Josef Mugler

Die Adria entlang von Görz bis Bar


Скачать книгу

      1353 Der bosnische König Tvrtko erobert die süddalmatinische Küste.

      1358 Im Frieden von Zadar muss Venedig einige der zuvor eroberten Küstenregionen an Ungarn zurückgeben, darunter auch Ragusa/Dubrovnik, das von nun an aber de facto autonom ist.

      1382 Triest unterwirft sich dem österreichischen Herzog Leopold III., um einer Unterwerfung durch Venedig zu entgehen.

      1389 Auf dem Kosovo Polje (Amselfeld) unterliegt am 28. Juni eine serbische Armee einer türkischen. Das osmanische Vordringen auf dem Balkan beginnt.

      1400 Ragusa/Dubrovnik erklärt sich zur selbstständigen Republik.

      1409 Ladislaus von Neapel, ungarischer König aus dem Haus Anjou, verkauft seinen Anteil an Dalmatien an Venedig.

      1420 Der Flottenkapitän Pietro Loredan bringt auf Anweisung des Dogen Tomaso Mocenigo die käuflich erworbenen Küstengebiete auch faktisch unter die Herrschaft Venedigs („Acquisto vecchio“). Gleichzeitig werden auch die Gebiete des Patriarchen von Aquileia und damit das heutige Friaul unterworfen.

      1465 Fiume (Rijeka) fällt an den habsburgischen Herzog von Österreich.

      1493 Die Türken vernichten ein kroatisches Heer in der Ebene von Krbava.

      1500 Die Habsburger erben die Besitzungen der Grafen von Görz.

      1526 In der Schlacht von Mohacs zwischen einem ungarischen und osmanischen Heer fällt der ungarische König Ludwig II. und der Habsburger Ferdinand I. erbt u.a. Ungarn und damit auch Kroatien.

      1537 Die Türken erobern die venezianische Festung Clissa (Klis) bei Split.

      1583 Die Venezianer gründen Palmanova als Festung vor allem gegen die Türken, aber auch für etwaige Zwistigkeiten mit den Habsburgern.

      1648 Die Venezianer erobern die Festung Clissa (Klis) von den Türken zurück.

      1667 Ein Erdbeben zerstört Dubrovnik.

      1671 Nach Niederschlagung eines Aufstandes ungarischer Magnaten werden die Oberhäupter der Frankopanen und Zrinski in Wiener Neustadt hingerichtet und ihre Besitzungen vom Wiener Hof beschlagnahmt.

      1699 Im Frieden von Karlowitz erhält Venedig Gebiete im Landesinnern von Dalmatien („Acquisto nuovo“). Bei der Halbinsel Klek und im Tal der Sutorina wird je eine türkische Pufferzone zwischen den Gebieten von Venedig und Ragusa eingerichtet.

      1718 Im Frieden von Passarowitz fallen weitere Gebiete im Raum Knin, Sinj, Imotski und der Makarska Riviera an Venedig („Acquisto nuovissimo“).

      1719 Triest und Fiume (Rijeka) werden durch ein Dekret Kaiser Karls VI. Freihäfen.

      1779 Der von Kaiser Josef II. verfügte Ausbau der Straßenverbindung („Josephina“) von Karlovac über Modruš nach Senj wird fertiggestellt. Wenige Jahre später wird auch die Straßenverbindung zwischen Gospić und Karlobag fertiggestellt, die von Kaiser Joseph II. nach seiner Mutter „Theresiana“ benannt wird.

      1797 Napoleon erobert Venedig und dringt bis Leoben vor. Im Frieden von Campo Formio muss Österreich Gebiete an Frankreich abtreten, erhält aber Venedig samt seinen ostadriatischen Provinzen zugesprochen.

      1805 Das 1804 neu gegründete Kaiserreich Österreich muss im Frieden von Pressburg Venedig und dessen Provinzen an das französisch beherrschte Italien abgeben. 1809 werden von Kärnten bis zur Bucht von Kotor die französisch beherrschten illyrischen Provinzen mit der Hauptstadt Ljubljana eingerichtet.

      1808 Napoleon hebt die Republik Ragusa auf.

      1815 Österreich werden auf dem Wiener Kongress mit Venedig auch dessen ostadriatische Provinzen sowie Ragusa zugesprochen. Österreich gründet in der Folge das Königreich Dalmatien sowie für seine Besitzungen in Friaul und Istrien das Königreich Illyrien, dem auch die Inseln des Kvarner angeschlossen werden.

