Reinhold Vollbom

Grüße von Charon


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      Reinhold Vollbom

      Grüße von Charon

      Kriminalgeschichten 3.Gruß

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       Verlagslogo

      Inhaltsverzeichnis

       Titel

       Hinweis zum Titel Grüße von Charon

       Ein unheilvoller Fund

       Wer zweimal stirbt, lebt länger

       Die Zwillingsschwestern

       Ein zarter Hauch

       Therese und das liebe Geld

       Drei Fliegen mit einer Klappe

       Ein kurzes Glück

       Ein Koffer gefüllt mit Geld

       Mord nach Fahrplan

       Pech mit der Liebe

       Zwei Hexen auf dem Weg zur Hölle

       Klassentreffen

       Unter Wasser ist es totenstill

       Der Bessere gewinnt

       Die Menschen sind halt ehrlich

       Wahrheit und Lüge

       Das Dorf am Ende der Welt

       Trüber Wein

       Jägerlatein

       Singend in den Tod

       Der Hausfrauen-Krimi

       Vermisst

       Eine Leiche überführt ihren Mörder

       Drei Freundinnen

       Verhängnisvolle Nachricht

       Impressum neobooks

      Hinweis zum Titel Grüße von Charon

      In der griechischen Mythologie ist Charon der düstere, greise und unbestechliche Fährmann, der die Toten in einem Binsenboot über den Fluss Acheron (andere Fluss-Namen sind Lethe und Styx) zum Eingang des Hades (Unterwelt) übersetzt. Auf die Fähre durfte nur, wer die Begräbnisriten empfangen hatte. Die Überfahrt musste mit einer Geldmünze bezahlt werden. Die Münze wurde den Toten unter die Zunge gelegt.

      Ein unheilvoller Fund

      Karsten Höppner begab sich in Richtung des Mietshauses, in dem er wohnte. Nachdem er an der Rückseite vorbeikam, warf er einen Blick in Richtung seines Balkons, in der vierten Etage. Nichts, überlegte er, man sieht kein bisschen. Auch am Balkon, auf der darunterliegenden Wohnung von Heike Greve, war keine Spur von etwas Besonderem zu erkennen. Das beruhigte ihn. Andererseits hätte er sich erschrocken, wenn ihm irgendetwas Komisches aufgefallen wäre.

      Er war mit Heike seit einiger Zeit befreundet. Doch in den letzten Wochen, vielleicht waren es auch Monate, spürte er eine fühlbare Zurückhaltung bei ihr. Er merkte, wie sie ihm aus dem Weg ging und kaum noch Zeit für ihn hatte. Wenn er eine Etage tiefer zu ihr hinunterging und an der Tür läutete, öffnete sie nicht. Obwohl er wusste, dass sie zu Haus war. Den Grund dafür hatte er bald entdeckt: Wolfgang Kunze, ein Arbeitskollege von ihr.

      Dieser hat sie bestimmt bei ihren seltsamen Ansichten unterstützt. Karsten verstand nicht, dass sie sich immer noch regelmäßig mit ihren Freundinnen treffen wollte. Schließlich hatte sie ihn. Was benötigte sie da ihre Freundinnen?! Aber Heike zeigte keine Einsicht. Zu sehr einzwängen würde er sie. Mehr Bewegungsfreiheit bräuchte sie. So ein Quatsch, fand er. Schließlich nahm er sie überall mit hin. Sogar auf den Fußballplatz. Sie muss ihre Wünsche nur äußern, sagte er ihr. Sofort würde er alles unternehmen, damit sie beide daran Spaß hätten.

      Karsten Höppner blieb einen Augenblick vor der Haustür stehen. Er sah auf die Armbanduhr. Noch eine halbe Stunde, überlegte er und schritt ins Haus. In der dritten Etage klingelte er bei Heike an der Tür.

      Eine brünette, nett zurechtgemachte weibliche Person öffnete die Tür. »Du bist früh dran«, sprach sie zu ihm und sah hierbei auf die Uhr. »Du weißt, dass wir Gespräche nur noch im Beisein von Wolfgang führen!«

      Die Augen von Karsten Höppner sprühten eine eisige Ruhe aus. Ja, er wusste, dass der andere sie zunehmend beeinflusst. Dadurch war sie für seine Gedanken nicht mehr zugänglich. Für ihn gab es deshalb keine Heike Greve mehr. Und in Kürze würde es auch für Wolfgang Kunze keine Heike mehr geben, das wusste er. Heute beabsichtigten die Drei sich auszusprechen. Hierbei hatten die anderen beiden nur im Sinn, sich von ihm endgültig loszusagen. Sie würde demnächst ausziehen und Wolfgang heiraten. Das tratschten die Nachbarn bereits seit einiger Zeit herum. Aber der Tag verläuft anders, als ihr euch das vorstellt, schmunzelte er in sich hinein.

      Karsten Höppner betrat das Wohnzimmer und öffnete die Balkontür. »Ich lass mal etwas frische Luft hinein«, rief er halblaut zu Heike in die Küche hinüber. Er wusste, dass sie keine geöffneten Fenster oder Balkontüren mochte. Sie fror im Handumdrehen.

      Gleich darauf trat er auf den Balkon hinaus. Ein flüchtiger Blick in die Wohnung. Er war unbeobachtet. Die Augen sahen auf den Boden des Balkons. »Perfekt!«, murmelte er vor sich hin. Zu seinen Füßen lag ein Revolver. Am Abzugsschutz des Revolvers war ein Karabinerhaken befestigt. Und von diesem federnden Verschlusshaken aus, führte ein dünnes Band eine Etage höher auf seinen Balkon. Dort lief das Bändchen vom Balkoninnern, durch zwei übereinanderliegende Brüstungsrohre, wieder auf den Balkon von Heike Greve. Karsten Höppner sah das lose Ende des dünnen Bandes mit Genugtuung im Wind schwingen.

      »Bitte schließ die Balkontür wieder«,