Stefan Raile

Späte Liebe am Meer


Скачать книгу

      „Monet“, wiederholte er.

      „Kenn ich nicht“, meinte sie und verschluckte sich dabei.

      „Das Bild“, sagte er, „es ist von ihm.“

      Er mochte es sehr, dieses „Mohnblumenfeld“. Die Farben beeindruckten ihn, und er verstand etwas davon; denn während der Lehre hatte er selbst zu malen begonnen, in einem Zirkel, den eine Grafikerin leitete.

      „Ach so, das Bild“, sagte Netty, „ich hab’s von ihm.“

      „Von wem?“

      „Dem Vater des Kindes.“

      Ein Kind also, dachte er, und als er sie ansah, begriff er, dass sie älter war, als er sie geschätzt hatte.

      „Ist es hier?“, fragte er.

      „Ja“, sagte sie, „nebenan. Ein Mädchen. Sechs Jahre. Ich war siebzehn, als ich es bekam.“

      „Und er?“

      „Hat ‘ne andre. Eine Lehrerin, glaub ich.“

      Dir geht’s wie mir, dachte der Soldat, nur schon länger, deshalb suchst du auch so verzweifelt, und das ist wohl dein Fehler; denn von denen, die irgendwann auf deiner Couch gelegen haben, ist keiner geblieben. Sicher sind es größtenteils welche gewesen, die von Blüte zu Blüte flattern, ohne jemals die echte Liebe zu finden. Dich wird es von Mal zu Mal weniger berühren, wenn du merkst, dass das fadenscheinige Glück nicht dauert. Du gewöhnst dich an das Flüchtige, und irgendwann wirst du glauben, dass es nichts anderes gäbe.

      Der Soldat merkte, dass Netty näher rückte. Er sah in ihre großen, dunklen Augen, sie spiegelten alles, was in ihr war: Hoffnung, Freude, Lust.

      „Soll ich nachgießen?“, fragte sie.

      „Nein“, sagte er, „ich muss jetzt gehen.“

      „Warum?“

      Ihre Miene war hilflos, sie vermochte die Enttäuschung nicht zu verbergen.

      „Du hast keine Schuld“, sagte er.

      „Dann kommst du wieder?“

      „Ich glaube nicht.“ Er ging auf den Korridor, griff nach Mütze und Koppel. Als er sie mit gesenktem Kopf an der Tür stehen sah, dauerte sie ihn. „Du warst nett“, sagte er, „wirklich.“

      „Weshalb bleibst du dann nicht?“, fragte sie.

      „Gerade deswegen“, meinte er, und er merkte, dass sie nichts begriff. Momente war er geneigt, es ihr zu erklären, fürchtete aber, dass sie es trotzdem nicht verstünde. Deshalb eilte er wortlos die Treppe hinab. Als er von der Straße noch einmal hochschaute, entdeckte er Netty hinterm Fenster.

      Er hob flüchtig die Hand und winkte. Von hinten brummte ein Bus heran, der Soldat rannte ein Stück, doch die Haltestelle war zu weit entfernt. Macht nichts, dachte er, ich komme auch so noch zurecht.

      Конец ознакомительного фрагмента.

      Текст предоставлен ООО «ЛитРес».

      Прочитайте эту книгу целиком, купив полную легальную версию на ЛитРес.

      Безопасно оплатить книгу можно банковской картой Visa, MasterCard, Maestro, со счета мобильного телефона, с платежного терминала, в салоне МТС или Связной, через PayPal, WebMoney, Яндекс.Деньги, QIWI Кошелек, бонусными картами или другим удобным Вам способом.