      1829 Josef Ressel führt außerhalb des Hafens von Triest seine Erfindung, die Schiffsschraube, vor.

      1833 In Triest wird die Schifffahrtsgesellschaft „Österreichischer Lloyd“ gegründet.

      1848 Der kroatische Ban Jelačić unterstützt das Kaiserhaus gegen die revolutionären Ungarn und Wiener.

      1849 Aus dem Königreich Illyrien wird das „Küstenland“.

      1856 Auf Vorschlag des Oberbefehlshabers Erzherzog Ferdinand Maximilian wird Pola (Pula) anstelle des unsicher gewordenen Venedig Hauptkriegshafen der Marine.

      1857 Die Südbahn erreicht Triest.

      1866 Am 20. Juli besiegt die österreichische Flotte unter Vizeadmiral Wilhelm von Tegetthoff die überlegene italienische bei Lissa (Vis). Doch infolge der am 3. Juli bei Königgrätz erlittenen Niederlage gegen Preußen muss Österreich Venezien an Italien abtreten.

      1867 Im österreichisch-ungarischen „Ausgleich“ werden das Königreich Kroatien und Slawonien Ungarn (Transleithanien), das Küstenland und das Königreich Dalmatien Österreich (Cisleithanien) zugeordnet.

      1868 Der ungarisch-kroatische „Ausgleich“ schafft für Kroatien und Slawonien mehr Autonomie.

      1869 Der Reichsrat in Wien beschließt das Projekt der Trockenlegung der Sümpfe im Mündungsgebiet der Neretva.

      1870 Die kroatische Nationalpartei gewinnt erstmals die Mehrheit im dalmatinischen Parlament.

      1871 Die militärische Verwaltung der Grenzregionen (Militär-Kroatien) gegenüber der Türkei wird durch eine zivile ersetzt.

      1877 Die erste Eisenbahnlinie in Dalmatien, welche die Städte Split, Šibenik und Knin verbindet, wird eröffnet, hat aber keinen Anschluss an das europäische Netz.

      1878 Auf dem Berliner Kongress erhält Österreich-Ungarn das Mandat zur Besetzung Bosniens und der Herzegowina. Damit soll einer von Russland unterstützten südslawischen Machtbildung unter serbischer Führung zuvorgekommen werden. Die Besetzung trifft auf heftigen muslimisch-bosniakischen und serbischen Widerstand. Die Südgrenze des zur österreichischen Reichshälfte zählenden Dalmatien zu Türkisch-Albanien wird um einige Kilometer bis an das Flüsschen Željeznica im heutigen Stadtgebiet von Bar verschoben.

      1882 In Split geht die kroatische Nationalpartei erstmals als Wahlsieger hervor.

      1891 Österreich-Ungarn schließt mit Italien ein Handels- und Schifffahrtsabkommen, dessen Weinklausel sich für Dalmatien als besonders nachteilig erweist. Die Eisenbahnverbindung (Schmalspur) von Sarajevo nach Metković (Narentabahn) wird fertiggestellt. (Die Bahn wird erst 1941 bis Ploće verlängert und in den 1960er Jahren neu trassiert und auf Normalspur umgestellt.)

      1901 Eine Abzweigung von der Narentabahn nach Dubrovnik (Gruž) und in die Bucht von Kotor (Zelenika) wird eröffnet.

      1907 Russland verstärkt nach der Niederlage gegen Japan seine panslawistische Außenpolitik auf dem Balkan.

      1908 Am 6. Oktober verkündet Österreich auf Betreiben des Außenministers Aehrenthal die Annexion des seit 1878 verwalteten Bosnien und der Herzegowina. Serbien mobilisiert seine Armee, Russland trifft Kriegsvorbereitungen, aber Frankreich verweigert seine Unterstützung.

      1909 Italien schließt trotz Dreibundpartnerschaft mit Deutschland und Österreich-Ungarn mit Russland einen Balkanpakt.

      1910 Montenegro wird Königreich.

      1911 Unter russischem Protektorat schließen Serbien, Bulgarien, Montenegro und Griechenland ein Bündnis zwecks Eindämmung der Expansion Österreich-Ungarns auf dem Balkan und Aufteilung der europäischen Restgebiete des osmanischen Reiches. In Serbien wird die „Crna Ruka“ (Schwarze Hand) gegründet, welche zur Vorbereitung einer Revolution in Mazedonien, Albanien, Bosnien-Herzegowina und Kroatien das Ziel eines slawisch dominierten Balkan unter Führung Serbiens durch Terrorakte unterstützen soll. In Bosnien agiert die Schwarze Hand in der Studentenverbindung „Mlada Bosna“ (Jung-Bosnier).

      1912 Montenegro beginnt Kriegshandlungen gegen die Türkei. Eine Botschafterkonferenz in London führt zu einem (vorübergehenden)