Stephane Rambicourt

Irmelie, die Kräuterhexe vom Wildsee


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planschte an dem Wasser wie ein kleines Kind, bis Karin sagte: „Jetzt ist aber genug.“

      „Ich könnte Bäume ausreißen“ tönte Franz.

      „So meine Lieben, ich hätte euch noch so gerne länger hier, aber es wird mir langsam zu gefährlich. Ich bringe euch in meine Wohnung, oder wenn ihr wollt auch in ein Hotel“, erklärte Irmelie sachlich, „außerdem solltest du dich von einem Lungenspezialisten untersuchen lassen. Ihr wisst was ihr mir versprochen habt?“

      „Ja, wir sind dir ja so dankbar. Wir halten uns an die Abmachung, versprochen“, erklärten Karin und Franz übereinstimmend.

      „Gut, dann geh ich jetzt euer Auto holen. Und macht bitte keinen Unsinn. Bleibt bitte hier bis ich euch hole und euch die Augenbinde angelegt hab“, sagte Irmelie besorgt, „übrigens meine Freunde passen auf euch auf, also macht keinen Unsinn.“

      So schnell sie konnte ging sie das Auto holen und fuhr wieder zurück. Auf dem Trampelpfad zur Hütte begegnete ihr Toni. „Er wollte dir nachgehen. Als er mich gesehen hat, hat er es sein lassen.“

      Irmelie musste grinsen. „Danke Toni.“

      Als sie an der Hütte war, kam ihr Franz entgegen und meinte: „Ganz schön gefährlich hier. Da stand auf einmal ein großes Wildschwein vor mir.“

      Irmelie grinste noch mal: „Ich habs euch gesagt. Aber jetzt nehmt bitte die Augenbinden und dann geht es los. Wo möchtet ihr hin? Meine Wohnung oder Hotel?“

      Jetzt kam auch Karin aus der Hütte. „Ich denke ein Hotel wäre ganz gut und dann können wir das mit der Untersuchung auch am schnellsten durchziehen“, erklärte sie und nahm freiwillig die Augenbinde.

      Auch Franz nahm die Augenbinde und legte sie sich um. Irmelie nahm beide Freunde am Arm und führte sie zum Auto. Sie fuhr wieder ein wenig im Kreis herum, so dass beide die Orientierung verloren, um dann nach Bad Wildbad zum Hotel Post zu fahren.

      Am Ortseingang von Bad Wildbad durften Karin und Franz die Augenbinde abnehmen und als sie am Hotel angekommen waren, stellte Franz das Auto in die Tiefgarage, während Karin ein Doppelzimmer mietete.

      Irmelie, die vor dem Hotel auf Franz wartete, traf dabei unverhofft auf den Bürgermeister der Kurstadt und fragte ihn gleich nach einem Lungenfacharzt in der Stadt.

      „Das ist kein Problem, wir haben hier eine Fachklinik, die auch Ambulanzsprechstunden macht. Soll ich schnell mal anrufen und einen Termin machen? Der Chefarzt ist mein Schwager.“

      Franz, der in der Zwischenzeit dazu gekommen war und hörte, was der Bürgermeister sagte, nickte nur kurz und Irmelie bat den Bürgermeister gleich anzurufen.

      „Sie haben um 14 Uhr heute einen Termin auf den Namen Lang, ist doch in Ordnung“, erklärte dann der Bürgermeister, „ich hoffe es ist nichts schlimmes?“

      „Nein, nur zum Checkup“, antwortete Irmelie, bedankte sich beim Bürgermeister und ließ Grüße an seine Frau ausrichten.

      Als der Bürgermeister weg war, sagte Irmelie zu Franz: „Um 14 Uhr hast du Termin in der Lungenfachklinik hier in Bad Wildbad. Darf ich mitkommen?“

      „Super, das ging ja fix. Bei uns in Luzern dauert das immer Wochen, bis man einen Termin bekommt und natürlich darfst du mitkommen. Karin hat bestimmt auch nichts dagegen“, lachte Franz schelmisch.

      Sie gingen in das Hotel, wo bereits Karin auf beide wartete. „Stell dir vor Karin, ich habe heute um 14 Uhr einen Termin in einer Lungenfachklinik hier am Ort“, sagte Franz lachend.

      „Wie geht denn so was, bei uns zu Hause dauert so was Wochen bis man einen Termin bekommt“, wunderte sich Karin.

