Claus Beese

Voll voraus, DODI!


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touristischer Werbeslogan für die Sado-Masochisten unter den Hobbyskippern hieß denn auch: »Rendsburg, das Schmerzerlebnis! - Duschen bis die Haut pellt!«

      Wir beschlossen spontan, unser Rosentöpfchen, welches von meiner angetrauten Heimgärtnerin sorgsamst an Bord gehütet wurde, zu spendieren und dem Hafenmeister Lob und Preis und Dank im Namen aller bisher misshandelten Skipper zu sagen, ob dieser mehr als notwendigen Neuerung. Mit Tränen der Rührung und des Dankes hielt ich eine kleine Ansprache im Büro des Meisters über alle Liegeplätze und alle Anwesenden spendeten begeisterten Applaus. Leider konnte der neue Hafenmeister die Qualen der Crews und somit auch die Freude der Skipper nicht nachempfinden und fühlte sich durch unsere Aktion verschaukelt.

      »Das ist ja Insubordination! Rrrraus!!!«, dröhnte seine gewaltige Stimme durch den Hafen und wir machten, dass wir aus der Tür kamen. Im Laufschritt stürmten wir den Weg zur Gästebrücke hinab, wurden aber vor deren Erreichen noch von unserem Rosentöpfchen im Tiefflug überholt, welches dieser Banause hinter uns hergeworfen hatte.

      »Ich glaube, der mag keine Blumen«, meinte mein Bestmann.

      »Ich glaube, der mag keine Skipper«, äußerte ich meine Vermutung.

      Jedenfalls ließen wir uns für den Rest des Abends nicht mehr bei ihm blicken. Wir machten uns landfein und gingen in dem gemütlichen Bootshaus speisen. Durch die dem Hafen zugewandten Fenster konnten wir sehen, wie unser Moses am Hafen entlang schlenderte. Dem Bäuchlein nach zu urteilen hatten etliche Burger, Chicken-Nuggets und Milchshakes ihr Leben lassen müssen, um ihren Wachstumshunger zu stillen.

      Bevor es am nächsten Morgen endgültig auf die Ostsee gehen konnte, war Diesel fassen angesagt. Zwar waren die beiden Tanks noch mehr als zur Hälfte gefüllt, aber wenn wir es bis nach Dänemark schaffen wollten, war jeder Tropfen deutschen Sprits Geld wert. Die Dieselpreise in Dänemark würden nicht nur ein Loch in unsere Reisekasse reißen, sondern gleich einen gewaltigen Krater sprengen. Ruhig und ohne Eile manövrierte ich das Boot an den Tanksteg, wo Mika, der neue Hafenmeister schon bereit stand und die Leinen annahm.

      »Wenn ich geahnt hätte, dass ihr das ernst meint, hätte ich eure Gratulation angenommen und an den Verein weitergeleitet. Aber hier kriegt man so viel um die Ohren gehauen, da kann man nicht immer gleich wissen, ob man nicht nur veräppelt wird«, meinte der Hafenmeister entschuldigend und ich sah ihm in die Augen. Ein Kerl wie ein Bär, ein wenig brummig aber gutmütig und in seinen Augen konnte man sehen, dass er eigentlich über ein gerüttelt Maß an Humor verfügte. Aber ich konnte mir schon vorstellen, dass es gelegentlich nicht so einfach war den vielen unterschiedlichen Menschen im Hafen gerecht zu werden.

      Egal, ich beschloss, seine Entschuldigung anzunehmen. Er reichte mir die Tankpistole herüber und ich steckte sie in den Stutzen. Ganz langsam ließ ich den Sprit in die neben dem Motor liegenden Tanks laufen und nun wurde auch der Bär ungeduldig. Draußen vor dem Steg drängelte bereits ein weiterer Skipper, der Sprit fassen wollte und machte durch lautes Hupen darauf aufmerksam, dass er es eilig hatte.

      »Sag mal, dauert eigentlich alles bei dir so lange?«, fragte Mika. »Oder gibt es auch noch etwas, das schneller geht?«

      »Ja! Gibt es«, antwortete ich knapp und stopfte den Rüssel in die zweite Tanköffnung.

      »Is nich wahr!«, staunte Mika. »Was denn?«

      »Ich werde schnell müde und dann werde ich noch langsamer«, gab ich augenzwinkernd zurück. Mika schwieg erschüttert, wartete aber daraufhin geduldig bis ich auch den zweiten Tank gefüllt hatte.

      »Weißt du, was es für eine Sauerei gibt, wenn ich mit voller Pumpenleistung tanke? Meine beiden Tank-Entlüfter führen in den Salon und wenn der Diesel so richtig schön schäumt, fegt er aus den Lüftern heraus und versaut mir den ganzen Dampfer!«

      Nach dieser Erklärung zeigte Mika Verständnis für mein überaus vorsichtiges Vorgehen. Dieselmief im Boot war fast nicht mehr wegzubekommen und zog in alle Polster und Gardinen. Konnte man das noch auswechseln, hatte man jedoch verspielt wenn der Treibstoff in die Holzteile der Inneneinrichtung zog. Dann konnte man sich eine komplette neue Innenausstattung kaufen. Der Hafenmeister nahm mir die Zapfpistole ab und ich zahlte. Dann warf er meiner Crew die Leinen zu, schob uns vom Steg ab und winkte den Drängler heran.

      »Hör zu!«, brüllte er den an. »Wenn du mir mit deiner Huperei auf den Keks gehen willst, brauchst du das nur zu sagen. Ich muss dir keinen Sprit verkaufen und wenn du noch einen Termin hast, dann nimm gefälligst das Flugzeug! Die Zapfpistole hängt an der Säule und wenn du fertig bist, komm rein zum bezahlen!«

      Damit drehte er sich um und ließ den verdutzten Skipper alleine sein Anlegemanöver fahren. Die Leinen, die man ihm zugeworfen hatte und denen Mika geschickt ausgewichen war, ließ er einfach liegen. Wie ein großer Teddybär stiefelte er davon und verschwand in seinem Büro.

      Meine Bestfrau und ich schauten uns amüsiert an, und laut lachend gab ich Gas und nahm Kurs auf den Nord-Ostsee-Kanal.

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