ist schief, unerträglich, wie Fingernägel auf einer Schiefertafel.
»Katja, so offen?«, fragt Maike, und in ihrer Stimme rollt leichte Verlegenheit.
»Ja, wieso nicht?«, fragt das katholische Kleinstadtmädchen zurück. Sie schiebt den Stoff bis zu den Hüften herunter und dreht sich auf den Bauch. Ihre perfekten Titten pressen sich in das Handtuch.
Ob der haselnussbraune Traum ebenso aussieht unter dem dunkelblauen Bikini? In einem Flashback steht plötzlich wieder ein Bild des Traumes von letzter Nacht vor meinen Augen. Der Regen, und das Gefühl von Angst vor den Haien. Blitzartig ist es da und schon wieder weg, wie eine Wolke, die von einem starken Wind getrieben an der Sonne vorbeizieht.
Ich lege mich auf den Bauch und greife nach meinem Buch. Fabian und Maike kabbeln sich noch eine Weile, schließen Frieden und liegen bald knutschend im Sand.
Die Lektüre leidet stark unter einem Tagtraum von der haselnussbraunen Schönheit. Unter dem Traum von ihren Brüsten, ihrem perfekten Po, den glatten, schlanken Beinen. Die Zeilen verschwimmen vor meinen Augen. Nach ein paar Minuten nur fallen mir die Augen zu. Ich begrabe das Buch im Sand, lege den Kopf auf das Handtuch und döse ein.
Als ich aufwache, benommen und durstig, sind Fabian und Maike verschwunden, ihre Handtücher leer. Katja liegt neben mir. Sie hat sich auf den Rücken gelegt. Ihre Brüste recken sich in die Sonne. Ich nehme mein Buch, schüttele den Sand aus den Seiten und versuche, Stephen Kings Version der Apokalypse zu folgen, doch meine Gedanken schweifen immer wieder ab zum haselnussbraunen Traum, den festen Brüsten, ihrem flachen Bauch, dem obszön kleinen Stück Stoff über ihrem Schamhügel und den schlanken Beinen.
Buch, Beine, Seite, Schamhügel, Zeilensprung, Titten. In meinem Hirn juckt die Lust. Mein Schwanz ist alles, was zählt. Er hämmert im Pulsschlag. Der Wunsch nach Erlösung wird immer stärker. Ich schiele zur Seite. Katjas Nippel sind leicht erregt. Zu viel Reize. Ich muss mir jetzt einen runterholen. Sofort. Sonst kann ich nicht mal mehr meinen Namen sagen.
»Ich geh was trinken«, sage ich. Katja hört mich vermutlich gar nicht. Wie ein Verdurstender in der Wüste schleife ich mich die Düne hoch, bis die Zelte in Sichtweite sind. Lähmende Nachmittagshitze liegt über dem Platz.
An unseren Zelten ist von Fabian und Maike nichts zu sehen oder zu hören. Ebenso sind Frank und Gregor verschwunden. Ich tauche in meinem Zelt ab. Die Luft ist stickig und riecht nach feuchter Wäsche. Leise will ich den Reißverschluss hinter mir zuziehen, als ich aus Richtung des zweiten Zeltes Stimmen höre. Mein Schwanz pocht.
Wer ist das? Und viel wichtiger: Haben sie mich gehört? Das kann nur peinlich werden. Ich im Zelt auf dem Rücken, meinen Schwanz in der Hand, und Fabian kommt herein. Mit offenem Mund lausche ich.
Nach zwei Sekunden gehen mir die Augen auf. Trottel. Bei Fabian und Maike kenne ich bisher nur zwei Formen der Kommunikation: Streit oder Schweigen. Jetzt kommt eine dritte hinzu. Ich robbe wieder hinaus in die Sonne, rutsche quietschend auf Knien durch den Sand zum Zelt von Fabian, Maike und Katja. Die dritte Form der Kommunikation ist deutlich zu hören.
Tiefes Brummen und leise, kurze Schreie von Maike werden übertönt vom Klatschen aufeinanderprallender Körper. Sind es Bäuche, die gegeneinander reiben?
Die dritte Form der Kommunikation aus dem Zelt wird immer lauter. Flüstern, Stöhnen, Keuchen, Brummen. Meine Hand gleitet in meine Badehose und schließt sich um meinen steifen Schwanz. So lange habe ich nicht mehr gewichst, seit gestern Morgen nicht, und die Geräusche direkt neben mir sind zu geil.
Ich blicke mich um. Die nächsten Zelte stehen hinter den Bäumen, davor hält sich niemand auf. Irgendwo lacht eine Frau hysterisch. Musik aus billigen Kassettenrecordern, betrunkenes Grölen und Hämmern. Hinter mir unser Zelt, davor offene Fläche, rechts der Weg in den Wald zu den anderen Campern, links die Düne hoch. Zu gefährlich.
Noch leiser als zuvor gleite ich zurück in unser Zelt. Wieder der dumpfe, heiße Geruch. Die Geräusche werden nur unmerklich leiser. Klingt das jetzt nach Klatschen von Hüften auf ein Hinterteil? Fickt Fabian sie von hinten? Kniet Maike? Nein, zu verklemmt. Maike kniet nicht, die kennt nur die Missionarsstellung.
