Jan Richter

Einfach Los - Mit dem Rucksack durch Mittelamerika


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(mexikanischer Supermarkt) eingelegt, um mir ein kleines Vorhängeschloss für die Schließfächer zu kaufen. Ich wollte ja nicht unbedingt meinen Laptop mitschleppen. Da ich nun schon Hunger hatte, musste ein Frühstück auch noch sein, und dann ging es aber endlich los zu den Pyramiden, die ein paar Kilometer außerhalb der Stadt liegen.

      Ich war ja zuvor schon bei einigen Ausgrabungsstätten, wie zum Beispiel Chichén Itzá, Tikal, Cobá, Tulum und Ek Balam. Daher waren meine Erwartungen vielleicht etwas zu hoch. Es war schweineheiß und extrem schwül! Warum hatte ich das dämliche Schloss eigentlich nicht schon in Playa del Carmen gekauft??? Nach ca. einer Stunde bei gefühlten 40 Grad war ich einmal rum und dachte mir: „Wie… das war´s schon?“ Die Pyramiden sind alle recht gut restauriert und liegen in einem kleinen Waldgebiet. Das Beste ist allerdings, dass man fast überall raufklettern darf. Das ist bei den meisten anderen Ausgrabungsstätten nicht erlaubt. Während der zweiten Runde bin ich wirklich auf jede Pyramide geklettert und am Ende noch durch den Wald spaziert, wo sich auch noch zwei nicht so super sanierte Tempelanlagen versteckten. Nach 2,5 Stunden hatte ich dann aber wirklich alles gesehen und machte mich in ‘nem alten klapprigen Colectivo wieder auf den Rückweg. Ich wollte mir zwar dann eigentlich noch die Stadt ansehen, das habe ich aber auf Grund von 50 Grad im Schatten und keinem einzigen Lüftlein schnell wieder abgebrochen. Abends gab’s dann noch ein Bierchen mit einem US-Amerikaner und 2 Holländerinnen in der Hostelbar.

       Fotolink Palenque

      TipPs und Hinweise

       Colectivos fahren vom Kreisverkehr vor der Zona Eco-Turística La Cañada zu den Ruinen. Die Fahrzeuge sind meist recht alt und klapprig, bringen einen aber günstig zur Ausgrabungsstätte.

       Der Ort selbst ist eher unspektakulär und im Sommer ist es dort drückend heiß, sodass man kaum rausgehen möchte.

       Colectivos fahren vom Kreisverkehr vor der Zona Eco-Turística La Cañada zu den Ruinen. Die Fahrzeuge sind meist recht alt und klapprig, bringen einen aber günstig zur Ausgrabungsstätte.

       Der Ort selbst ist eher unspektakulär und im Sommer ist es dort drückend heiß, sodass man kaum rausgehen möchte.

       Früh am Morgen oder am Nachmittag zu den Pyramiden aufbrechen, da dann weniger los ist und es vor allem nicht so unerträglich heiß und schwül ist.

       

      Von Palenque aus kann man auch noch einen Abstecher zu den Pyramiden Yaxchilán und Bonampak in der Nähe der guatemaltekischen Grenze machen. Da das aber auch noch mal sechs Stunden in einem Minivan gewesen wären, entschied ich, erst mal genug Pyramiden gesehen zu haben und mich am nächsten Morgen auf den Weg nach San Cristóbal de las Casas zu machen. Da ich nicht schon wieder acht Stunden mit einer eintönigen Busfahrt verbringen wollte, beschloss ich, für ein paar Pesos mehr die Fahrt in einem kleinen Reisebüro zu buchen, da wird unterwegs nämlich auch noch bei den Wasserfällen Misol-Ha und Agua Azul gehalten. Um 9 Uhr morgens wurde ich direkt vor meinem Hostel abgeholt. Im Internet noch mal schnell den Facebook-Status zu aktualisieren war natürlich viel wichtiger als Essen, deshalb gab es diesmal kein Frühstück für mich. Mein Magen rächte sich schon kurze Zeit später. Denn nach zwei Stunden Fahrt kamen wir zwar beim ersten Wasserfall an, dort gab es allerdings nur Maiskolben und Kaugummis zu kaufen. Also fiel das Essen wieder flach, denn Maiskolben sind so gar nicht mein Ding… und Kaugummis? Ich will meinen Magen ja nicht veralbern!

      In der Trockenzeit kommt leider nicht so viel Wasser den Misol-Ha-Fall hinunter, wie es die Bilder versprechen, aber weil man auch hinter dem Wasserfall entlanglaufen und sogar zur Erfrischung ins Wasser springen kann, ist er auf jeden Fall einen Besuch wert.

