null winterschlaefer

Der gepuderte Pfau


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jemand bemerkt?“ wollte wiederum die Ältere wissen. Ich verneinte abermals. „Das will ich hoffen. Wir legen nämlich Wert auf Diskretion ... Und jetzt machen Sie schon, ziehen Sie sich aus und stellen sich auf den Tisch, Zeit ist Geld.“

      „Auf den Tisch?“

      „Ja, was sonst ... Wieso fragen Sie? Sie werden doch dafür bezahlt, dass Sie keine Fragen stellen?“

      Ich war irritiert, da ich etwas mehr Freundlichkeit erwartet hatte, folgte aber, während sie zwei Scheinwerfer anknipste und mich von allen Seiten beleuchtete. Als ich nun nackt vor ihnen stand, dabei meinen Schoß mit den Händen bedeckend, trat die Ältere an mich heran und begann akribisch jede Faser, jeden Muskel meines Körpers zu betrachten. Dabei wirkte sie sehr konzentriert, zeigte aber alsbald eine gewisse Zufriedenheit, was sich in einem unbestimmten Kopfnicken äußerte. Ich erinnere mich noch, dass sie meine Hände wegnahm und mein Schamgefühl albern nannte „Sie wollen Profi sein und machen einen solcher Kindergarten? Bleiben Sie einfach locker und tun, was Ihnen gesagt wird. Anderenfalls gibt es Abzug.“ Dann drückte sie meinen Oberleib etwas herab, schob meine Beine leicht auseinander und bat mich, so zu verharren. Sie ging einige Schritte zurück und betrachtete mich erneut.

      „Nein, auf den Knien ist besser“, schlug die Spitzmaus vor.

      Ich kniete mich also hin.

      „Nicht so“, dirigierte die Ältere. „wenn schon, dann auf alle Vieren .... Ja so, bitte so bleiben und jetzt ein Hohlkreuz - und den Hintern etwas mehr heraus ... phantastisch.“

      Nun setzte sie mir ein rotes Faschingshütchen auf, drehte meinen Kopf zur Seite und trat zurück. „Schau nur, Sybille, diese Muskulatur, diese Flanken, eine Hommage dem Fauvismus. Matisse hätte seine Freude daran.“

      Die Spitzmaus schien entzückt und flüsterte der Älteren etwas ins Ohr, worauf diese jedoch nur unschlüssig mit den Achseln zuckte. Und während ich noch immer in kniender Pose mit diesem komischen Hütchen auf dem Kopf verweilte, trat die Spitzmaus an mich heran und klebte mir etwas auf den Hintern. Es handelte es sich um einen Federbusch, wie ich später sehen konnte.

      Mein Anblick erheiterte die beiden. Doch damit nicht genug; nun begannen sie mich auch noch mit weißem Puder zu bestäuben, so dass ich husten musste. Immer wieder warfen sie neue Wolken in die Höhe, die mich bald völlig umnebelten. Ich hielt die Luft an. Am Ende war ich bleich wie eine Kalkwand, und erst jetzt schienen sie zufrieden.

      Von wegen Jux. Auch Passivität kann qualvoll sein, besonders, wenn man das Gefühl eines Narren bekommt, dessen Pose zur Befriedigung zweifelhaft Gelüste dient. Und doch war ich nicht unbedingt traurig, nicht mal enttäuscht, vielmehr wütend auf mich selbst, dass ich auch nur eine Sekunde an etwas anders erwartet hatte, als die Rolle des Narren. Glaubte ich wirklich an den großen Charmeur und das gleich im ersten Anlauf? Ich wurde gebucht und musste gehorchen. Was jammerte ich da? Möglicherweise wollte ich mich am Ende selber nur davon überzeugen, wie wenig ich zu diesem Geschäft taugte. Ich wusste es nicht, wollte es auch gar nicht wissen, wollte nur alles so schnell wie möglich hinter mich bringen.

      Während meiner ‘Sitzung‘ musste ich noch mehrmals meine Position ändern. Zweimal war die Spitzmaus herbei gekommen und hatte meine Stellung korrigiert, wobei sie beim ersten Mal mit einem roten Stift einen Strich von meinem Hintern über den Schenkel bis zu meiner Wade zog, zwei Schritte zurückging und mich erneut betrachtete

      „Und was ist mit einer Erektion?“, fragte sie plötzlich mit einer gewissen Empörung und guckte mich herausfordernd an. Ich war völlig entgeistert und wusste nicht zu reagieren. Doch sie blieb unnachgiebig.

      „Nein, keine phallische Dominanz. Das stört die Konvergenz der Linien“, intervenierte die andere, kam eilig hinzu und setzte nun selbst noch ein paar blaue Striche hinzu.

      „Wundervoll“, hörte ich sie noch schwärmen, als sie mir über den Bauch strich und den Hintern tätschelte. „Vorzügliche Reflexe, ein wahrhafter Gockel.“

      „Nein, ein Pfau, ein gepuderter Pfau!“, prustete die andere und konnte sich kaum noch halten vor Lachen.

      Mir wurde richtig schlecht. Warum, um alles in der Welt, tat ich mir das an? In meinem Kopf herrschte Chaos. Ich dachte an Susanne, sah weiße Pferde über die Weide jagen, dazwischen graue Nebelwände. War das ein Traum?

      Man rief mir etwas zu, ich verstand es nicht, schloss die Augen und zog mich tief in mich zurück. Wie lange ich das alles ertrug, kann ich nicht sagen, weiß nur, dass ich mich irgendwann duschen und wieder anziehen durfte. Weiteres verlangten sie nicht. Zum Schluss warf mir die Ältere mein Honorar entgegen, zwei blaue Scheine. Da war‘s, danach konnte ich verschwinden.

      ****

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