Michael Born

Inländer raus


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In seinem Jargon alles Kanaken, Ostpreußen, Westpreußen und noch ein paar andere Teile von Polen gehören selbstverständlich, ist doch klar, heim ins Reich, zumal die Wehrmacht den Krieg gar nicht wirklich verloren hat. Das erinnerte mich sofort an meine Erzeugerin. Keine Entwicklungshilfe, die Bimbos sollen sich selbst gefälligst helfen, oder etwa nicht? Und die Juden vor allem, und alles Nichtarische sowieso. Aber ansonsten ist er wirklich ein lieber Kerl, mit durchaus krimineller Ader, die mir durchaus entgegenkommt.

      Ich beschloss also Umerziehungsmaßnahmen einzuleiten. Wenn man abends in einem seiner Wohnzimmer zwischen all dem Müll einen Platz finden konnte, begannen die Stunden. Zunächst nutzte ich seinen Hass auf die Siegermächte.

      Wir kamen darin überein, dass die doch eigentlich am Elend auf der ganzen Welt schuld seien. Franzosen, Belgier, Holländer, Engländer und ähnliches Geschmeiß.

      Ob der Fluchtwelle aus Afrika nach Italien kam er von ganz alleine dann auf die Idee, die Itaker hätten es nicht anders verdient, schließlich hätten sie uns doch verraten.

      Da waren wir doch schon mal nen Schritt weiter.

      Der Feind meines Feindes ist mein Freund.

      Von da an ging vieles von ganz alleine. Mein Argument, dass die Itaker doch als Kolonialmacht in Somalia, Äthiopien und Eritrea den letzten Nagel beim Abzug geklaut hatten, was übrigens stimmt, brachte ihn zur Erkenntnis, dass die Spagatzos dafür auch zahlen müssten.

      Wir würden ja schließlich auch an Israel zahlen.

      Der nächste Schluss, die Franzosen und Engländer haben das doch genauso gemacht führten zu dem Ergebnis, dass der Angriff auf unsere Feinde, gemeint sind die aus dem letzten Angriffskrieg gegen Deutschland, 39 bis 45, gerechter Weise aus den Tiefen des afrikanischen Raumes erfolgen müssten.

      Im Klartext, die Schwarzafrikaner, man höre gut hin, also nicht mehr die Bimbos, hätten alles Recht der Welt nun ihre Ausbeuter auszubeuten am besten als Asylanten über die Sozialhilfe, ja sei es unerhört, diese Leute in Lager zu sperren.

      Im Laufe der Zeit gewann er so viele Erkenntnisse, dass ich aufpassen musste, dass er nicht ins trotzkistische Lager überlief.

      Heute wählt er brav Die Linke, schwört auf Gadhafi und Khomeini und gäbe es die RAF noch, würde er die mit Spenden versorgen. Die PKK kriegt schon ihren Teil. Ein weites Thema und ich will euch nicht langweilen.

       Ach ja, die Marmorplatte vom Grab des edlen Vermögensspenders. Die ist jetzt fällig. Micha braucht die. Nach 5 Jahren darf man hier ein Grab ausräumen, die Knochen kommen dann ins Gebeinhaus. Micha hat Heinz nie persönlich kennengelernt. Seine nächste Frage war cool. Er fragte mich, ob ich noch wüsste, ob Heinz Goldzähne und Plomben hatte. Ich hätte es mir denken können, bei dem Goldpreis im Moment.....

      Epilog

      Micha hat eine neue Freundin

      Im Ort wird gemunkelt bestimmt eine Witwe

      Und ich habe mich in eine Italienerin verliebt

      Wie soll ich ihm und ihr das jemals erklären

      Viennagrad. Die Nordfront

      Österreicher sind schon immer ausgewandert. Denken wir nur an die spanischen Habsburger. Was war das Ergebnis ?

      Die Hälfte der neuen Welt frisst Würschtl. Blutwürschtl in Venezuela, meinetwegen Meerschweindlwürschtl in Bolivien, aber Würschtl. Ich glaube ja nicht an Legenden oder Verschwörungstheorien, bin aber felsenfest davon überzeugt, die Türken wurden im 16.Jhr. vor Wien nicht geschlagen, die sind freiwillig geflüchtet.

      Vor den Wienern.

      Hätten sie Wien erobert, die Weltgeschichte müsste neu geschrieben werden.

      Spätestens als die Osmanen das erste Mal auf echte Wiener trafen musste ihnen bewusst werden, dass sie dieser Intriganz nichts entgegen zu setzen hatten.

      Man stelle sich nur vor.

