Lucy van Geldern

Traumtänzer


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      Lucy van Geldern

      Traumtänzer

      - Liebe auf den falschen Schritt

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      Inhaltsverzeichnis

       Titel

       1. Kapitel

       2. Kapitel

       3. Kapitel

       4. Kapitel

       5. Kapitel

       6. Kapitel

       7. Kapitel

       8. Kapitel

       9. Kapitel

       10. Kapitel

       11. Kapitel

       12. Kapitel

       13. Kapitel

       LESEPROBE von »Marleen - Wirbelwind auf vier Hufen«

       LESEPROBE von »Hechtsprung ins Liebesglück«

       Impressum neobooks

      1. Kapitel

      Verstohlen warf Conny einen Blick auf ihre Armbanduhr. Beharrlich hüpfte der Sekundenzeiger voran. Ganze zehn Minuten war sie zu spät dran. Sie musste sich sputen. Energischen Schrittes eilte sie durch die schier endlosen Gänge der Uni. Die gemütlich dahinschlendernden Studenten aus den älteren Semestern bedachten sie mit einem spöttischen Grinsen.

      Sie rief sich den Weg in Erinnerung, den sie am Morgen schon einmal in entgegengesetzter Richtung zurückgelegt hatte. Jetzt erschien er ihr lang und verworren.

      Ratlos blieb sie an einer Abzweigung stehen und drehte sich einmal um ihre eigene Achse, erfüllt von der stillen Hoffnung, einen Anhaltspunkt zu finden. Giftgrün leuchtete ein Bilderrahmen mit einem abstrakten Motiv an der Wand. An dieses zweifellos hochmoderne Kunstwerk erinnerte sie sich flüchtig. Ein wenig zuversichtlicher setzte sie ihren Weg fort.

      Endlich entdeckte sie ihre Freundin. Ulrike lehnte lässig an der Wand und musterte die Vorübergehenden. Ihre Tasche lag neben ihr am Fußboden.

      Als sich ihre Blicke kreuzten, winkte Conny und verlangsamte ihr Tempo.

      »Entschuldige bitte, dass ich mich verspätet habe. Fast hätte ich einen Stadtplan gebraucht, um dich zu finden. Dieses Gebäude gleicht einem Irrgarten.« Erleichtert strich sie sich eine Strähne ihres knapp schulterlangen Haares aus dem Gesicht. »Dagegen war das Internat eine Puppenstube.«

      Ulrike zog eine Grimasse. »Bitte erwähne das Internat nicht mehr. Die Zeit dort war zwar schön, aber auch anstrengend. Das letzte Jahr sind wir nur noch zum Lernen gekommen. Doch jetzt gehört uns die Welt! Keine Erzieher, keine Vorschriften. Hast du schon eine Vorstellung, was wir in unserer vielen freien Zeit anfangen?«

      Einen Moment schwieg Conny und sah ihre Freundin aus wasserblauen Augen an. Spontan legte sie ein paar Walzerschritte ein. Einer der Studenten brachte sich mit einem raschen Satz in Sicherheit. Kopfschüttelnd ging er weiter.

      Verstohlen, als ob sie etwas Weltbewegendes verraten würde, sah sie sich um und sagte mit leiser Stimme: »Tanzen, was denn sonst? Noch vor einem Jahr hatten wir uns vorgenommen, nie damit aufzuhören.«

      »Stimmt«, rief Ulrike zustimmend. Ein grauhaariger Professor schlenderte an ihnen vorbei und runzelte kurz die Stirn. Dann lächelte er und nickte ihnen freundlich zu. »Durch den Stress der letzten Monate und dem allerersten Tag an der Uni ... Immer wieder haben wir es verschoben. Es wird höchste Zeit, dass wir uns darum kümmern. Erst kürzlich habe ich unsere Medaille vom Internatsfest bewundert. Ein Tanzclub muss her. So was gibt es an der Uni garantiert.«

      »Siehst du«, jubelte Conny. »Und damit wir nicht nur in Erinnerungen schwelgen, sollten wir uns auf die Socken machen. Was liegt näher als ein Aufruf oder eine Kleinanzeige. Tanzverein gesucht. In der Eingangshalle der Uni stehen genug Pinnwände für so etwas.«

      Ohne auf die Zustimmung ihrer Freundin zu warten, drehte Conny sich um und marschierte in die Richtung, aus der sie gekommen war. Ulrike zögerte einen Augenblick, dann folgte sie ihr das »Labyrinth«.

      Erstaunlicherweise erreichten die beiden bereits nach kurzer Zeit die Halle des Hauptgebäudes. Bei der Immatrikulation hatten die Dimensionen des Raumes Conny mächtig viel Respekt eingeflößt. Langsam gewöhnte sie sich an die sechs Meter hohe Decke und die Säulen, die in streng geometrisch angeordnet, antike Größe vermittelten.

      In der Halle wimmelte es nur so von Studentinnen und Studenten. Conny drängte sich der Vergleich mit einem Ameisenhaufen auf.

      Etwas verloren standen die beiden Girls da und wussten nicht, wo bei diesem Dutzend Pinnwänden anfangen. Sie entschieden sich für die linke Seite und betrachteten den Blätterwald aus vielen kleinen und großen Zetteln. Keiner glich dem anderen, da gab es einen hellgelben mit fetter Blockschrift, in der eine Studentin dringend ein Zimmer suchte. Oder mit Fotos beklebte Anzeigen, auf denen PKWs aller Rostzustände feilgeboten wurden.

      Mit wachsender Begeisterung studierten die beiden die Fresszettel. Bis plötzlich Conny einen schrillen Pfiff ausstieß.

      »Ich glaube, ich bin fündig geworden. Hier, in der Spalte »Sport« steht eine Notiz vom Tanzclub Gelb-Rot. Die suchen immer Tanzpaare.«

      »Zwei Mal in der Woche abends Tanzunterricht«, fuhr Ulrike fort. »Und der monatliche Beitrag ist erschwinglich. Das Einzige, was uns fehlt, sind die passenden Partner.« Ulrike grinste sie spitzbübisch an. »Mit dir tanze ich nie wieder. Das eine Mal, wo ich dich als Partner hatte, ist mir noch zu gut in Erinnerung. Meine Zehen waren wochenlang blaurot und geschwollen.«

      »Ach, plötzlich bin ich das, die nicht tanzen konnte. Dabei hast du mich doch ständig aus dem Takt gebracht«, verteidigte Conny sich, ohne die Vorwürfe allzu ernst zu nehmen. »Also versuchen wir einfach, zwei geeignete Tanzpartner zu finden.«

      »Einverstanden. Am besten, wir hängen eine Notiz an die Pinnwand. Vielleicht haben wir Glück und es meldet sich jemand. Es ist ja die Gelegenheit für uns, andere Studenten kennenzulernen.« Begeistert von der Idee öffnete Ulrike ihre Tasche und holte einen Zettel und einen Stift hervor. »Also, ich spendiere das Papier, und du lieferst den Text.«

      »Ansonsten geht es dir noch gut, ja? Du zerbrichst dir gefälligst auch den Kopf. Schließlich wollen wir beide tanzen.«

      Während Ulrike nachdenklich an ihrem Kuli kaute, musterte Conny die vielen verschiedenen Kleinanzeigen.

      »Oben