Michael Geigenberger

Tres Amigos 3


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Steigung von über zehn Prozent, setzt dem schwachen Motor zu, Sophie schaltet teilweise sogar bis in den ersten Gang hinunter. Dann endlich wird die Fahrbahn besser, es liegt wohl daran, dass sie schon kurz vor ihrem Ziel sind. Das Ortschild von Kokra taucht vor ihnen auf. Berta meint, „Na endlich, mir ist schon ganz schlecht von der Schaukelei.“

      Sophie lenkt das Fahrzeug auf den Hauptplatz und muss feststellen, dass von dieser Art von Fahrzeugen hier einige geparkt sind. Walter Broder bittet Berta und Sophie, einen Spaziergang durch den Ort zu unternehmen. Er hat einen Termin beim Reviervorstand und da möchte er gerne alleine hingehen. Das örtliche Polizeirevier ist gut zu erkennen.

      Nemec wartet bereits auf seinen Kollegen Walter Broder und so begrüßt er ihn sehr herzlich. Sie gehen in ein nahegelgenes Café um die Ecke. Nemec meint, dass man da ungestört reden könne. Dann wird er sehr still, denn er will natürlich hören, was seinen Kollegen zu ihm führt. Er hört aufmerksam zu und beginnt zu schmunzeln. Er ahnt natürlich, das die Fragen von Walter Broder auf die Schleuserbanden hinzielen wird und da wird er sich bedeckt halten. Schließlich ist sein Bruder in diese seltsamen Geschäfte involviert. Aber das weiß natürlich keiner, außer zwei Kollegen seiner Dienstelle. Was er nicht ahnt, ist das Walter Broder über Interpol bereits über dieses Nebengeschäft der Polizeidienststelle informiert ist. Walter Broder erwähnt davon natürlich nichts. Er wartet ab, was ihm sein Kollege auftischen wird.

      Mit Komplimenten wird nicht gespart, jeder erklärt dem anderen, was er für ein dienstbeflissener Beamter ist und was er für einen guten Ruf auf der anderen Seite der Grenze hat. Dann aber wird es Zeit, dass Walter Broder von den vier Leichen in Eisenkappel berichtet. Sie waren eingemauert, hätte er nicht das Mauerwerk untersucht, hätte man vermutlich diese Leute niemals gefunden. Sie sitzen beide noch eine gute Stunde zusammen und Walter Broder muss erkennen, dass er von seinem Kollegen nichts Brauchbares erfahren wird außerdem wartet seine Lebensgefährtin Berta vor dem Revier.

      „Dieser Gauner, der glaubt doch tatsächlich, dass ich nicht weiß, dass sein Bruder ein berüchtigter Schleuser ist“, poltert Walter Broder los, als er vor dem Revier steht.

      Berta erzählt, dass es ein sehr schöner und alter Ort ist, die Zeit vor etlichen Jahren wohl stehen geblieben ist und der Kaffee hervorragend schmeckt und dass die Kipferl super frisch waren. Dann erzählt sie davon, dass sie glaubt den blauen Lieferwagen gesehen zu haben. Die Aufschrift war zweifelsohne die gleiche, natürlich könnte die Installationsfirma mehrere Wagen haben und sie haben hier einen Auftrag erledigt, aber es kam ihr schon sehr seltsam vor, vor allem, da sie den Fahrer nur kurz gesehen hat und der Meinung war, dass es derselbe war. Er trug eine gelbe Mütze und sie hatte eine Aufschrift einer Heizungsfirma, das wisse sie genau.

      Walter Broder beruhigt seine Berta und meint, dass es sicher mehrere Fahrzeuge gibt, die eine Installationsfirma als Aufschrift haben.

      Sophie fragt, was als nächstes auf dem Programm stehen würde, vielleicht noch einen weiteren Ort aufsuchen. Da gäbe es noch die Ortschaft Kranj, früher hieß der Ort Krainburg aber das ist schon sehr lange her. Sie hat mit ihrem Freund dort mal übernachtet. Der Ort ist viel größer und ist viel interessanter als Kokra.

      Berta und Walter willigen zu einem Besuch ein. Sophie wird eine kleine Stadtführung durchführen und die Schönheiten, soweit es welche gibt, zeigen. Gegen Spätnachmittag werden sie dann den Rückweg antreten. Es war für den Benz der erste Ausflug, wo er beweisen konnte was in ihm steckt. Sie sind bereits auf dem Rückweg und Berta erzählt von ihren ganz persönlichen Eindrücken. Etwas bedrückt meint sie, dass man doch die Armut im Lande deutlich spüren würde. Wie gut geht es ihnen doch in Österreich vielleicht auch in Eisenkappel, was ja sehr abgelegen liegt und wirtschaftlich eher ein Ort der Außenseiter ist.