      „Erika hat Vitamin B. Sie kennt den Bürgermeister und dessen Schwager ist der Chefarzt“, antwortete Franz.

      Karin lächelte und bat von sich aus Irmelie zu dem Termin mitzukommen.

      „Gut, dann beziehen wir unser Zimmer, essen etwas und gehen dann zusammen in diese Klinik“, bestimmte Karin.

      Keine 10 Minuten später waren Irmelies Freunde im Restaurant und sie bestellten sich eine Kleinigkeit zum Essen. Je näher der Untersuchungstermin kam umso nervöser wurden Karin und auch Franz. Einzig Irmelie blieb ruhig und strahlte diese Ruhe wieder auf ihre Freunde aus.

      Pünktlich um 14 Uhr waren sie in der Ambulanz der Lungenfachklinik. Der Chefarzt persönlich, führte die Untersuchung durch. Beim Anamnesegespräch erklärte Franz, dass sein Hausarzt in Luzern meinte, dass mit seiner Lunge etwas nicht in Ordnung wäre.

      Der Chefarzt hörte die Lungen von Franz ab und meinte: „Da ist meiner Meinung nach nichts. Wir machen jetzt noch ein CT und anschließend einen Lungenfunktionstest, dann sind wir ganz sicher. Natürlich brauchen wir auch noch Labor.“

      Die Computertomografie war schnell vorbei und brachte keinerlei Befunde, da alles in Ordnung war. Auch der Lungenfunktionstest war ohne Befund. „Sie haben eine Lunge wie ein 30 Jähriger Leistungssportler“, meinte die Funktionskrankenschwester, die den Test durchführte.

      Beim Abschlussgespräch erklärte der Chefarzt, dass bei Franz alles in Ordnung sei, selbst die untersuchten Parameter im Labor waren alle ausnahmslos im Normalbereich.

      „Herr Dr. Steiner, sie sind kerngesund und haben eine Konstitution, wie ich sie gerne selber hätte“, erklärte der Chefarzt und fragte, ob er einen Arztbrief an den Hausarzt schicken soll.

      Franz erklärte: „Nein, ich werde meinen Hausarzt wechseln, durch seine Aussage hat er sich selbst disqualifiziert.“

      Franz und Karin bedankten sich beim Chefarzt und verließen mit Irmelie die Klinik. Franz schlug vor im Hotel seine Wiedergeburt zu feiern.

      Im Hotel zurück, nahm Karin Irmelie ganz fest in den Arm und sagte: „Danke, danke, danke Irmelie. Ohne dich stünde Franz vor dem Tod.“

      Auch Franz kam zu den beiden Frauen und hielt sie ganz fest und bedankte sich bei Irmelie.

      „Ihr wisst was ihr mir versprochen habt. Das Ganze bleibt unter uns, ja?“ bat Irmelie inständig.

      Karin und Franz meinten: „Versprochen ist versprochen. Ich verdanke dir mein Leben. Ich möchte dir gerne einen Wunsch erfüllen, was möchtest du haben?“

      „Nichts, nur dass ihr euer Versprechen einhaltet“, entgegnete Irmelie, „und seid bitte nicht böse, aber ich bin tot müde und möchte gerne nach Hause. Wir sehen uns morgen, wenn ihr noch da seid. Ich würde aber verstehen, wenn ihr schnell nach Hause wollt um eure Kinder zu sehen.“

      „Soll ich dich nach Hause fahren?“ fragten Karin und Franz gleichzeitig.

      „Es wäre schön, wenn ihr mich nach Sprollenhaus bringt“, sagte Irmelie müde.

      „Das ist das Mindeste was wir für dich tun können“, erwiderte Karin, „du hast recht, wir sollten so schnell wie möglich nach Hause fahren und die Kinder sehen. Wir werden morgen früh los fahren. Danke, danke meine liebste Freundin.“

      Franz und Karin fuhren Irmelie zu ihrer Wohnung in Sprollenhaus und sie legte sich auf ihr dortiges Bett und schlief schnell ein.

      Am späten Abend wachte sie auf und ging in ihre Hütte. Denn dort fühlte sie sich doch am wohlsten. Unterwegs traf sie Toni mit seiner Familie, Rudolf und Karl, die sie zu Hütte begleiteten.

      In Ihrer Hütte angekommen, aß sie kurz noch etwas und legte sich dann erneut zum Schlafen in ihr Bett. Sie hatte einen tiefen erholsamen Schlaf.

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