die wenigsten und in Polen mit 27% die meisten Schmerzkranken},
Frauen leiden deutlich häufiger an/unter chron. Schmerzen als
Männer,
der Haupt-Erkrankungsgipfel liegt in den Jahren zwischen 40 und
70,
Rückenschmerzen und Kopfschmerzen (nicht selten beide gleichzeitig)
führen die Liste der häufigsten Schmerzerkrankungen an, dann folgen die verschiedenen Nerven-Schmerzen (z.B. diabetische Neuropathie, MS-Schmerzen) und die sogen. Tumor-Schmerzen und u.a. …
die „Dunkelziffer“ (als nicht diagnostisch gesicherte Erkrankungsfälle bzw.
Fälle, die nicht als Schmerzkrankheit angesehen werden) liegt dabei in ähnlichen Dimensionen wie die diagnostisch gesicherten Erkrankungszahlen (somit kommt man auf eine Gesamterkrankungszahl von rund 1/3 aller Deutschen!).
Eine repräsentative Umfrage der GfK (Gesellschaft für Konsumforschung, Nürnberg - im Auftrag der Apotheken/Umschau aus 2011) hat als wesentliche Ergebnisse u.a. …
ca. 40% der Schmerzpatienten haben fast immer (durchgehend)
Schmerzen,
die Zahlen der Schmerzpatienten steigen (scheinbar) unaufhaltsam
und darunter
immer mehr Kinder und jüngere Jugendliche (von 5-14 Jahren).
Weiter:
etwa 20% der chronischen Schmerzkranken mussten schon
mindestens einmal wegen Schmerzen die Arbeit abbrechen und sich ‚krankschreiben’ lassen und vielmals für eine längere Zeit;
Schmerzkranke suchen vielmals (zur Diagnostik und Therapie) die
verschiedensten Fachärzte auf und auch Heilpraktiker und Psychotherapeuten usw. und dabei nicht selten i.S.e. „Ärzte-Hopping’ {d.i. ein Phänomen, dass Patienten den Arzt/Therapeuten, auch
derselben Fachdisziplin, aber nicht, um eine zweite Meinung zu erfahren; begünstigt wird dieses Vorgehen oft durch eine „Freifahrt-Mentalität“ der Betroffenen}.
Das führt dann zu einer regelrechten Kostenexplosion für die Krankenkassen und Sozialversicherungsträger. Letztlich kommen auf dieser ‚Ausgabenseite’ noch hinzu die Kosten für ambulante und stationäre Reha-Maßnahmen, für stationäre Behandlungen und aber auch für Frühverrentungen und weitere Sozialleistungen.
Zwei Grundbedingungen (Paradigmen) sind seitens der Behandler m.M.n. stringent einzuhalten:
1. Jeder Patient, der über seit längerer Zeit bestehende Schmerzen klagt, muss einer individuellen, ganzheitlichen Diagnostik zugeführt werden (zuerst einmal muss er mit seinem Anliegen „ernst genommen“ werden und es sollten so auch vor dem Diagnostik-Ergebnis „Behandlungsversuche“ unterlassen bleiben!) und dann …
2. Steht die Diagnose, liegt also die Ursache der Schmerzen zutage, dann sollte nicht länger gezögert werden und mit einem auf den Patienten ausgerichteten – also quasi „personalisierten“ oder „zugeschnittenen“ – befund-„adäquaten, ganzheitlichen multi-modalen Therapie-Konzept“ begonnen werden – nach dem Motto (abgewandelter Ausspruch des 5. Jesuiten-Generals Andrea Aquaviva): „Fortiter in re, suaviter in modo!“ (frei übersetzt: kräftig in der Sache, vorsichtig in der Anwendung). D.h.:
Einem integrativem Behandlungskonzept i.S.e. synergistischen Symbiose bzw. eines symbiotischen Synergismus aus Möglichkeiten der wissenschaftlichen (Schul-)Medizin und denen der seriösen biologischen Medizin.
Eindeutiges Primat kommt dabei der Schulmedizin zu; komplementär dazu Optionen der biologischen Medizin.
