Cory d'Or

Korridorium – letzte Erkenntnisse


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       Bonuskorridor

       Nachwort

       Impressum neobooks

      Vorwort

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       11.11.11

      Ich betrete den Korridor …

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      »Ich betrete den Korridor …« Dieser unscheinbare Satz war am elften November 2011 der Startschuss für das in vielerlei Hinsicht außergewöhnliche literarische Blog Korridorium.de.

      Von diesem Tag an veröffentlichte Cory d’Or Tag für Tag weitere Beiträge: Storys, Fabeln, Offenbarungen, Einwürfe, Glossen und miteinander verwobene Fortsetzungsgeschichten – alle mit dem gleichen Anfangssatz und begleitet von einem Soundtrack passender Länge, komponiert und produziert von Tychonian Soundworks.

      Zum angekündigten Ende des Projekts am zwölften Dezember 2012 waren es insgesamt 398 Blogeinträge, darunter auch so ausgefallene wie ein QR-Code, eine Infografik und ein Filmnachspann.

      Was anfangs wie eine wilde und genreübergreifende Mischung von Prosa-Miniaturen und Kurzgeschichten wirkt, entfaltet sich Tag für Tag, Kapitel für Kapitel, zu einem Kaleidoskop aus Themen, Figuren, Orten, popkulturellen und historischen Verweisen, Selbstbezüglichkeiten und Erzählperspektiven, dessen einzelne Facetten mit der Zeit verborgene Querverbindungen offenbaren und sich zu einer großen, »pluridimensionalen« Geschichte entfalten – durchsuchbar mit Hilfe einer Reihe von Kategorien und Keywords (wobei Tags wie »Nous« und »K.« in den eingebauten FAQs des Blogs näher erläutert wurden).

      Einige der Ich-Erzähler und Ich-Erzählerinnen im Korridorium stellen sich den großen Fragen und suchen nach Erkenntnis und Sinn, versuchen, sich aus der sumpfigen Beliebigkeit der Postmoderne am eigenen Schopf herauszuziehen – was nicht immer gelingt. Aber lesen Sie selbst!

      Dieses E-Book präsentiert Ihnen – in einer handverlesenen Auswahl aus den 398 Kapiteln des Blogromans – die in das Korridorium eingebetteten Weisheitsgeschichten und Erkenntnissplitter in chronologischer Reihenfolge: Fortsetzungsgeschichten und in sich geschlossene Kurzprosa.

      Als Bonus-Korridor ist eine bislang unveröffentlichte Erzählung von Cory d’Or angefügt: »Bekenntnisse eines Erkenntnissuchers«.

      Exklusiv für Sie als Leser eines Korridorium-E-Books erhalten Sie im Nachwort das Passwort für das Original: eine archivierte Version des gesamten fraktalen Blogromans mit allen zwischen dem 11/11/11 und dem 21/12/12 veröffentlichen Texten von Cory d’Or – inklusive der externen Links unter vielen der »Korridore« sowie aller 398 Soundtracks zu den Texten, exklusiv für das Korridorium komponiert und produziert von Tychonian Soundworks.

      Weitere E-Books mit (Fortsetzungs-)Geschichten aus dem fraktalen Blogroman:

      • Korridorium – ein pluridimensionaler Thriller

      • Korridorium – Zeitgeistfrakturen

      • Korridorium – Storys aus dem Labyrinth

      • Korridorium – der SciFi-Fraktor

      • Korridorium – Mythenwege, Märchenpfade

      • Korridorium – fraktale Romanzen

      • Korridorium – magische Abenteuer

      Die acht Korridorium-E-Books, mit Cory d’Ors freundlicher Genehmigung als E-Book-Reihe herausgegeben von Margret Phlippen, enthalten insgesamt 328 der originalen 398 Kapitel des Blogs (mit – aus inhaltlichen Gründen – sieben Dopplungen) sowie sieben bislang unveröffentlichte Bonus-»Korridore« aus der Feder von Cory d’Or, Texte, die es aus unterschiedlichen Gründen zwischen dem 11.11.11 und dem 12.12.12 nicht ins Blog geschafft haben.

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       12.11.11

      Ich betrete den Korridor der schwindenden Sinne. Er wird nach hinten hin immer enger und dunkler, doch je weiter ich vordringe, desto farbenfroher und heller werden die Bilder an Wänden, Boden und Decke, und desto deutlicher werden die Klänge, die mäandernd durch den Raum schweben und manchmal auf mein drittes Ohr treffen.

      »Eure Majestät, darf ich versuchen, Nemo hierher zu bringen? Ich habe da eine äußerst brillante Idee.«

      Fasziniert und staunend betrachte ich die Imaginationen und Manifestationen meines Geistes, lausche der inneren Musique concrete meiner Seele.

      Leider kann ich, trotz jahrelangen Trainings, nur eine kurze Zeitlang einen Rest Bewusstsein dafür bewahren, und wenig später (und viel zu schnell, immer viel zu schnell) nimmt mich Hypnos in seine Arme, umfängt mich der Schlaf.

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       2.12.11

      »Ich betrete den Korridor wie alle anderen auch«, sagte der Meister zu seinem Besucher, als der gefragt hatte, wie er seinen Weg durchs Leben finden könne.

      »Dann seid Ihr ein Sucher wie ich?«, fragte der Besucher weiter.

      Doch der Meister schüttelte den Kopf: »Der Weg verzweigt sich, viele Gänge stehen zur Auswahl, lange, kurze, gerade, abknickende, über Treppen hinauf und hinunter führende – und die meisten enden als Sackgasse.«

      »Das ist es ja gerade«, klagte der Besucher. »In diesem Labyrinth finde ich meinen Weg nicht.«

      Wieder schüttelte der Meister den Kopf: »Labyrinth? Das wäre ein langer gewundener Gang, der in vielen Schlaufen, aber ohne Abzweigungen ins Zentrum führt. Du dagegen sprichst von einem Irrgarten.«

      Der Besucher zögerte. »Und wie finde ich nun meinen Weg durch den Irrgarten?«

      Ein drittes Mal schüttelte der Meister den Kopf und wiederholte: »Ich betrete den Korridor wie alle anderen auch.« Dann lächelte er.