Ich hole meinen Degen aus der Hose, fange sofort an zu wichsen und genieße das süße Kitzeln. Wenn ich wichse, denke ich auch an die Bücher, die ich im Schlafzimmer meiner Eltern gefunden hatte. Das Delta der Venus von Anais Nin, und Vierhändig, eine Sammlung mit erotischen Geschichten im Hardcover, eine Ausgabe von Josephine Mutzenbachers Memoiren, drei Bände Emmanuelle sowie die Geschichte einer Frau Namens Xaviera Hollander als Taschenbücher.
Zwei Paperbacks aus der rororo-Reihe über eine junge Frau aus Schweden, die bei einem Facharzt den Orgasmus lernte. ‚Das Liebesdorf’. mit amourösen Abenteuern in einem kleinen französischen Dorf beschrieben. Jungs mit Mädchen, Jungs mit Jungs, Mädchen mit Mädchen und die Erwachsenen untereinander. Daran denke ich beim Wichsen, und an die Schlüsselloch-Hefte aus dem Altpapiercontainer. Es gibt so viele Bilder, die ich beim Wichsen vor mein geistiges Auge projiziere, so wenige Geheimnisse. Ich kenne alles.
Auf einmal Schritte im Sand. Mein Herz setzt einen Schlag aus. Rasch verstaue ich meinen Schwanz, lege mich auf die Seite, verdrehe den Kopf und spähe vorsichtig durch eine kleine Lücke im Reißverschluss. Doch nicht Fabian oder Frank sind gekommen, sondern Katja. Sie steht wie angewurzelt zwischen den Zelten in der Sonne. Ihren Badeanzug hat sie wieder hochgerollt.
»Oh«, höre ich sie leise sagen. Sie tritt erschrocken einen Schritt zurück. Mein steifer Schwanz beult die Badehose. Für einen Augenblick ist nur das Stöhnen von Fabian und Maike zu hören. Meine Eichel lugt unter dem Rand der Badehose hervor. Rot pulsierend, furchtbar erregt.
Dumme Nuss, geh weg. Ich will meine Manipulation an meinem Penis fortsetzen. Will wichsen. Will abspritzen, das Jucken auskosten, den Blitz beim Orgasmus, die Mattigkeit danach. Ich kann nicht anders. Sofort greife ich wieder zu. Doch statt meine Augen zu schließen und mich ganz der Fantasie hinzugeben, starre ich weiter durch die Lücke zwischen Reißverschluss und Zeltbahn hinaus zu Katja.
Die dumme Nuss dreht den Kopf, starrt über den Sandwall zum Campingplatz. Sie versteckt ein überraschtes Grinsen hinter ihrer Hand und sieht hinüber zum Zelt, aus dem das Stöhnen tönt. Jetzt grinst sie verschmitzt. Ist ihr das denn nicht peinlich? Sich oben ohne an den Strand zu legen und jemanden beim Ficken zu überraschen sind doch zwei verschiedene Dinge.
Meine Hand klatscht, leise, rhythmisch, gegen meinen Bauch. Ob sie es hören kann? Unsere beiden Freunde im Zelt machen eine kurze Pause, und sofort geht es weiter, ertönt wieder das Klatschen.
Ich denke an Théo und die Figuren aus meinem Buch und an die haselnussbraune Schönheit, an die perfekten Titten von Katja. Nein, so ein Quatsch. Ich presse die Augen zusammen und genieße meine Hand. Die perfekten Titten der haselnussbraunen Katja.
Verdammt. Als ich zum Zelt hinaus starre, durch die kleine Öffnung im Reißverschluss, steht Katja immer noch da, mit den perfekten Titten unter dem Badeanzug. Was für Beine, wie die haselnussbraune. Fabian fickt seine Freundin härter als zuvor. Ich kann seinen dicken Schwanz förmlich sehen, wie er in Maikes Möse ein und aus orgelt.
Nein, Théo vögelt die rothaarige Maike, nein, nicht Maike, wie hieß sie? Ich kann mich nicht konzentrieren, kann an nichts anderes mehr denken als an die Geräusche von nebenan. Keuchend starre ich durch die Lücke hinaus zu Katja. Immerhin, ein Mädchen im Badeanzug. Besser als keine Wichsvorlage.
Verzweifelt versuche ich, mir das Mädchen aus den Dünen vorzustellen, und schließlich, kurz vor dem Höhepunkt, kniet sich das Mädchen in den Dünen hin, streckt mir ihren Hintern entgegen, die Knie leicht auseinander gestellt.
Nur noch ein paar Sekunden. Das Jucken ist köstlich, einzigartig, herrlich. Maike presst Worte zu einem lustvollen Flüstern zusammen. Flüstert sie, wie sehr sie Fabian liebt, und dass er noch ein wenig so weiter machen soll? Oder kann sie auch anders, keucht sie zwischen den Zähnen hervor: ‚Ja, fick mich. Mach mich fertig’?
Mir wird schwarz vor Augen. Ich höre noch, wie Fabian und Maike ihre Lust in einem Röcheln bündeln. Mein Sperma landet im hohen Bogen auf meinem Schlafsack. Stimmen werden