Cory d'Or

Korridorium – letzte Erkenntnisse


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noch jung ist. Mein Blick, mein Herz und mein Geist weiten sich. Es ist, als würde ich im All zwischen den Galaxien schweben und der Weltenraum selbst sein. Es ist, als wäre ich eine stille Flamme im Innersten aller Dinge, deren Kraft und Neugier und Liebe die Welt und die Wesen erschafft und der Schöpfung und allen Geschöpfen die Freiheit gibt, sich in alle gewünschten Richtungen zu entfalten, sämtliche angestrebten Erfahrungen zu machen und sogar, wenn gewünscht, freiwillig zu vergessen, wer sie wirklich sind. Es ist wie die Erinnerung an den Ursprung aller Existenz. »Was hast du auf dem Herzen?«, fragt die Stimme sanft.

      Es wird ein längeres Gespräch. Einerseits ist es ein wenig erschreckend, das eigene kleine Leben aus der kosmischen Perspektive zu betrachten, andererseits rückt es die Probleme, Sorgen und Ängste ins rechte Licht. Und es tut einfach rundum gut, in allumfassendem Mitgefühl zu baden.

      Ein letzter Schritt bleibt zu tun: alle Aspekte meiner selbst, auch die transpersonalen, mit hinaus zu nehmen aus dem Korridor, ihn am Ende der Meditation zu verlassen und – nicht unbedingt als besserer Mensch, aber möglicherweise besser mit mir im Reinen – rundum »beseelt« ins Leben zu treten.

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       25.3.12

      Ich betrete den Korridor. Und obwohl ich den Weg zum Atelier schon hunderte, vielleicht tausende Male gegangen bin, ist heute etwas anders als sonst. Ich blicke auf die kubistischen Gemälde an den Wänden, die kuriosen Figuren und Maschinenwesen in den Nischen – Lieblinge, Unverkäufliches, kleine Kunstwerke, die ich einmal als inspirierend und vielleicht lebensbestimmend empfand. Jetzt plötzlich führen sie mir vor Augen, dass die Zeit nicht ausreichen wird. Dass ich mir zu viel vorgenommen habe. Dass ich nicht glauben soll, ich könne all das, was in meinen Notizbüchern einer Umsetzung harrt, jemals zu Ende bringen. Ich werde unfertige Gemälde hinterlassen, Skulpturen, von denen es nur Skizzen gibt, Collagen, die kaum über das Ideenstadium hinausgelangt sind, ein chaotisches, fragmentiertes, in seiner Gesamtheit unverständliches Konvolut: rätselhaft und aller Wahrscheinlichkeit nach gründlich missverstanden.

      Schwindel erfasst mich, und ich muss mich an die Wand lehnen. Ich nehme mir vor, mehr zu schaffen, weniger zu schlafen, mich nicht mehr ablenken zu lassen, sondern auf das Wesentliche zu konzentrieren. Vielleicht kann ich mein einfaches, bedürfnisloses Leben noch weiter einschränken, um nicht immer wieder für Geld arbeiten zu müssen, kann ich mich noch konzentrierter, intensiver, ausschließlicher der Kunst widmen?

      Doch es gelingt mir nicht, mir etwas vorzumachen. Egal, was ich anstelle: Es wird grundsätzlich nichts daran ändern können, dass das Leben einfach zu kurz ist – und die Kunst viel zu lang.

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