Bettina Lorenz

Yasirahs Erbe - Die Prophezeiung


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Nachdem sie eine ganze Weile so stehen geblieben war, fällte sie eine Entscheidung.

       Dieses Mal würde sie nicht warten, bis sie die Panik überfiel.

       Zielstrebig rannte sie in die Richtung, in der sie den Hügel und somit auch den rettenden Wald vermutete. Vielleicht hatte sie endlich mal eine halbwegs realistische Chance, der Gefahr zu entgehen? Sie lief bergauf, also musste sie sich einfach auf dem richtigen Weg befinden. Das hoffte sie zumindest. Noch bevor die Zweifel kommen konnten, hatte sie ihr Ziel erreicht. Direkt vor ihr erstreckte sich der wundervolle, Sicherheit verheißende Wald.

       Endlich war sie angekommen!

       Vor Erleichterung begann sie zu weinen und ihre Tränen verschleierten ihr den Blick. Sie wischte sie weg und als sie aufsah, befand sie sich erneut in tiefster Dunkelheit. Die Verzweiflung wurde übermächtig und Celina brach zusammen. Wohl wissend, dass das Spiel endgültig aus war und ihr Verfolger sie dieses Mal kriegen würde, blieb sie einfach regungslos liegen und erwartete ihr Schicksal. Wieder einmal hatte sich alle Hoffnung in Nichts aufgelöst und ihr legte sich eine zentnerschwere Last auf die Brust, sodass sie kaum zu atmen vermochte.

       Etwas berührte sie am Arm, aber sie schaffte es nicht einmal zu schreien.

       Die Stille breitete sich wie ein Mantel über ihr aus, als sie sich ergab.

       Umso überraschter war sie, als sie eine fremde und doch so vertraute engelsgleiche Stimme vernahm:

       «Celina, Schatz. Du wirst den Wald so nicht erreichen können. Das haben schon viele Generationen vor dir versucht und sie alle sind daran gescheitert. Es tut mir so leid.»

       Verwirrt öffnete sie die Augen. Zuerst war da nur ein schwaches Licht, aber als sie sich darauf konzentrierte, erkannte sie darin eine Person. Sie war so überrascht, dass sie keinen einzigen Ton herausbrachte und diese einfach nur betrachten konnte.

       Vor ihr stand ihre Mutter?!

       Tausende Emotionen stürzten auf sie ein.

       Sie wollte sie umarmen, von sich stoßen, küssen, hassen und gleichzeitig auch lieben.

       Immer und immer wieder hatte Celina sich ihre erste Begegnung ausgemalt und sich gefragt, wie sie wohl jetzt aussehen würde.

       Oft hatte sie die Angst geplagt, dass sie sie nach all den Jahren vielleicht nicht wieder erkennen könnte.

       Völlig grundlos, wie sie nun erkannte.

       Amanda Young war um keinen Tag gealtert und sah immer noch genauso schmerzhaft schön aus, wie auf dem letzten Foto, das von ihr gemacht worden war.

       Seit Jahren stand es auf Celinas Schreibtisch und obwohl es ihr jedes Mal wehtat, wenn sie es ansah, hatte sie sich einfach nicht dazu durchringen können, es weg zu tun.

       Celina schüttelte den Gedanken ab und konzentrierte sich auf ihre Mutter, die genau in diesem Moment vor ihr stand.

       Jetzt wo sie sie in Natura sah, war sie erstaunt, wie ähnlich sie sich waren. Obwohl Celina viele Fotos von ihr gesehen hatte, wurde ihr jetzt zum ersten Mal klar, dass sie einfach nur eine jüngere Ausgabe ihrer wunderschönen Mutter war. Seit wann war das so?

       Amandas langes, braunes Haar umrahmte in Wellen ihr schönes Gesicht mit den großen, grünen Augen, die den ihren so unglaublich ähnlich waren.

       Sie sah aus wie ein Engel, wie sie so über dem Boden schwebte und sich langsam entfernte.

       Kurz fragte sich Celina, ob sie wohl gestorben war, aber bevor sie sie fragen konnte, veränderte sich die Gestalt ihrer Mutter. Ihr Körper verschwamm. Er wurde länger und schmaler. Alles an ihr war plötzlich so grazil und drückte dennoch so viel Kraft und Macht aus. Sie war einfach nur überirdisch schön.

       Das Einzige, was dieses liebreizende Wesen noch mit ihrer Mutter gemein hatte, waren die Augen, die Celina überall erkannt hätte. Ihr Haar hatte sich im Mondlicht in Bronze verwandelt und ihre Stimme, die jetzt immer leiser wurde, klang wie ein Glockenspiel im Wind.

       «Du musst aufwachen und erkennen, wer du wirklich bist!»

       Das Trugbild wurde schwächer und schwächer, aber die wunderschöne Stimme hallte immer noch in Celinas Kopf wieder. Erst jetzt merkte sie, dass sie wieder einmal verlassen wurde.

       Mit letzter Kraft stemmte sie sich auf die Knie und rief ihr unter Tränen nach:

       «Bitte geh nicht! Lass mich nicht im Stich! Nicht schon wieder…Oh bitte, bitte…Nein…», aber ihr Flehen wurde nicht erhört.

       Es war wieder finstere Nacht und ihre Mutter war abermals fort gegangen.

      Celina erwachte mit einem Schrei. Sie lauschte in die Dunkelheit, aber alles, was sie hören konnte, war noch immer die Stimme ihrer Mutter in ihrem Kopf.

       Sie begann heftiger zu weinen, als sie es jemals zuvor in ihrem Leben getan hatte und ihre Trauer begleitete sie erneut in den Schlaf.

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