Rosmarie Bernasconi und Peter Maibach

Sieben Berge


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      «Aber …» Sie fiel Gian ins Wort.

      «Ich bin eine seriöse Astrologin, die weiss, wovon sie spricht. Wollen wir Karten legen?»

      «Nein …»

      «Ach, ich hole sie gleich, warten Sie einen Moment.» Helga Adhira Hell verschwand in ihrem Appartement.

      «Jetzt ist unser Abend dahin», warf Sophie ein.

      «Ach was, komm, wir lassen uns die Karten legen.» Gian, der nicht viel von alledem hielt, kicherte wie ein kleiner Gnom.

      Helga Adhira Hell kam mit ihrem Set zurück.

      «Ziehen Sie eine Karte aus dem Haufen», forderte sie Sophie auf.

      Sophie hatte keine Wahl, sie musste eine Karte aus dem Stapel der Tarotkarten ziehen. «Die Liebenden», erklärte Helga Adhira Hell wissend.

      «Ach, das ist ja interessant. Sind Sie verliebt? Da gibt es einen Mann in Ihrem Leben, der auf Sie wartet, der Sie verehrt.»

      Gian lachte laut. «Ja, ja, es gibt jemanden, der auf Sophie wartet, aber sie will es nicht wahrhaben.»

      «Halt, halt, das ist gar nicht wahr.»

      «Ach Kindchen, regen Sie sich doch nicht so auf.»

      «Ich rege mich gar nicht auf.»

      «Nein, nein, sie regt sich nicht auf.» Gian gefiel es, Sophie so in Rage zu sehen.

      «Ziehen Sie noch eine Karte.»

      Ehe sich Sophie versah, zog sie die nächste Karte – es war «Der Teufel».

      «Ihre Gefühle sind verstrickt.»

      Helga Adhira Hell sprach für einmal kurz und knapp, und sie sah Sophie einfach nur an. Auch Gian sagte nichts mehr.

      «So meine Lieben, jetzt wird es höchste Zeit für mich, ins Bett zu gehen.»

      «Gute Nacht», sagten Gian und Sophie wie aus einem Munde.

      Sie waren glücklich, den Abend nun für sich zu haben und beschlossen, noch ein paar Schritte zu gehen.

      Sie schlichen sich davon. «Man weiss nie», flüsterte Gian, und Sophie kicherte, wie ein kleines Mädchen.

      Sophie hatte eine gute Flasche eingepackt und zwei Gläser, sie suchten sich «ihr» Plätzchen am Strand, um einen der letzten Sonnenuntergänge gemeinsam anzusehen. Es gab etwas, das Sophie mit Gian ohne die allgegenwärtigen Ohren von der Hell besprechen wollte.

      «Sag mal Gian, wie geht es eigentlich Jakob?» Bis jetzt hatte sie es vermieden, nach Jakob zu fragen.

      «Gut, wieso fragst du?» Gian sah Sophie aus seinen pfiffigen Augen an.

      «Ach nur so.»

      «Ach nur so», äffte er sie nach. Gian amüsierte sich, denn kurz bevor er von Toss abgereist war, hatte Jakob eine ähnliche Frage gestellt.

      «Am besten fragst du ihn das selber, er wartet schon lange genug auf dich in seiner Casa. Am Ende kommt er noch auf dumme Gedanken.» Gian schaute Sophie ernst in die Augen, nahm ihre Hand.

      «Die Hell zog dir die Karten. So ganz daneben lag sie nicht.»

      «Ach hör auf, du glaubst doch nicht an diesen Humbug.»

      «Etwas Wahres hat es vielleicht schon.» Gian lächelte verschmitzt.

      «Übrigens, Sophie, das wollte ich dir schon lange sagen. Die Scherzlihütte kannst du gerne benutzen, auch wenn ich nicht da bin. Dann weisst du auch schon, wo du hin kannst. Du kannst mich natürlich jederzeit besuchen, wenn dir der Weg hinauf zu steil ist.» Wieder lachte er. Er wusste, wie Sophie die Ruhe und die gute Bergluft schätzte. Und er wusste, die Scherzlihütte erinnerte sie an die Zeit mit Jakob. Gian war klug genug, dies nicht auszusprechen.

      Sophie fiel Gian um den Hals. «Du bist einfach ein Schatz!»

      «Nicht so stürmisch, Mädchen, wenn die Hell uns erwischt!» Er verdrehte die Augen. Sophie schaute sich übertrieben sorgfältig um: «Niemand, hier am Strand sind wir sicher!»

      So schön es war, so sehr es Sophie auch genoss, mit Gian zusammen zu sein und sich Toss nahe zu fühlen, bald würde Gian wieder abreisen müssen. Je näher der Abschied kam, desto stiller wurde sie. Gian begriff, wieso sich Sophie hier so wohl fühlte.

      Es war kurz vor Weihnachten, als Gian die Insel verliess. Sophie würde ihn zum Flughafen fahren.

      Schweigend fuhren sie über die Küstenstrasse nach Arrecife.

      «Soll ich dich hinein begleiten?», brach Sophie das Schweigen, als sie sich dem Flughafen näherten. Doch Gian mochte keine grossen Abschiedsszenen und schon gar nicht in der Öffentlichkeit. «Nein, danke, das ist nicht nötig. Ich schaffe das schon alleine. Bin schliesslich auch alleine hierhergekommen, und weit ist es nicht bis zum Einchecken.»

      Sophie sah zu, wie Gian seinen Koffer schwungvoll aus dem Auto hob. Er umarmte sie, drückte sie kurz an sich und schritt in das Flughafengebäude. Sie sah ihm nach, bis er hinter den Türen verschwand, die sich lautlos schlossen.

      Sie blieb einen Moment stehen, bevor sie ins Auto stieg und wieder zurück in ihr Appartement fuhr.

      Helga Adhira Hell sah kurz von ihrem Buch auf. «So, haben Sie ihn sicher zum Flughafen gebracht?»

      Sophie erwiderte nichts und verschwand in ihren vier Wänden.

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