      Sophie überrascht mit einer Bemerkung, die Walter Broder aufhorchen lässt. „Wussten sie, dass die beiden daneben liegenden Anwesen ein und derselben Person gehören?“

      Walter Broder ist erstaunt, woher hat Sophie ihre Kenntnisse? Vielleicht von Jörg, oder hat sie bei Mechthild etwas aufgeschnappt. Walter nimmt es zur Kenntnis, sagt aber nichts. Er wird es in Salzburg abfragen, da kann man seine Schritte nicht nachvollziehen. Er mag Sophie, aber er weiß auch, dass sie mit Jörg plaudert und das gefällt ihm nicht. Jörg ist ihm immer noch suspekt. Wer ist eigentlich Jörg? Dass er mit Nachnahmen Grevenbroich heißt, hat er von Gerd Wildfang erfahren. Aber auch diese Nachricht aus München hat er an Sophie nicht weitergegeben.

      Als sie zurück auf den Grund des Anwesens kommen, wartet bereits eine Streife aus Klagenfurt auf sie.

      „Wir haben da etwas, das sollen wir an Herrn Broder weitergeben. Sophie geht zu ihren Kollegen und will das Kuvert entgegennehmen. „Wir sagten, an Herrn Broder persönlich!“

      Kapitel: 10 Vier Leichen?

      Walter Broder geht zu seinem Kollegen und nimmt das Kuvert entgegen. „Aha, gibt es etwas neues in der Sache „Vier Leichen“ Schauen wir es uns mal an.“

      Es ist der Gerichtsmedizinische Befund und Walter Broder staunt, als er ihn überfliegt. „Ja, das ist ja endlich mal etwas Neues.“

      Sophie fragt, was es gibt, aber Walter Broder schweigt, nimmt das Kuvert und verzieht sich in sein provisorisches Arbeitszimmer. Berta beginnt damit den Ofen einzuschüren und geht hinaus um neues Holz zu holen.

      Sie beobachtet, wie Jörg aus seinem Haus kommt und Sophie zu sich ruft. Er fuchtelt mit den Händen, als würde er zu ihr sagen, „was gibt es Neues, ich muss es wissen“.

      Aber leider kann Berta das Gespräch nicht verstehen, nur eines ist klar, Jörg ist verärgert. Er geht aufgeregt auf und ab und beschimpft Sophie. Von ihrer Beobachtung berichtet sie Walter und er geht an das Fenster um die Szene zu beobachten. Walter hatte schon die ganze Zeit das Gefühl, Jörg benutzt Sophie um auf dem Laufenden, bezüglich der Ermittlungen zu sein.

      Frühzeitig etwas zu erfahren, was er dann weitergeben kann. Er scheint der Laufbursche von zwielichtigen Gestalten zu sein. Vielleicht gehört der Typ, der Berta von der Fahrbahn abdrängen wollte dazu? Dann fallen Walter wieder die Worte von Berta ein, „ein blauer Lieferwagen mit gleicher Aufschrift“. Vielleicht hat sie ja etwas gesehen, was Walter Broder noch bei seinen Ermittlungen weiterhelfen wird?

      Als Berta mit dem Abendessen fertig ist, sieht sie aus dem Fenster und muss lachen. Treibt doch Sophie mit Jörg ein Spiel. Sie hat ihm die Augen verbunden und nun sucht Jörg Sophie. Berta ruft Walter und meint nur, „da siehst du, was das noch für Kinder sind. Sie spielen als seien sie im Kindergarten. Walter lacht und meint, „dann werden wir wohl alleine Abendessen, Sophie ist ja wohl noch im Kindergarten.“ Nach einigen Minuten hören sie ein großes Gelächter im Garten. Die Rollen wurden getauscht und nun sucht Sophie nach Jörg. Berta meint, „wenigsten haben sie sich wieder vertragen.“

      Walter öffnet gerade einen Veltliner, da hört er lautes Rufen, es ist Sophies Stimme. Sie ruft nach Jörg. Walter geht an das Fenster und bittet Berta sich das anzusehen. Berta staunt, als sie Sophie mit ihren eigenen Handschellen an der Teppichstange gefesselt sieht. „Da ist der Jörg wohl etwas zu weit gegangen“, meint sie aufgeregt. Walter bittet sie etwas zu warten. Er möchte gerne erfahren, wie sich Jörg nun verhält. Es vergehen zehn Minuten und es tut sich nichts. Sophie hat die Augen verbunden und lehnt an der Teppichstange und ist mit ihr fest verbunden.

      Berta geht hinaus und will nun feststellen, wo Jörg abgeblieben ist. Sie beobachtet, wie Jörg im Schuppen einige Materialien herumträgt. Was hat er vor, denkt Berta.

      Berta berichtet Walter von dem Vorgehen und Walter stürmt hinaus. Er kommt gerade noch rechtzeitig. Jörg hatte vor die wichtigen Fundstücke, die noch auf einem großen Tisch liegen beiseite zu räumen. Sophie bekommt davon nichts mit, sie wartet immer noch auf ihre Befreiung.

      Walter ist verärgert darüber, dass Sophie so leichtgläubig ist und sich mit so einem einfachen Trick untauglich machen lässt. Walter beschließt sie noch etwas hängen zu lassen. Vielleicht als Strafe für ihre eigene Dummheit. Sophie beginnt nach Berta zu rufen und Berta kann dem Spiel nicht länger zusehen. Sie geht zu Sophie und beginnt mit ihr zu reden. Aber wo sind