K.P. Hand

Willenbrecher


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      K.P. Hand

      Willenbrecher

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      Inhaltsverzeichnis

       Titel

       Prolog

       1

       2

       3

       4

       5

       6

       7

       8

       9

       10

       11

       12

       13

       14

       15

       16

       17

       18

       19

       20

       21

       22

       23

       24

       25

       26

       27

       28

       29

       Epilog

       Impressum neobooks

      Prolog

      Alessandro glaubte nicht, dass er sich je in einer solch peinlichen Situation befunden hatte.

      Zähneknirschend schielte er von links nach rechts um seine Umgebung betrachten zu können, doch mehr als graue, fensterlose Wände waren sowieso nicht zu erkennen.

      So sahen also die Verhörzimmer der neuen Polizeistation von innen aus, musste er erkennen. Das war interessant. Er hätte nicht erwartet, dass alles so nach Filmrequisite aussah. Aber ob nun klischeehaft oder nicht, trotzdem wäre es ihm allemal lieber, er hätte mehr als nur eine knappe Unterhose am Leib.

      Nun gut, er musste dem jungen Polizisten, der ihn festgenommen hatte, zugestehen, dass er ihm immerhin erlaubt hatte, barfuss in seine Turnschuhe zu schlüpfen, bevor man ihn mit Handschellen aus seiner Wohnung geführt hatte.

      Tja, den Mietvertrag würde er jetzt wohl nicht mehr verlängern können, befürchtete Alessandro. Die alte Dame, die ihm die kleine Wohnung vermietet hatte, war schon immer paranoid und übermisstrauisch ihm gegenüber gewesen. Nun, da er mit großem Aufsehen abgeführt worden war, würde sie ihn wohl kaum länger in ihrem Haus dulden. Sie hatte immer angenommen, er wäre ein Krimineller, jetzt hatte sie die Bestätigung.

      Zu schade eigentlich, die Wohnung war schön gewesen, bedauerte er seufzend.

      Die Tür öffnete sich und zwei junge Polizisten in ziviler Kleidung betraten den Raum. Ihre Gesichter wirkten verschlossen und hart; attraktiv waren sie trotzdem. Beide hatten dunkles Haar, einer war kleiner und schmäler, während sein Kollege sehr groß und gut durchtrainiert aussah. Seine Schultern waren breit, sein Oberkörper wurde zur Hüfte hin schmäler, und er hatte ein kantiges, männliches Gesicht. Er war geradezu perfekt! Es war derselbe junge Polizist, der Alessandro auch vor etwa einer Stunde festgenommen und hier her gebracht hatte.

      Der schmälere Mann hielt sich abseits und sein gut aussehender Begleiter setzte sich gegenüber von Alessandro auf einen Stuhl. Nur noch der Tisch stand zwischen ihnen, aber für Alessandro war auch dieser schon zu viel. Gern hätte er ihn beiseite geschoben ...

      Der junge Polizist legte eine Akte auf die Tischblatte und schlug sie auf.

      »Also«, begann er und räusperte sich, »Alessandro Martin, achtundzwanzig Jahre alt-«

      »Jung«, fiel Alessandro ihm ins Wort.

      Der Polizist stoppte und schielte ihn genervt an.

      Oh, welch wundervoller Blick aus tiefgründigen braunen Augen, dachte sich Alessandro schmunzelnd. Wie gern er doch dem Ermittler diese ernste Falte zwischen den dunklen Augenbrauen mit dem Daumen glatt gestrichen hätte.

      Der Polizist klappte die Akte zu; ein Zeichen dafür, dass er die Sache nun doch anders angehen wollte. Er lehnte sich zurück und fragte: »Sie sind verwandt mit Enio Martin, richtig?«

      Alessandro nickte. »Er ist mein Bruder. Aber ich bin sicher, das wissen Sie selbst. Es steht doch ganz bestimmt in Ihrer hübschen Akte dort.«

      Der Polizist ignorierte den Kommentar. »Ihr Bruder ist hier nicht unbekannt.«

      »Bin ich deswegen hier?«, klugscheißerte Alessandro entnervt. »Ist es ein Verbrechen der Bruder meines Bruders zu sein?«

      Abschätzend betrachteten sie sich gegenseitig.

      Doch der andere Polizist unterbrach das nette Anstarrduell, indem er vortrat und das Wort erhob: »Wir wollen von Ihnen wissen, wo Sie letzten Montag gegen Einundzwanzig Uhr waren, Herr Martin.«

      »Oh mein Gott, tun Sie das bitte nicht!« Alessandro verzog angewidert das Gesicht. »Nennen Sie mich nicht so, sonst fühle ich mich gleich