Peter Citti

Virus des Grauens


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Berichterstattung an mich!“

      5. In den schmalen Gassen von Villach

      In der Villacher Altstadt herrschte inzwischen das Chaos. Zahlreiche Mädels hatten schon kräftig mit der Rute Bekanntschaft gemacht, unter ihnen waren auch Steffi und Maria. Viele Mädchenhosenböden brannten! Aber der Krampusabend war noch lange nicht zu Ende.

      Glücklich jene Mädels, die Lederhosen trugen, zu ihnen gehörten auch Steffi und Maria. Steffi hatte lange, braune Lederhosen und Stiefeletten bevorzugt, Maria trug schwarze Lederhotpants, Netzstrümpfe und Overkneestiefel, dazu trugen beide Lederjacken, Schals und Kappen. Sie sahen sexy aus. Sie sahen nuttig aus. Aber viele Mädchen sahen am Krampusabend sexy und nuttig aus, und so ging das Duo in der Masse der Leute auf den Gassen in der Villacher Innenstadt unter; außerdem standen Steffi und Maria viel zu weit hinten, als dass es wirklich gefährlich für sie werden konnte, vom Krampus geholt zu werden, auch wenn Maria nicht gerade wenig unternahm, um nach vorne zu kommen.

      Genau genommen hielt sie nach einer Gruppe Ausschau, die wohl demnächst die Gasse herunterstürmen würde. Waren es Freunde von ihr?

      Das würde Steffi wissen; sie kannte einige Krampusgruppen, und allen hatte sie ihre ungefähre Position in der Innenstadt per WhatsApp mitgeteilt. Es wäre sehr einfach für die Jungs, die Mädels zu finden; dasselbe hatte auch Maria gemacht, aber die Gruppen der gemeinsamen Freunde würden erst viel später zum Krampuslauf antreten.

      Auf wen wartete Maria also?

      Steffi packte Maria am Arm und zog sie in die nächste Bar. Die Freundin folgte ihr, ohne weiterzumeckern, es konnte also keine besonders wichtige Krampusgruppe sein, nach der Maria Ausschau gehalten hatte.

      Die Bar war überfüllt, aber zwei tolle Mädels wie Steffi und Maria fanden sofort Freunde an der Theke, und sie hatten Spaß, während draußen weiter der Krampus tobte.

      Die Krampusgruppe Nummer 6, die sich „I diavoli del Friuli“ nannte, wurde vom Platzsprecher aufgerufen und startete in die Hölle der Kleingassen von Villach.

      Sie standen einem wütenden, schwer alkoholisierten Mob gegenüber.

      Was tun? Sie waren völlig überfordert. Noch nie in ihrem Leben hatten sie einen so entfesselten Pöbel gesehen, der völlig unkontrolliert auf einer Folkloreveranstaltung toben konnte.

      „I diavoli del Friuli“ kämpften sich voran. Sie steckten Fußtritte ein. Aber aus irgendwelchen, nicht erfindlichen Gründen hielten ihnen die österreichischen Tontos die Ärsche entgegen, einige davon waren trotz der tiefen Temperaturen blank. Auch die Chicas schienen völlig entfesselt zu sein und verlangten nach …? Wonach verlangten diese Leute? Was wollten diese Trunkenbolde in den Gassen von Villach?

      Die Leute brüllten: „Die Rute! Die Rute!“, aber die „Diavoli del Friuli“ schienen kein Wort Deutsch zu sprechen.

      Schließlich packte einer der ganz Schlauen am Wegesrand seinen Schwengel aus und spritzte seinen Urin gegen den Krampus.

      Einer der niederen Ränge griff zum Teufelssalz und schleuderte dem Tonto das magische Pulver um die Ohren – sollte der Idiot doch selber schauen, wie er die Teufel loswerden würde!

      Die Wirkung war fatal. Der Oberschlaue mit dem blanken Gemächt verwandelte sich augenblicklich von der Hüfte abwärts in ein pferdähnliches Wesen. Die Nase verwandelte sich in Nüstern.

      Die Umstehenden rissen entsetzt die Mäuler auf, so eine Verwandlung hatte noch niemand gesehen.

      Doch damit war die Verwandlung noch lange nicht zu Ende: Hörner wuchsen dem Opfer aus der Stirn, dazu wuchsen ihm ein stierlanger Schwengel und ein geschwungener Schweif.

      Schwefelgestank machte sich breit.

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