Axel P. Müller

Rachegold


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vormachte. Der Kopf des Seniors war hochrot und seine Stirnader war vorgequollen, was immer bei besonderen Aufregungen geschah.

      Der Patriarch ließ mal wieder mit seiner bevorzugten Geste die Hand auf den Schreibtisch knallen. „Wir müssen diesem Kerl das Handwerk legen. Das grenzt doch an Betrug, wie dieser Stádnik den Jáchim über den Tisch gezogen hat. Dass mein Sohn das hat mit sich machen lassen, steht auf einem anderen Blatt, mit dem werde ich auch noch reden. Ich habe mit Köln telefoniert und dem Stádnik durch die Blume gedroht, einen neuen Vertriebsweg zu wählen und das letzte Geschäft zurück abzuwickeln. Der Schmarotzer steht auf dem Standpunkt, Jáchim habe eine Vollmacht gehabt, das Geschäft eigenständig zu tätigen, und somit sei der Deal perfekt. Er meinte noch, wenn ich meinem Sohn nicht vertrauen könne und er lediglich als Bote fungieren solle, müsse ich das sagen oder selber kommen. Zum Schluss sagte er noch, er habe nicht gewusst, dass Jáchim noch unmündig sei. Ich habe keine genauen Zahlen vorliegen, wie viele Geschäfte wir bereits gemeinsam abgeschlossen haben, und jetzt versucht er, uns über den Tisch zu ziehen. Als wenn es nicht genug andere Antiquitätenhändler gebe, mit denen wir die Geschäfte machen könnten. Mir fallen auf Anhieb mindestens fünf Händler ein, die liebend gerne mit uns arbeiten würden.“

      Ladislav Sobotka war sichtlich wütend, seine Stirnader trat mittlerweile in einem beängstigenden Maße dick hervor, sie tauchte immer nur dann in dieser Dimension auf, wenn er besonders erregt war und sein Blutdruck ins Bedrohliche anstieg. Zur Beruhigung nahm er einen kräftigen Schluck von seinem Becherovka, sein Gegenüber tat es ihm gleich.

      Der Partner, Milos Zikmund, sah in sein Glas, das er hin und her schwenkte, er beobachtete die Tröpfchen, die sich an der Glaswand gebildet hatten und dann langsam der Schwerkraft nachgaben und sich mit dem Bodensatz des Kräuterlikörs vereinten. „Was schlägst Du denn vor? Sollen wir einen anderen Zwischenhändler ansprechen? Ich hätte da vielleicht eine Idee, wer bereit wäre, das Geschäft zu günstigen Konditionen zu übernehmen. Ich kann auch gerne nach Köln fahren und versuchen, die Wogen zu glätten.“

      „Ich glaube nicht, dass Du diesen Petr Stádnik zu einem vernünftigen Kompromiss überreden kannst. Ich habe mit ihm ein längeres Telefonat geführt und bin davon überzeugt, dass sein Standpunkt unerschütterlich ist. Man fragt sich ja ohnehin, wie weit die Gier den Kerl noch treiben kann. Als wenn er nicht genug durch uns verdient hätte. Seine Autos und seine Weiber finanzieren doch in erster Linie wir. Nein, mit ihm zu reden halte ich für aussichtslos. Trotzdem würde ich dem hinterhältigen Schmarotzer gerne einen Denkzettel verpassen, der sich gewaschen hat und den er so schnell nicht wieder vergisst. Der soll doch bitte nicht glauben, er könne ungestraft mit uns machen, was er will. Ich hatte mir ohnehin vorgenommen, mal eine Pause in unseren Aktionen einzulegen, bis sich der aufgewirbelte Staub rund um den Erpressungsversuch etwas gelegt hat. Ich habe keine Lust von dem Betrüger nochmal hereingelegt zu werden. Du kannst die Fühler nach einem anderen Zwischenhändler ausstrecken, das kann nichts schaden, aber in der nächsten Zeit machen wir mal gar nichts. Außerdem haben wir es nicht nötig, selbst, wenn wir das Geschäft einstellen würden, bliebe genug, um uns für immer zur Ruhe zu setzen. Letztlich betreiben wir die Geschäfte doch nur noch, um unseren Erben eine gesicherte Zukunft zu ermöglichen.“