/9j/4AAQSkZJRgABAgAAAQABAAD/2wBDAAgGBgcGBQgHBwcJCQgKDBQNDAsLDBkSEw8UHRofHh0a HBwgJC4nICIsIxwcKDcpLDAxNDQ0Hyc5PTgyPC4zNDL/2wBDAQkJCQwLDBgNDRgyIRwhMjIyMjIy MjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjL/wAARCBLDC7gDASIA AhEBAxEB/8QAHwAAAQUBAQEBAQEAAAAAAAAAAAECAwQFBgcICQoL/8QAtRAAAgEDAwIEAwUFBAQA AAF9AQIDAAQRBRIhMUEGE1FhByJxFDKBkaEII0KxwRVS0fAkM2JyggkKFhcYGRolJicoKSo0NTY3 ODk6Q0RFRkdISUpTVFVWV1hZWmNkZWZnaGlqc3R1dnd4eXqDhIWGh4iJipKTlJWWl5iZmqKjpKWm p6ipqrKztLW2t7i5usLDxMXGx8jJytLT1NXW19jZ2uHi4+Tl5ufo6erx8vP09fb3+Pn6/8QAHwEA AwEBAQEBAQEBAQAAAAAAAAECAwQFBgcICQoL/8QAtREAAgECBAQDBAcFBAQAAQJ3AAECAxEEBSEx BhJBUQdhcRMiMoEIFEKRobHBCSMzUvAVYnLRChYkNOEl8RcYGRomJygpKjU2Nzg5OkNERUZHSElK U1RVVldYWVpjZGVmZ2hpanN0dXZ3eHl6goOEhYaHiImKkpOUlZaXmJmaoqOkpaanqKmqsrO0tba3 uLm6wsPExcbHyMnK0tPU1dbX2Nna4uPk5ebn6Onq8vP09fb3+Pn6/9oADAMBAAIRAxEAPwCXNGaN po2mvrD58M0Zo2mjaaADNGaNpo2mgAzRmjaaNpoAM0Zo2mjaaADNGaNpo2mgAzRmjaaNpoAM0Zo2 mjaaADNGaNpo2mgAzRmjaaNpoAM0Zo2mjaaADNGaNpo2mgAzRmjaaNpoAM0Zo2mjaaADNGaNpo2m gAJzSYNKFIpcUANxRinYoxQA3FGKdijFADcUYp2KMGgBAaM0FTRtNABmjNG00bTQAZozRtNG00AG aM0bTRtNABmjNG00bTQAUhp4U0hQ0AMozTtlN280ABNKKQrQARQA/dSFqbRg0CHhqduFRhTRg0AP 3D1o3D1pmDRg0AOzQTTQT6UuDQAZpQaTaaUKaAFzTg1JtOKYQaAJN1JupuDRg0DHbqTNJg0bTQAU UYNLtNACUhp200baCbDacKNhp22kA0jNKF4pwWnhaktDQKcBShaUCmMAKdQBQaACjtSUUAIOtOFN HWnCgBaTNBNNzQA/NITTc4pM0ALmjNJRQhsKOlHehqoga7Coy3NK4NMIOaAHGQimiSlxmk2gUCF8 w0eYaTFGKAF8w0eYaTFJigB26gkU3BpMGgBSaM0hU0u00AGaM0bTTcGgB26lDUzFKBQA/dRuHrTM GjBqQH7hRupuKTn0NIB/mGjzDTQKXFMYvmGl8ymgUu2gB3mUeYabtFG0UAL5lLvpuAaNtADt1G6m EEUYNAEgajcKYAaMGgCTdS7qZg0hyKAH7qQmm80YNAC5pQaaFNOCGgBCOaAKdg0VSAYRzUeKmIpm KAGgU0ipMUhFADAKcBigdadjNAAGxTCeadsNN2mgBVbrTt1M2kUAGgljwwpfMx0phBoC+tAyQS08 TVEFFLgUBcnEtNMvNRikNAXE8w0hc07YKNgoKuIHp2QabjFJtJoHccX9KUSYpoHrRtoC5KJacJqr 9KN1A7kxm5pGl4qLANLigLils0m6kYU3B96AuOLUgamkGkANAXJg1LuqMA07aaBXHbqN1M2mjBoB sfuoDU3aaMGgzsKWpN1NIOaTBoCw4tmmE0uDSFTmgLC5pM0bTRtNAWFB5qXfiodpFLgk0XCxJ3z6 0UCigtAabTiabTuMO9OzTaBmi4Ds0ZpMUYouAhNGaXaaNhouAZpQaYQc0oU1LAkzTg3FRYIpwBpA ShqUtTADSEGgB+6mk0mDQQaAEzSg03ac04KaQC5pc0m00u00AGaNwo2mm4NADi1KGqMg0oBoAkJp halwaApoAaBnmlC04Qk96URH1oATbRtNSLGR1NO8v3oAgC08AipPLxSbaAGYoxin4pCOKAG5pCad sNMZTQBG0lR+ZUpjz1NReXyaAHLJTw1RhKcAfSmBKDRmmAGlAJoACabmlKmm7TQAZp+6mYoxQA8N S7qYoNLtNAD9wpN1NwaTB9KQD91MaSjFG3NACCSniSkEVOEdACg809TTAhp6oakof1oxzSgYpQKT AAKepxQBSHigB2aa/Io7UjdKAIgOaXpS45pSKAANinbxURFHNICQuKbuBpmKADQA/dQBSBTUgWgA UU8UmKWkMKKTvRQMWiiigAo3YoOabg0AP3UbqZg0YNJiRKGpQ1RgGnjipKHGkozmigAHFLupCKTa aAHFhSbhTcGkwaAH7qQtTcGhQSaAHiQ07eaQR07y6AEDmnhqYVx2oANMCQtTCaXBpNppMtBmkJp2 000qeKQxQadmmhTTtpoAM0Zo2mjbQAhNNJpxQ00qaAGk0bzSFTT/AC6AG7zS+YaXy6QoKAF8ygyc Um2jaKAGNIaBIaUoKbtFADlfOadupmKMUAP3D1o3D1pmDRg0ASbqA1R4NKAaAJN1JupuDRigB4an bqjANKQaAJA1LuqMA0uDQA8mmE0oU0bTmgAzRSbTSgGgQ4UpFCinEUDIiOaM04ioyTQA/dijzKiL cUzJoAn30hlqDcaXNJgSianebxUAwe9PAHrSGP3Uuai5p4BoAdmjNG00bTQAZpwNN2mlxQA/dxTS aTBo2mgAzRml2mjaaAEzRml2mjaaAEzRml2mjaaBBml3Um00bTQA7dRupuDSYNAC55oB60m00u00 ANIzTdt