Dr. Hanspeter Hemgesberg

Natürlich gesund mit Weihrauch


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E

      rlauben Sie mir einen „kleinen Schwenk“:

       Beim Räuchern schlägt Weihrauch eine Brücke von der materiellen zur spirituellen Welt.

      Mit und durch den Rauch tritt man in Verbindung mit der göttlichen Kraft und - so auch heute noch in vielen Naturreligionen - setzt sich in „religiöse Verzückung“. Er öffnet die Seele, vermittelt Verstehen für die Lebensgesetze und fördert die Meditation. Er galt & gilt an okkulten Schulen als bestes Mittel für Weihe, Segnung, Reinigung und Schutz.

       Weihrauch reinigt nicht nur von Keimen und unangenehmen Gerüchen, sondern er ist einer der stärksten atmosphärischen Reiniger.

      Wenn in Räumen gestritten wurde, wenn dicke Luft sich ausbreitet, wenn in Krankenzimmern, Warte- und Prüfungsräumen viele Menschen ihre Sorgen hängen gelassen haben wie Mäntel an einer Garderobe, dann kann eine

       Weihrauchräucherung für eine gereinigte, klare Atmosphäre sorgen

      .

      Sein Rauch soll auch

       Wohlstand und Erfolg

      herbeiführen können. Für uns heute eignet sich der Weihrauch be-sonders gut als begleitender Duft bei Gebet, Meditation und innerer Sammlung. Er reinigt unsere ‚inneren Räume‘, die feinen Energieka-näle, um uns empfänglich zu machen für heilende, geistige und kos-mische Schwingungsmuster.

       Weihrauch ist ein sehr wirksames Anti-Stress-Mittel.

      Er kann erhöhten Muskeltonus beruhigen und so ein Gefühl angenehmer Wärme und Schwere erzeugen.

       Neben Myrrhe besitzt kaum ein anderes duftspendendes Harz eine so ehrwürdige Geschichte. Bereits von den Ägyptern wurde es für kultische Zwecke, als Räuchermittel, in Salben zum Einbalsamieren sowie als Parfüm-Zusatz benutzt. Obwohl Weihrauch im eigentlichen Sinne die Bezeichnung für einen geweihten Rauch ist, der bei der Verbrennung von Kräutern, Hölzern und Harzen entsteht, wird das Harz landläufig als Weihrauch verstanden.

      Zur psychischen Ebene des Weihrauchs nur soviel:

       Sein männlicher Charakter stärkt das Selbstbewusstsein, die Willensstärke und das physische wie seelische und geistige Leistungsvermögen!

      Zur physischen Ebene:

       Weihrauch (be-)reinigt und entspannt und stärkt!

      Bevor nun über die Wirkungen der einzelnen Inhalts- bzw. Wirkstoffe und in toto und somit zu den An- & Verwendungen des Weihrauchs näher eingegangen werden soll, sollten Sie sich etwas „verschnaufen“ …

      Götter, Götzen & Gelehrte …

       W

      eihrauch zählte schon in grauer Urzeit zu den

       „Tempel-Schätzen“

      , so nachzulesen im Buch

       Nehemia

      (Altes Testament; 13,5), wo es heißt:

      … „

       er war verwandt mit Tobija und hatte darum für dieses eine große Kammer einrichten lassen. Dort bewahrte man früher das Opfermahl und den

       Weihrauch

       auf sowie die Behälter und den Zehnten von Getreide, Wein und Öl, der den Leviten, Sängern und Torwächtern gesetzlich zukam; außerdem die Abgaben für die Priester“ …

      Doch war Weihrauch schon viel früher nicht nur bekannt, sondern hoch geschätzt und die „Kulturgeschichte“ des Weihrauchs reicht weit zurück.

      Schon im 4. oder sogar im 5. Jahrtausend vor Christus wurde Weihrauch - und damals auch schon in etlichen Mischungen - zu Ehren orientalischer Götter geopfert; Weihrauch war - mit Myrrhe -unverzichtbares Ingredienz für „kultische Räucherungen“.

      So schreibt der große und berühmte griechische Historiker

       Herodot

      (484-424 v.Chr.) - er ist Verfasser der

       „Historien“,

      die als maßgebende Quellen für die Epoche der Perser-Kriege (d.s. die Kriege zwischen Griechen und Persern zwischen 500-479 v.Chr., die zur Gründung des Attischen See-Bundes führten und letztlich die Unabhängigkeit Griechenlands sicherten) -, dass die Babylonier zu Ehren des von ihnen verehrten Gottes

       „Baal“

      (der Name ist Hebräisch und bedeutet eigentlich „Gott“) jährlich für 1000 Talente (Talent = altgriech. Geld- und Gewichts-Einheit) Weihrauch verbrannt haben.

      Schon im 4. Jahrtausend v.Chr. verbrannten die alten Ägypter Weihrauch in ihren Tempeln. Der schwere und zugleich warme und harmonisierende Duft des aufsteigenden Weihrauchs stand - nicht nur bei den Ägyptern - für „göttlichen Wohlgeruch“ und auch für „göttliche Nähe“.

      Bei den alten Ägyptern war der Weihrauch neben der Bedeutung als Räuchergabe viel angewendet als Heilmittel und besonders auch zum Einbalsamieren der Toten. Ihnen war bereits damals die konservierende und antiseptische Wirkung des Weihrauchs bestens bekannt. Außerdem: der für die Götter angenehme Duft des Weihrauchharzes sollte den damit einbalsamierten Leichnam insbesondere auch auf seine Wiedergeburt vorbereiten.

      Der griechische Schriftsteller

       Plutarch

      (46-120 n.Chr.), berühmt ob seiner populär-philosophischen Abhandlungen

       „Moralia“

      und vergleichender Biographien u.a. zu Caesar und Alexander dem Großen, berichtet, dass der Sonne morgens, mittags und abends ein Weihrauch-Opfer dargebracht wurde.

      Verschiedene Weihraucharten bildeten einen wesentlichen Bestandteil des

       „Kyphi“

      (oder Kyphy): es war ein im alten Ägypten gebräuchliches Räuchermittel aus 16 verschiedenen Ingredienzien.

       Plutarch

      schrieb dazu, dass dieses Kyphy bei Sonnenuntergang verbrannt wurde. Die

       Sphinxen von Heliopolis

      hielten in ihren Vordertatzen Rauchgefäße, in denen das kostbare Kyphi verbrannt wurde. Im berühmten

       Papyrus Ebers

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      und auch beim 1. Militärarzt in der Geschichte,

       Pedianos Diskurides

      (er lebte in der Zeit der Herrschaft des römischen Kaisers Nero, also in der Mitte des 1. Jahrhunderts n.Chr.), sind präzise Anweisungen zur Herstellung von Kyphi nachzulesen. Er vertrat allerdings die Ansicht, dass die arabischen Weihrauch-Harze die besseren wären (Nebenbei: diese Ansicht hat sich scheinbar bis in unsere Tage gehalten; obwohl Qualität; Inhaltsstoffe, Geruch der indischen Weihrauch-Harze den Handelsprodukten „Aden“ und „Somalia“ ebenbürtig ist, wie Dr.

       Dieter Martinetz

      , Leipzig, in seinem Buch

       „Weihrauch & Myrrhe“

      herausstellt).

      Ein detailliert beschriebenes Rezept aus der