höher wird die Strommenge, die erzeugt wird.« Sie machte ein grübelndes Gesicht. »Na ja, oder zumindest so ähnlich. Ich bin da nicht die Fachfrau!« Sie grinste Courtney an. »Es gibt einfach keinen Ersatz für einen umfassenden Mangel an Kenntnis, Kaz!«, lachte ›Cat‹ jetzt. »Zumindest wird der Schmerz immer unerträglicher, je heftiger man die Kurbel betätigt!« »Hast du nicht gesagt, dass die Handhabung wesentlich genauer und besser regulierbar sei als bei diesen Reizstromgeräten?«, schmunzelte Kazumi ihre Mitstreiterin an. Als Courtney jetzt ein unschuldiges, abweisendes »Moi?!« von sich gab, hörte auch Floré ihr Herz deutlich schneller schlagen. »Also wenn ihr mir richtig Schiss machen wollt ...! Das ist euch gelungen!«, rief sie aus. »Du wirst mitspielen! Das ist mein Abend!«, verwies Kazumi sie gespielt herrisch in ihre Schranken. »Jedenfalls ist es irgendwie viel grausamer, wenn jemand an einer Kurbel dreht als einfach nur einen Knopf drückt«, setzte Courtney mit süffisantem Grinsen hinzu. »Und als Verhörspezialistin, … na, da kenne ich mich doch bestens aus, nicht wahr?« »Das ›Nicht wahr!‹ wird sich noch zeigen!«, kam es nun von Tamora, die das Geplänkel genoss und sich am liebsten vor Lachen ausgeschüttet hättet. »Genau!«, bemerkte Courtney. »Sie wird dich einweisen«, wandte Kazumi sich an Tamora. »Schließlich bist du ihre sexlüsterne Foltergehilfin und kümmerst dich zwischendurch um Violetts und Florés kleine Wonnen …«, dann änderte sie ihre Stimme in Richtung Irrsinn, »und treibst die beiden in unzählige Orgasmen des Wahnsinns …!«, gefolgt von einem durchgeknallten Lachen. Tamora musste an sich halten, um nicht laut loszuprusten. Courtney schaute Kazumi aus den Augenwinkeln an und rieb sich die Hände. »Sie wird sich wirklich sehr, sehr anstrengen müssen«, sagte sie fast unhörbar, mit einem gespielt säuerlichem Unterton. »Und ich spiele natürlich die sadistische Geheimdienstchefin. Ich gebe ein paar Anweisungen, spiele ein wenig mit dem Rohrstock herum, und wenn es mir Spaß macht, zeige ich dir meinen geilen ›Strap-On‹. Ansonsten erfreue ich mich an deinen und Florés Qualen«, erklärte Kazumi in Richtung Violett weiter. »Ist das in Ordnung für euch?« »Damit kann ich leben.« antwortete Violett, die sich sicher war, dass Kazumi ihr Großhirn auf ›Standby‹ stehen haben musste und fragte gleich danach: »Eine Frage noch, sadistische Geheimdienstchefin: Warum unbedingt Strom?« »Ihr glaubt bestimmt, ich habe mein Großhirn auf ›Standby‹«, erriet Kazumi ihre und die Gedanken der anderen. »Wollt ihr die lange oder kurze Version?« »Ruhig die Lange, wir haben den ganzen Abend.« antwortete Violett und konnte sich ein breites Grinsen nicht verkneifen. »Ich kann von mir sagen, dass es die gegensätzlichen Gefühle sind, die mich anmachen. Und das gilt ja wohl für alle hier, oder?«, lächelte die Asiatin. »Fragen wir uns doch einmal, warum wir Schmerz empfinden?« Jetzt war es Floré, die sie ratlos ansah, die wie Violett die Schultern zuckte, und nicht genau wusste, worauf Kazumi hinauswollte. »Ganz einfach. Die Natur hat das eigentlich ganz praktisch eingerichtet. Schmerz ist ein Mittel seit Urzeiten unser Überleben zu sichern. Etwas Ungutes passiert mit uns, wir fallen vom Baum oder stoßen uns den Kopf, dann empfinden wir Schmerz. Wir haben was gemacht, was nicht gut für uns und damit für unser Überleben war. Wir werden praktisch für unser Verhalten bestraft. Also ist die Folge, dass wir es nicht noch mal machen, bzw. beim nächsten Mal schlicht besser aufpassen.« »Ja, soweit ist mir das schon klar. Die Evolution macht keine Gefangenen« gab Floré ihren Senf dazu. »Weiter. Ein Fallschirmspringer hat Höhenangst, ebenso eine Art Urinstinkt, trotzdem springt er aus riesigen Höhen ab«, setzte Kazumi nach. »Warum?« »Weil es ein geiles Gefühl ist und ihm im Notfall nichts passieren kann, schätze ich«, beantwortete die junge Französin Kazumis Frage. »Exakt. Jetzt packen wir beides zusammen. Bei unserer Art der Strombenutzung kann nichts passieren, wenn man gewisse, einfachste Sicherheitsregeln beachtet.« Sie sprach vor allem Violett an. »Dein Körper nimmt keinen Schaden. Du musst also keine Angst haben, vor dem was kommt. Angst ist das, was den Schmerz multipliziert. Selbstverständlich schmerzt es, wenn man mit dem kleinen Höllengerät bearbeitet wird, aber tief in dir drin, wirst du versuchen gegen die Reaktion deines Körpers anzukämpfen. Du machst dir bewusst, dass dir nichts passiert. Dein Körper nimmt keinen Schaden und du stirbst nicht, auch wenn es sich so anfühlt.