Dr. Hanspeter Hemgesberg

Natürlich gesund mit Weihrauch


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von den kostbaren Gaben der

       Drei Weisen aus dem Morgenland

      (oder auch die Heiligen Drei Könige):

      …“

       Als sie den Stern sahen, wurden sie von großer Freude erfüllt. Sie gingen in das Haus und sahen das Kind und Maria, seine Mutter; da fielen sie nieder und huldigten ihm. Dann holten sie ihre Schätze hervor und brachten ihm Gold,

       Weihrauch

       und Myrrhe als Gaben dar“ …

      Der Evangelist

       Lukas

      (1,8-10) schreibt:

      …“

       Als seine Priesterklasse wieder einmal an der Reihe war und beim Gottesdienst mitwirken musste, wurde, wie nach der Priesterordnung üblich, das Los geworfen und Zacharias fiel die Aufgabe zu, im Tempel des Herrn das Rauchopfer darzubringen. Während er opferte, stand das ganze Volk draußen und betete.“ …

      In der Synagoge selbst und auch in der frühen christlichen Kirche war hingegen die Verwendung des Weihrauchs unbekannt. Erst im 4. und 5. Jahrhundert n.Chr. bürgerte sich der Gebrauch von Weihrauch auch in der Kirche und im christlichen Gottesdienst ein und zwar über den ‚Umweg’ des antiken Kaiser-Zeremoniells und wurde dann später symbolisch auf das Gebet „Räucherung“ (um-) gedeutet.

      Zurück noch einmal in die

       Kultur des frühen bzw. alten Ägyptens

      . An Ketten geschwungene Weihrauch-Räucherpfannen (in der katholischen Kirche auch heute noch erhalten in den „Weihrauch-Fässchen“) - wie diese im orientalischen Kultus verwendet wurden und üblich waren (und von diesem orientalischen Ritus dann übernommen wurden und Eingang gefunden haben im christlichen Ritus „Inzensation“) - sind in alt-ägyptischen Tempeln dargestellt und auch bei Ausgrabungen in

       Pompeji

      gefunden worden.

      In der

       griechischen

      und auch der

       römischen Kultur

      wurde der Weihrauch im Götter-Kult gebraucht; aber auch zu Begräbnissen, Feiern, dann bei Gastmählern, Triumphzügen und außerdem war er ein wichtiges Ingredienz von Kosmetika und wurde zudem noch benötigt als Arzneimittel und ganz besonders zur Desinfektion.

      Über die Weihrauch-Gewinnung, aber auch über Handel, Sorten, Preise, Verfälschungen und Verwendungen berichten antike Schrift-steller ausführlich und beredt, dabei zum Teil in märchenhafter und blumiger Ausschmückung.

       Alexander der Große

      (356-323 v.Chr.) - König von Makedonien; er war von den beiden großen Gelehrten

       Aristoteles

      und

       Leonides

      erzogen worden; er ist Gründer der sagenumwobenen Stadt

       Alexandria

      - schickte seinem Erzieher

       Leonides

      als Geschenk eine Schiffsladung Weihrauch; dies war für die damalige Zeit ein höchst kostbares wie auch kostspieliges Geschenk.

      Der griechische Geschichtsschreiber

       Flavius Arrian(us)

      (95-175 n.Chr.) - er ist Verfasser des Feldzug-Berichtes

       „Anabasis“

      der Feldzüge

       Alexander d. Gr.

      - hielt fest, dass bei der Beerdigung der

       Poppaea

       Sabina

      der römische Kaiser (Claudius Drusus Germanicus)

       Nero

      (37-68 n.Chr.) mehr Weihrauch verbrennen ließ, als Arabien in einem Jahr erzeugte.

      In besonders hohem Ansehen stand der Weihrauch zu Riten und Ritualen in den Tempeln der altgriechischen Stadt

       Delphi

      und dabei vor allem auch zur Weissagung der Götter, dem

       „Orakel von Delphi“

      .

      Aber auch auf dem

       asiatischen Kontinent

      war der Weihrauch zu Riten unverzichtbar. Zu Opfern und Leichenbegräbnissen wurde er im

       alten China

      verwendet. Nach China war der Weihrauch ab dem 10. Jahrhundert n.Chr. durch die Araber gekommen.

      In

       Indien

      wird seit dem frühesten Altertum Weihrauch - und zwar der einheimische

       „Indische Weihrauch“

      von Boswellia serrata - bei Gottesdiensten als Brand- und Rauchopfer verwendet, so nachzulesen im

       Ayurveda des Susruta

      (um 500 n.Chr.).

      Diesen

       „Indischen Weihrauch“

      haben mit hoher Wahrscheinlichkeit schon die Griechen auf den Feldzügen

       Alexander d. Gr.

      im heutigen

       Pandschab

      in Indien kennen gelernt.

      Zuletzt gelangte der Weihrauch mit der Christianisierung auch nach

       Germanien

      und war und ist auch heute noch - womit sich der Kreis dieser kulturgeschichtlichen Reise des Weihrauchs langsam schließt - als Räucherwerk im Gottesdienst und bei Zeremonien der gesamten katholischen Kirsche (von den Alt-Katholiken, den Koptischen Christen über die verschiedenen orthodoxen Kirchen bis hin zur römisch-katholischen Kirche) viel verwendet. Weihrauch begleitet einen Katholiken auch heute noch von der Geburt bzw. der Tauffeier bis hin zum Tode (Begräbnis).

      Nicht überraschend ist die Weihrauchverwendung im Ursprungsland des Harzes, in Südarabien. Die kultische Nutzung lässt sich einerseits aufgrund archäologischer Funde nachzeichnen. Räucherkästchen mit Inschriften markieren die wichtige Rolle des Räucheropfers vor allem auch im häuslichen Kult. Andererseits wurden auf den zu exportierenden Weihrauch Ausfuhrzölle erhoben, die in Gestalt des Zehnts der Ware bei den Tempeln entrichtet werden mussten. Es ist daher anzunehmen, dass auch in altsüdarabischen Göttertempeln Weihrauch in nicht geringen Mengen verbrannt wurde. Frühere Zeugnisse noch erhält man aus dem alten Ägypten. Bereits aus der Mitte des 3. Jahrtausends v. Chr. sind Importlisten bekannt, auf denen das Räucherharz erscheint. Bekannt ist vor allem die einzigartige Expedition der Königin

       Hatschepsut

      , die kurz nach 1500 v.Chr. Schiffe ins sagenhafte Land Punt entsandte. Von dort brachten die Händler unter anderem lebende Weihrauchbäume (also Weihrauchbäume nebst dem Wurzelwerk) in ihr Heimatland mit. Im ägyptischen Kult kam dem Weihrauch eine außergewöhnliche Rolle zu. Hier war er Zeichen der Offenbarung der Gottheit, mehr noch, sein Duft verkörperte sie selbst. Außer zu kultischen Zwecken benutzte man in Ägypten Weihrauch als Arzneimittel