[einzig bei nur geringgradigen Beschwerden oder in Zeiten der sogen. Remission reichen die Optionen der biologischen Medizin als ‚Mono-Therapie‘ vielmals aus]
Ein solches Gesamtkonzept muss/sollte sich zusammensetzen aus folgenden „Bausteinen“:
Eigenleistungen des Schmerzpatienten (Umstrukturierung des bisherigen Lebenstils, Schmerz-Management/Schmerz-Handling mit Selbst-Controlling, Compliance, körperliche Aktivitäten, Schmerz-Bewältigungs-Strategien, Entspannungsverfahren u.a.) + arzneiliche Therapie(-optionen) + nicht-arzneiliche Behandlungsmaßnahmen.
Was die arzneilichen und nicht-arzneilichen Optionen angeht, so – bitte ins Gedächtnis zurückrufen: Wir sprechen hier von/über chronische Schmerzkranke und nicht über einen akuten Sachmerzzustand! – dazu die treffende Aussage von Dr. Gerhard H.H. Schwefele (Leiter des Schmerz-Zentrums DSG Göppingen und Präsident der Deutschen Gesellschaft für Schmerztherapie e.V.) [wenngleich eine solche Einrichtung nicht überall gleich um’s Eck zu finden ist - allerdings sind diese Zentren inzwischen hierzulande in zumutbarer Entfernung zu finden!]: … „Optimal wäre eine Behandlung in einer „qualifizierten Schmerz-Ambulanz, einem Schmerz-Zentrum“, denn die dort tätigen Fachärzte (Orthopäden, Chirurgen, Neurologen, Internisten, Psychologen/Psychiater/Fachärzte für Psychosomatische Medizin) wissen, was gegen chron. Schmerzen getan werden kann …“.
Und er fuhr fort: … „Leider nehmen viele Schmerzpatienten diese Möglichkeit nicht wahr, bzw. sie werden nicht dorthin zugewiesen!“
Fazit:
Also muss für die Mehrzahl der chron. Schmerzpatienten dann das Bestmögliche (und das ist zumeist m.M.n. nur das Suboptimale!) aus Ihrer Situation gemacht werden.
Aktiv gegen den Schmerz: das ist das Paradigma für ein multi-modales ganzheitliches Behandlungskonzept. Aktiv von Seiten des Betroffenen und aktiv von Seiten des/der Behandler/-s.
Uneingeschränkt gilt für den chronischen Schmerz (so eine Aussage von Dr. G. Müller-Schwefe, die ich ergänzt habe): …
„Der unbehandelte bzw. der nicht adäquat behandelte Schmerz ist letzten Endes am teuersten“ …
Schmerzen: Definition
Vorweg:
Nach Prof. Dr. Hartmut Göbel (Leiter der Schmerzklinik Kiel der Uni Kiel und ausgewiesener und weltweit anerkannter Schmerz-Experte) muss bei Schmerzen unterschieden werden zwischen akuten und chronischen Schmerzen.
Akute Schmerzen – etwa beim Berühren der heißen Herdplatte – warnen meist vor möglichen/drohenden Schädigungen (eine Ausnahme: fehlendes Wärme-Empfinden bei progredienter Polyneuropathie); sie motivieren uns, etwas für den eigenen Schutz bzw. die Heilung zu unternehmen.
Chronische Schmerzen oder chronische Schmerz-Krankheit: hier erfolgt keine Warnung, der Schmerz ist „einfach vorhanden“!
Und man kann ihn nicht einfach durch Behandeln der ‚Ursache’ heilen.
Fakt ist:
Die Krankheit ist der Schmerz selbst!
Der dauert über Wochen, Monate, Jahre.
Das Schlimme:
‚Man‘ gewöhnt sich nicht daran.
Im Gegenteil:
Das Nerven-System wird immer schmerzempfindlicher!
Der Übergang von einem akuten Schmerz(zustand) in einen chronischen bzw. chronifizierten ist vielmals fließend.
Fakt ist:
„Schmerzen, die länger als 3 bis 6 Monate anhalten, verlieren die Warn-Funktion eines akuten Schmerzes und gehen über in die chronische Form!“, so Prof. Wolfgang Koppert (Direktor Anaesthesiolog. Klinik der Medizinischen Hochschule Hannover und Präsident der Deutschen Gesellschaft zum Studium des Schmerzes - DSSG) und weiter …
„Sobald ein