      Eroberung gelungen, die Wiener unterwandern das osmanische Reich. Was wäre wohl das Ergebnis gewesen?

      In Konstantinopel, ähhh Istanbul gäbe es heute Käsekrainer mit Kren anstatt Kebab und von Baklawa könnten die Türken nur träumen.

      Stellt euch vor, Kaiserschmarren als osmanische Mehlspeis, Nockerln als Beilage zu Schaschlik, Serviettenknödel zu was weiß ich nicht was.

      Vor 80 Jahren wanderte der letzte große österreichische Neurotiker nach Deutschland aus und blühende Landschaften hat der ja nun nicht gerade hinterlassen.

      Und von solchen Leuten bin ich in Griechenland umzingelt. Ohne Fluchtmöglichkeit.

      Damit wären wir auch schon bei meinem Nachbarn Alfons

      Liebe Hartz IV Empfänger in Deutschland. Nehmt euch ein Beispiel an Alfons.

      Von Beruf Toningenieur, hat er es tatsächlich geschafft, sich trotz einer Villa am Neusiedler See, einer 33 Fuß Jacht im Mittelmeer mit Nothilfe und einem Existenzgründungskredit, den er im hohen Alter von 53 erhielt, eine großzügige Villa mit Pool in feinster Lage in Finikounda zu bauen.

      Neidlos muss ich eingestehen,

      Alfons lebt sparsam, sehr sparsam und vor allem nationalbewusst. Vollkommen abgeschottet, eingezäunt und gesichert.

      Es könnten ja Griechen zu Besuch kommen, die mag er nämlich nicht, Griechenland sowieso nicht. Nur den schönen Ausblick auf die Bucht.

      Ja geh heerst, und da er griechische Lebensmittel auch nicht mag baute er seinen alten Wohnanhänger zur rollenden Tiefkühltruhe um mit der er zweimal pro Jahr nach Wien fährt, um sich mit dem Notwendigsten wie Mehl( nur Finies Feinstes) , Eier, Zucker, Käse, Wurst, Fleisch, Nudeln und tiefgekühltem Obst und Gemüse etc.. zu versorgen.

      Da hat er dem griechischen Einzelhandel aber ein Schnippchen geschlagen.

      List hat manchmal aber auch Tücke.

      So begab es sich, dass Alfons sich vor 3 Jahren mit seinem wohl gefüllten Tafelspitz express auf dem Weg nach Griechenland befand.

      Wie immer checkte er auf der Fähre Venedig Patras der Minoen Lines ein.

      Da unser aller Alfons mal wieder, wie üblich, den Aufpreis für Camping on board sparen wollte (10.-€), der einen Stromanschluss beinhaltet, versteckte er sich listig im Wohnwagen. Normalerweise wartete er, bis die Fähre ablegte, flitzte raus, zapfte sich den Strom illegal und huschte dann nach oben in den wohligen Passagierbereich mit seinen Bars, Pools und Restaurants.

      Diesmal jedoch hatte sich Alfons verrechnet.

      Seit kurzem wurden alle Laderäume mit Ausnahme Camping on board nach dem Auslaufen versiegelt.

      Er suchte verzweifelt nach einem Ausweg und Strom für seine rollende Tiefkühltruhe. Beides stellte sich als unerreichbar heraus.

      Es blieb keine Wahl.

      Frohen Mutes und im T-Shirt verbrachte Alfons inkognito 2 Tage in jenem Prunkstück ostmärkischer Isolierkunst. Seitdem weiß er eines sicher.

      Sein Tafelspitz express hält bei der Isolierung locker 2 Tage bei einer Innentemperatur von – 10 Grad durch und Grippemedikamente aus Österreich hat er ja noch genug auf Lager

      Viagra, ponjemaisch, du väerstähen

      Verweilen wir noch einen Augenblick bei meinem Nachbarn Alfons zur Rechten.

      Die nördliche Wiener Front liegt Gott sei´s gedankt Luftlinie rund 500 m von mir entfernt. Manchmal aber nutzt auch das nichts. Der Super Gau, der größte anzunehmende Unfall, Alfons in meinem eigenen Haus, ließ sich dennoch nicht vermeiden. Man nennt das auch Nachbarschaftshilfe. Alfons, 67, will seine letzten Tage nicht in Isolation und Einsamkeit verbringen. Leider Gottes, oder Gott gewollt, hat er alle Menschen in seinem sozialen Umfeld auf die eine oder andere Art verprellt.

      Was soll man da tun?

      Irgendwie stieß Alfons im Internet auf eine