      Der Wasserfall „Aguas Azules“ ist einer der schönsten Wasserfälle, die ich je gesehen habe, und er ist bei jeder México-Tour definitiv ein Muss. Der Rio Yax fällt hier auf 7 km verteilt über Kalkterrassen nach unten und das Wasser schimmert tief türkisblau. Auf den Terrassen bilden sich kleine Seen, in denen man auch baden gehen kann. Ein absolut beeindruckendes Naturschauspiel. Man sollte es jedoch nach Möglichkeit vermeiden, am Wochenende oder während der Semana Santa das kühle Nass genießen zu wollen, da es dann passieren kann, dass man sich zwischen Tausenden Mexikanern etwas eingequetscht vorkommt. Ihr könnt es euch sicher schon denken: Ja… mich hatte leider keiner vorgewarnt, also war ich exakt zur Semana Santa dort. Ich hatte überhaupt keine Lust, mir zwischen den ganzen Walen meinen Quadratzentimeter Wasser zu suchen, deswegen bin ich erst mal weitergelaufen. Der Wasserfall besteht insgesamt nämlich aus sieben unterschiedlichen, kleineren, kaskadenartigen Wasserfällen. Da Mexikaner scheinbar von Natur aus nicht so gerne laufen, hat man weiter oben dann schon deutlich mehr Platz. Von der ersten bis zur siebten Stufe dauert der Aufstieg ca. eine Stunde.

      Bei der Ankunft war ich von den Wasserfällen so beeindruckt, dass ich meinen Hunger glatt vergaß und sich erst ganz oben mein Magen wieder bemerkbar machte. Auf dem Rückweg habe ich mir dann auch endlich etwas zu essen geholt: Empanadas (frittiertes, in Teig eingerolltes Hühnchenfleisch oder Gemüse) waren im Angebot, 5 Stück für 10 Peso, also fast geschenkt. Ich bestellte mir eben diese 5 Empanadas, doch während der Zubereitung habe ich wohl nicht so genau hingeschaut, denn ich hatte auf einmal 25 Teigtaschen in der Hand, da es die 5 wohl immer nur im Paket gibt! Gut, ich hatte ja wirklich Hunger und 4 Euro für einen Sack voll Essen, da kann man echt nicht meckern.

      Nachdem ich nicht ganz 25 Empanadas verdrückt hatte, ging es für mich weiter, und das hieß wieder hoch zur Hauptstraße. Dort wurde ich in einer kleinen Ausbuchtung abgesetzt und der Fahrer des Vans drückte mir ein Ticket in die Hand. Er meinte, ich solle hier auf den Bus warten. Nun war ich mitten im Nirgendwo. Hinter mir dichter Wald und vor mir eine Straße sowie eine Felswand. Da ich ja all mein Gepäck dabei hatte, war mir nicht so richtig wohl dabei, aber nach 20 Minuten kam wirklich ein Bus vorbei! Der hielt aber nicht. :P Erst der zweite hielt an und akzeptierte sogar mein Ticket. Puh, da war ich echt ganz schön erleichtert. Der Bus war zwar schon etwas älter und nicht ganz so luxuriös, wie ich es vorher von México gewohnt war, aber nach einer vierstündigen Serpentinenfahrt hat er mich sicher nach San Cristóbal de las Casas gebracht.

      Vom Busbahnhof gönnte ich mir ein Taxi, da die Gegend nicht sehr sicher aussah und ich auch keine Lust hatte, mit meinem 20 kg schweren Rucksack quer durch die Stadt zu laufen.

       Fotolink Augas Azul und Misol-Ha

      TipPs und Hinweise

       Busfahrten während der Ferienzeiten und am Wochenende rechtzeitig buchen. Unter der Woche ist meistens genug Platz in allen ADO bzw. OCC Bussen.

       Fahrten auf kürzeren Strecken zwischen 2 Sehenswürdigkeiten organisieren oft auch kleine Reisebüros vor Ort. Dabei wird häufig an Wasserfällen oder Mayadörfern gehalten. Unbedingt die Angebote vergleichen, denn die Preise sind extrem unterschiedlich.

       Bei Buchung der Fahrt über ein Reisebüro besser darauf bestehen, dass der Fahrer des Van bis zur Ankunft des Busses wartet.

       Von Palenque aus kann man über die Ausgrabungsstätten Yachilan und Bonampak auch nach Guatemala in Richtung Peten und Tikal weiterfahren

       Ein offizielles Taxi vom Busbahnhof zum Hostel ist vor allem nachts absolutes MUSS. Wenn euch der Rucksack geklaut wird, ist das mindestens 250mal teurer als eine Taxifahrt. Von für immer verlorenen Erinnerungsfotos auf gestohlenen Kameras mal ganz abgesehen.

       

      Daniel war im Jahr 2011 schon mal hier gewesen und hatte mir diese Beschreibung von San Cristóbal de las Casas gegeben: super ruhig, außer ein paar Rundreisetouristen keinerlei Tourismus und unter der Woche absolut nichts los, die Bars haben geschlossen oder man ist der Einzige dort. Soweit so gut, aber die Realität zur Semana Santa sah so aus: Die Straßen waren