Frank Wolfraum

When Rock'n Roll turns to buzinez


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(Together forever) von uns des öfteren. Später als der SWF 3 immer populärer wurde, entwickelte er sich trotz oder gerade wegen der hohen Beliebtheit beim Hörer, zu einem der arrogantesten Radiosendern mit den wohl arrogantesten Mitarbeitern die ich in meiner Karriere je erlebt habe.

      Insgesamt hatten wir viele Auftritte in Jugendclubs und bei diversen Open-Airs. Wir waren auch noch ein weiteres mal im Studio. Wir konnten mit Fug und Recht behaupten, dass Brainchild eine der erfolgreicheren Regionalbands war. Unsere Live-Performance wurde immer besser und wir bekamen den ersten Touch Professionalität. Selbst wenn es bei Brainchild mal nicht so toll lief waren wir auf der Bühne immer genau das, was die Zuschauer sehen wollten. Wir wurden auch selbstsicherer und wenn irgendwo ein Verspieler war standen wir alle darüber. Unsere Auftritte wurden im Laufe der Monate und Jahre immer größer. Wir hatten damals auch den Proberaum gewechselt und probten jetzt ganz für uns auf einem abgeschiedenen Bauernhof. Alles lief eigentlich bestens. Nur ich hatte ein Problem.

      Denn ich persönlich blieb immer mehr auf der Strecke. Unsere neueren Songs drifteten immer mehr in den Pop ab. Nach all der Zeit gefiel mir auch plötzlich der Bombast nicht mehr so wie am Anfang. Unsere Bewegung in Richtung „Spandau Ballett“ und „Chicago“ überforderte mein stimmliches Potential. Außerdem war diese Art von Musik noch nie mein Stil. Meine, für diese Musik doch zu dreckige, Stimme wurde immer weniger gebraucht.

      Also habe ich nach langen quälenden Überlegungen und endlosen Diskussionen (jede Band kennt diese Art von Diskussion wohl zu genüge) den Dienst bei Brainchild kurz vor einer anstehenden Tour durch Frankreich aus eigener Entscheidung quittiert. Wahrscheinlich war das einer meiner ersten und schwersten Fehler. Ich wollte wieder etwas mehr „Back to the Roots“.

      Es war eine Entscheidung, die mir sehr schwer fiel. Hatte ich doch eigentlich die Band seit Anfang der Achtziger mit vorbereitet und aufgebaut. Außerdem war ich ja nach dem Ausscheiden von Erbs dass letzte Gründungsmitglied das noch von Witness übrig war.

      Aber ich glaube ich hatte damals keine andere Wahl. Ich stand, musikalisch gesehen, mit dem Rücken an der Wand. Leider dauerte es mehrere Monate, bis ich wieder mit den Rest-Brainchild-Musikern in Kontakt treten konnte. Erstmals in meinem Leben gab es einen echten persönlichen Knacks zu etwas und zu den Menschen die mir soviel bedeuteten. Ich fühlte erstmals so eine Art Trennungsschmerz, wie den, den man normalerweise spürt wenn man sich von seiner ersten Freundin trennt. Nur tat mir persönlich das noch viel mehr weh, da ich das alles ja mit aufgebaut hatte.

      Vielleicht war es auch eine Erscheinung des Erwachsenwerdens gegen dass ich mich lange gewehrt hatte.

      Leider hatte mein Ausstieg nicht nur für mich Folgen. Brainchild blühte noch ein letztes mal auf und tourte sehr erfolgreich durch Frankreich und Polen. Kaum zurück von der Tour löste sich die Band in ihre Bestandteile auf. Andreas Sch. sagte Jahre später einmal zu mir: „Als Du ausgestiegen bist, war plötzlich alles ganz anders geworden. Es hat plötzlich so etwas wie der Bandmotor gefehlt.“

      Er konnte es selbst nicht so genau beschreiben. Aber er sagte die Band wäre plötzlich wie ein Auto ohne Gaspedal gewesen. Bis heute will und kann ich diese Aussage nicht als ein Kompliment an mich auffassen. Aber ich habe es auch bis heute nicht fertig gebracht, wieder mit Andreas Musik zu machen. Wir wurde später sogar noch Nachbarn, fuhren zusammen in Urlaub und hatten eine wirklich tolle Zeit. Aber gemeinsam in einer Band arbeiten war nie mehr möglich.

      Das lag nicht an ihm oder mir im einzelnen, sondern es lag daran, dass wir damals eine gemeinsame Niederlage getrennt erleben musste. Und so sehr uns das auch verband, so sehr trennte es uns doch. Klingt schizophren, aber ich bin mir sicher, dass es der ein oder andere der das hier liest verstehen kann.

      Das Brainchild leider auch nie plattenvertragstauglich war beweist das Schreiben der Firma CBS. Es handelt sich hierbei um einen klassischen Standard-Absage-Brief, die wir schon zu Zeiten von Aquavid ordnerweise bekommen haben.

      CBS_Absage.pngDas wirklich Lustige daran ist jedoch, dass der Inhalt des Schreibens sich in den inzwischen vergangenen Jahren nie geändert hat. Es gibt ein gleiches Schreiben, dass einige Jahre zuvor – nach einer unserer Guerilla Aktionen – an uns gerichtet wurde. Gleicher Look gleicher Inhalt und gleiche Konsequenz. Aber da Brainchild zu dieser Zeit ohnehin nicht mehr das war wonach ich strebte, konnte ich dieses Schreiben ohnehin nur belächeln. Nicht, dass ich das mit den vielen voran gegangenen Schreiben nicht getan hätte.

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