      „Wenn ich Dich richtig verstehe, willst Du der jungen Frau, wie nannte sie sich noch gleich? Yvonne? Also willst Du ihr die Forderung nach Schweigegeld nicht erfüllen und zudem den Petr Stádnik ab watschen, auf dass ihm Hören und Sehen vergeht?“

      „Genauso! Ich habe noch keine Idee wie und was wir anstellen sollten, aber das Ziel hast Du gerade genau definiert. Du bist doch bei uns für die Strategie zuständig, kannst Du nicht einen Plan entwerfen, der die zwei Probleme auf einen Schlag für alle Zeit löst?“

      Zikmund lachte trocken auf. „Ich hätte da schon eine Idee, wie man das anstellen könnte, aber ich brauch dafür absolut freie Hand. Ich will auch Deinen geliebten Sohn nur soweit involvieren, dass er keinen größeren Schaden anrichten kann. Ich will so wenige Leute wie möglich in meine Pläne und die Hintergründe einweihen, damit wir hinterher keine unnötigen Zeugen haben. Am liebsten würde ich selbst Dir gegenüber keine Details erwähnen, damit sich hinterher niemand verplappern und bei einem möglichen polizeilichen Verhör nichts aussagen kann. Versteh mich recht, das ist kein Misstrauen gegen Dich, das soll lediglich eine reine Sicherheitsmaßnahme sein.“

      „Nein, nein, ich verstehe schon und vertraue Dir blind. Ich bin schließlich lange genug im Geschäft, als dass ich alles wissen muss, was links und rechts von mir geschieht. Das Ergebnis zählt bekanntlich, der Weg ist mir egal. Natürlich gebe ich Dir volle Rückendeckung und Du hast völlig freie Hand, was immer Du auch anstellen willst. Du hast natürlich völlig recht, weder mich noch Jáchim in alle Einzelheiten einzuweihen. Wir wissen beide, wie problematisch es sein könnte, ihn über alle Maßen zu involvieren. Er kennt sich in nüchternem Zustand mit den Notwendigkeiten unseres Geschäfts aus, aber wenn es hart auf hart kommen sollte, plaudert er unter Alkoholeinfluss oder mit einer schönen Frau vor Augen alle möglichen Interna aus und dann können wir es wieder hinterher ausbaden. Na, dann kann ich Dir eigentlich nur noch viel Glück für Dein Vorhaben wünschen. Du solltest Dir aber kein Gras unter den Füßen wachsen lassen. Wann willst Du fahren?“

      „Ich will das so schnell wie möglich hinter mich bringen. Je schneller, desto weniger Fehlerquellen tun sich auf. Wenn die Planung steht, kann es sofort beginnen. Um die Spuren zu verwischen, werde ich mit meinem Wagen nach Dresden und dann per Bahn und Leihwagen weiterfahren. Den Leihwagen werde ich auch nochmals wechseln, vielleicht in Kassel, das werde ich aber spontan entscheiden. Ich muss natürlich aufpassen, dass ich nicht zu schnell fahre, denn einen Strafzettel der Polizei will ich keinesfalls riskieren, das könnte zu einer Beweiskette führen, die ich vermeiden will. Den Leihwagen werde ich vorsichtshalber entweder mit meiner britischen oder amerikanischen Kreditkarte zahlen. Wie sagt man in Deutschland so schön: Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste. Ich werde auch keine Waffe mitnehmen, man weiß nie, ob man nicht doch einmal kontrolliert wird. Für das, was ich mir vorstelle, brauche ich ohnehin keine Pistole, die würde das Risiko nur noch weiter erhöhen. Alles, was ich brauche, werde ich mir unterwegs beschaffen.“

      „Ich sehe, Du hast mal wieder an alles gedacht, also nochmals: Viel Glück!“

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