zu Andi und Ferdi gefahren war. Karl begrüßte Otto herzlich und setzte sich auf den freien Platz neben Ferdi. Er nahm sich ebenfalls eins von den Brötchen und verspeiste es. Die vier erzählten durcheinander, was sie in der vergangenen Woche erlebt hatten. Es war eine fröhliche Runde. Otto sprudelte aus sich heraus. Es war ihr anzumerken, dass sie in den letzten Tagen kaum Gelegenheit zu einem längeren Gespräch hatte. Alle lachten und waren fröhlich. Sie freuten sich über ihr Wiedersehen.
Andi hatte sich viel vorgenommen, was er Otto sagen wollte, wenn er sie endlich wiedersehen würde, aber das Mädchen sprach und scherzte nicht nur mit ihm, sondern auch mit Ferdi und Karl. Ebenso hatte Andi erhofft, dass sich die Vertrautheit, die er bei seinem Besuch vor einer Woche mit ihr erlebt hatte, unmittelbar heute fortsetzen würde. Jedoch das war nicht der Fall. Für Vertraulichkeiten zwischen ihm und ihr bot ihnen die Runde keine Gelegenheit. Stattdessen beobachtete er Otto genau. Er betrachtete ihre sonnengebräunte Haut und die feinen Härchen auf ihren Unterarmen. Alles an ihr gefiel ihm und fand er schön, ihre schlanken Finger, ihre schmalen Hände, ihr Lachen und das kleine Grübchen in der Wange, das sich dabei zeigte. Sie war wunderhübsch.
Andi wollte Otto gerade erzählen, wie er zu seinem Namen gekommen ist, als Ferdi eine Frage stellte, die auch ihn neugierig machte: „Ach Otto, was wolltest du uns auf dem Schrottplatz zeigen, kurz bevor du zwischen die Autos gestürzt bist?“
Augenblicklich waren alle still, starrten auf Otto und lauschten gebannt auf das, was sie berichten würde.
Otto spürte den Druck der Erwartungen und versuchte, die Situation herunterzuspielen, indem sie sagte: „Da war so ein altes Maschinenteil. Das sah komisch aus. Ich dachte, wenn ich es Ferdi zeige, dann würde er sofort wissen, was es ist. Ich wollte ihn testen, ihn etwas hochnehmen.“
„Na warte!“, rief Ferdi. „So leicht lasse ich mich nicht von dir vorführen.“
Er griff nach einem Brötchen und warf es aus Übermut in Richtung auf Ottos Kopf. Instinktiv reagierte Otto und fing das Brötchen in der Luft, bevor es sie traf. Jetzt mussten alle lachen. Otto schnitt das Brötchen auf und aß es mit Marmelade. Dabei kicherte sie ununterbrochen.
Ganz allmählich beruhigte sich die Lage und das Lachen ebbte ab. Die vier verabredeten sich, in den nächsten Tagen gemeinsam etwas zu unternehmen. Danach verabschiedeten sich Otto und Karl. Vorher halfen sie Andi und Ferdi, den Frühstückstisch abzuräumen.
Am Nachmittag lagen Andi und Ferdi auf der Terrasse auf Sonnenliegen. Andi las einen Abenteuerroman. Ferdi vertiefte sich in einem Buch, dass er mitgebracht hatte. Andi fragte ihn, worum es darin ging.
„Um Ufosichtungen und die Landung von Außerirdischen“, antwortete Ferdi.
„Ist es ein Science-Fiction-Roman?“, wollte Andi wissen.
„Nein, ein Sachbuch“, erwiderte Ferdi.
„So ein Quatsch! Das gibt es doch nicht“, widersprach Andi.
„Mag schon sein, dass es unwahrscheinlich oder sogar unglaubwürdig erscheint, aber bislang hat keiner das Gegenteil davon beweisen können“, sagte Ferdi beherrscht.
„Trotzdem, ich glaube daran nicht“, erwiderte Andi unnachgiebig.
„Das hat nichts mit glauben oder nicht glauben zu tun. Wenn es so etwas gibt, dann gibt es das selbst dann, wenn keiner daran glaubt“, argumentierte Ferdi weiter.
„Das verstehe ich nicht“, gab Andi zurück.
„Das ist etwas anderes“, entgegnete Ferdi. „Nur weil man etwas nicht versteht, kann es aber trotzdem möglich sein.“
„Ich habe noch keine kleinen grünen Männchen mit Antennen auf dem Kopf gesehen“, blieb Andi hartnäckig.
„Ich auch nicht und ich denke nicht, dass ich jemals welchen begegnen werde, aber dennoch kann ich nicht ausschließen, dass es welche gibt“, vertrat Ferdi seine Meinung.
„Sag mir Bescheid, wenn du eines siehst“, entgegnete Andi. „Bis dahin lese ich meinen Abenteuerroman. Bei dem weiß ich wenigstens, dass das nie wirklich passiert ist, was darin steht.“
Damit war dieses Gespräch beendet.
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