zu und tragen selber die Maske des Unschuldigen, des Guten – dem Opfer fliegen schließlich alle Herzen zu.
Und so verkleiden wir uns als Unschuldslämmer und staunen, warum unser Leben so wenig lebendig, lebens- und liebenswert ist. Wir haben aufgehört, verspielt zu sein, und leben nur noch die Rolle, die am bequemsten und naheliegendsten ist, und mit der wir Ängsten am besten ausweichen können. Aber es ist eben eine, die nicht besonders Freude macht, denn an der Freude in unserem Leben können wir messen, wie sehr uns die Rolle am Herzen liegt, wie viel Energie wir einbringen.
Während sich unser Herz kreativ betätigt, was immer der Fall ist, denn wir sind immer Schöpfer unseres Lebens, ob wir das wissen oder nicht, gestalten all seine Schatten mit. Das erkennen wir am Ergebnis, an der Rechnung für unser Tun, die uns in der Jungfrau präsentiert werden wird. Wenn wir sowieso Schöpfer unseres Lebens sind, warum erschaffen wir uns nicht gleich unseren persönlichen Garten Eden? Die Kraft dazu haben wir ja. Wir müssen nur den Löwen von der Kette lassen, das Herz befreien und einfach aufhören, in unserem Leben nur Statisten zu sein.
Es braucht Mut, die Hauptrolle zu spielen, die wir uns wünschen – und ohne Manipulation über unser Leben zu herrschen, zu zeigen, dass man darin König oder Königin ist. Das zeugt von Selbstachtung, und haben wir die, strahlen wir eine natürliche Autorität aus. Man erkennt unsere Herrscherwürde über unser Leben problemlos an. Gefällt uns aber das Stück nicht, in dem wir spielen, dann schreiben wir es doch einfach um, so lange, bis es zum Lustspiel wird. Es sei denn, ein Melodrama macht uns mehr Spaß.
Den Löwen von der Kette zu lassen, bedeutet nicht, seinen „Samen“ nach Lust und Laune zu verschenken und jedem flüchtigen Vergnügen nachzurennen. Das wäre wiederum bloß eine halbherzige Sache. Es bedeutet vielmehr, sich und seine Wünsche nicht zurückzunehmen und mit aller Kraft an der Gestaltung des erwünschten Lebens zu arbeiten, ohne sich herauszureden oder sich zu drücken, ohne Angst oder trotz allfälligen Versagensängsten.
Die Zeit des Löwen ist der Hochsommer (23.7. – 22.8.). Es ist heiß und wir feiern so manches Fest, denn es ist eine Lust zu leben. Der Körper braucht wenig Kleidung, und es ist erotisch, fast nackt zu sein. Jedenfalls, wenn wir Freude an Körper und Leben haben – und diese durch feiern ausdrücken.
Ein Fest zu feiern bietet die Möglichkeit, Freude zu leben, Spaß zu haben und zu lachen und dem Gleichmaß des Alltags, der harten Arbeit für einmal zu entkommen. Auch das bringt Kraft. Die Möglichkeiten des Lebens spielerisch zu erforschen und nach Herzenslust zu gestalten, ist lustvoll und macht eine Menge Spaß. Jedoch gibt es dabei Regeln und Grenzen. Zum Beispiel, dass wir nicht mehr Kinder zeugen, als wir ernähren und aufziehen können.
Innerhalb dieser Grenzen, die uns in der Jungfrau gesetzt werden, haben wir allerdings bedeutend mehr Möglichkeiten als wir jemals ausschöpfen können. Regeln und Grenzen lenken die Schöpferkraft in geordnete Bahnen, so dass sie genutzt werden kann. In der Jungfrau dürfen wir die Konsequenzen unseres Handelns tragen und manchmal auch ertragen.
Die Jungfrau
Die Vernunft
Weise Herrscher bauen nur so viele „Schlösser“, wie sie vernünftig bewirtschaften können, ohne ihr Volk durch übertriebene Steuern auszusaugen, um auf großem Fuß leben zu können. Wer herrschen will (Löwe), muss dienen (Jungfrau) können, denn nur wenn es seinem Volk gut geht, geht es auch dem Herrscher gut. Er muss die Energie, die ihm zufließt wie ein Gefäß aufnehmen, verwalten und in geordnete Bahnen lenken, so dass alle etwas davon haben. Jedes Volk hat übrigens den Herrscher, den es verdient.
Was wir im Löwen kraft unseres Herzens erschaffen, ernten und verwalten wir in der Jungfrau. Hier müssen wir die Konsequenzen tragen und manchmal auch ertragen (Ertrag). Diese Konsequenzen lehren uns überzeugend, dass es im Umgang mit