« »Schau an, Dr. Sadisma!«, spottete Violett lächelnd. »Was bleibt ist eine extreme Empfindung, die den Adrenalinspiegel hochtreibt, gemischt mit einer kleinen Restangst, weil man ja doch absolut hilflos ist und nicht genau weiß, was als nächstes passiert. Es ist der gleiche Kick wie sonst auch. Die Angst und den Schmerz überwinden. Diesmal mit Strom und etwas heftiger.« »Etwas heftiger?« Floré runzelte die Stirn und sah sie fragend an. »Etwas heftiger!« Kazumi grinste ihr ins Gesicht, wobei sie auf sich und Courtney deutete und hinzufügte: »Il faut redoubler de prudence!« »Ganz genau das werdet ihr! Höllisch aufpassen!«, reagierte Floré erschrocken. »Je pourrais avoir de gros ennuis … Ich hoffe, du weißt genau, was du tust, ma chére!« »Keine Sorge!«, beruhigte Kazumi sie. »Können wir dann endlich?« Ihre Augen leuchteten in freudiger Erwartung. Sie sah Violett und Floré an und gab damit ein wenig ungeduldig das Startsignal. »Ihr könnt es doch sicher kaum noch abwarten, euren Häschern in die Hände zu fallen, oder?« Floré hatte in dem Moment als es jetzt wirklich endlich losgehen sollte, einen etwas unsicheren Gesichtausdruck. Sie wusste nicht genau, was nun auf sie zukommen würde, und konnte sich nur auf die Aussagen von Kazumi und Courtney verlassen. Es war eine Mischung aus Unsicherheit, etwas Angst vermengt mit Neugier und, nicht zuletzt, diesem netten, warmen Gefühl der Vorfreude in ihrem Bauch und schätzungsweise auch zwischen ihren Beinen. Aber trotz ihrer Neugier wollte sie, was den Strom anbelangte, erst mal nur zugucken. Verständlich zwar, wie alle fanden, und schade, aber durchaus akzeptabel.
*
Tamora verschwand kurz, um sich umzuziehen und gewährte Kazumi einen Blick in den Fundus im begehbaren Kleiderschrank, damit sie sich etwas für die Rolle passendes aussuchen konnte. Sie war nur wenig kleiner und von gleicher Statur. Tamora schlug ihr eine schwarzrote Fantasieuniform aus Lack vor und hochhackige Overknees, die ihr aber eine halbe Nummer zu groß waren, weshalb sie Watte in die Spitzen stopfte.
Violett kümmerte sich inzwischen um Courtney. Auch sie beratschlagten, was denn für diese Session am heißesten aussehen würde. Es endete damit, dass ihre Bedienstete ein schwarzes Korsett mit Lederschnallen verpasst bekam, weil sie mit den Nylons und Overknees aus Lack, die ebenfalls zahlreiche Schnallen aufwiesen, am besten harmonierte. »Ich sehe schon, wenn wir das öfter machen, müssen Tammy und ich mit euch mal richtig shoppen gehen«, schmunzelte sie.
»Da hätte ich echt richtig Lust zu. Stelle ich mir geil vor«, grinste Kazumi. Sie spürte, wie sie der Anblick der anderen erregte und ihr Schritt feucht wurde.
»Ich glaube ein Stückchen geht noch«, stellte Violett fest, die sich an Courtneys Korsett zu schaffen machte.
»Du musst es wissen, Herrin, aber gib ruhig alles. Ich werde mich dafür ja gleich revanchieren können«, kommentierte Courtney die Feststellung mit einem frechen Grinsen.
Sie wusste nicht, dass sie damit eine Vereinbarung ansprach, die zwischen Violett und Tamora bestand – denn je fester Tamora bei ihrer Königin schnürte, desto heftiger wollte sie im Anschluss von ihr behandelt werden. Das hatte sich inzwischen zu einer netten Einrichtung entwickelt, die lange Vorgespräche ersparte und Violett während des Abends beim angestrengten Luftholen immer wieder an den erwünschten Härtegrad gegenüber ihrer Prinzessin erinnerte. Abgesehen von Floré, die ja als Tamoras und entsprechend auch als Violetts Zofe fungierte, wusste niemand in der Villa davon.
»Du siehst so geil aus«, flüsterte Violett in ›Cats‹ Ohr und begann sie aufgeheizt zu küssen. Was das doch immer wieder für ein geiler Anblick ist, dachte Kazumi und beobachtete die beiden, zusammen mit Tamora, für einige Sekunden. Violett selbst nahm sich ebenfalls lange Schaftstiefel und bekam von Tamora zwei kleine Einlegesohlen gereicht, die ihr ihre Königin erst kürzlich mitgebracht hatte. »Die darfst du gern als Erste ausprobieren!«, grinste sie ihre Verlobte dabei funkelnd an. »Damit du genau weißt, was du mir Gutes damit tun willst!« »Ich glaube nicht, dass ich das möchte«, versuchte Violett sich zu wehren. »Und ob du möchtest, mein Herz!«, wehrte Tamora den Anflug von Übermut ihrer zukünftigen Frau ab. »Ganz bestimmt sogar!« Sie sah ihr tief in die Augen und wartete darauf, dass diese sie endlich entgegennahm. Es handelte sich um dünne Ledersohlen mit kleinen spitzen, circa 0,05 Zoll langen Dornen