Arik Steen

Serva I


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Einer leuchtete gelblich wie die Sonne. Ein anderer rötlich. Wieder ein anderer hatte einen weißen Kern und drum herum einen bläulichen Schimmer. Jeder Mond hatte eine andere Erscheinungsweise.

      «Macht Platz für den General!», meinte einer der Unteroffiziere zu seinen Männern. Die Meisten von Ihnen waren kräftig gebaute Männer, die ihr Leben lang nichts Anderes taten als zu trainieren. Für den Kampf, der niemals kam. So hatten sie zumindest gedacht. Immer gerüstet für den Ernstfall. Keiner hatte erwartet vom König selbst in den Krieg geschickt zu werden.

      Chantico ritt in gemäßigtem Tempo zwischen den Zelten hindurch. Die Unruhe der Männer war deutlich zu spüren. Keiner freute sich auf den Kriegseinsatz. Die Erzählungen über die kriegerischen Auseinandersetzungen der Vorfahren waren hier bei den Nehatanern eher Schauergeschichten und keine Legenden. Es gab keine Helden aus Kriegszeiten. Ohnehin waren die letzten Krieger aus dem Krieg vor hundert Jahren bereits vor einigen Jahren eines natürlichen Todes gestorben. Wenn sie den Krieg überlebt hatten.

      «General!», meinte einer der Offiziere: «Wir haben drei Deserteure gefangengenommen! Sie wollten fliehen.»

      «Tatsächlich?», fragte Chantico missmutig. Die Angst vor dem Krieg war bei den Männern groß, auch wenn sie wussten, dass sie nur gegen eine kleine Armee von antraten. Das Verhältnis zueinander stand eindeutig auf der Seite der Nehatanern. Zudem hatten sie ihre Bogenschützen und ihre berittenen Soldaten. Es würde ein leichtes Spiel werden. Also warum sein Leben dann als Deserteur riskieren? Die Chance, von der Truppe gefangen genommen zu werden, war hoch. Und für alle Feiglinge gab es nur eine Strafe: den Tod.

      «Was sollen wir mit ihnen tun?», fragte der Offizier.

      Chantico überlegte nicht allzu lange: «Vierteilt sie!»

      Der Offizier nickte und winkte einen Soldaten herbei: «Ihr habt es gehört. Bereitet die Pferde vor ...»

      Chantico betrat sein Zelt. Er, der Kommandant der Streitkräfte. Der General der Armee. Müde warf er sein Schwert auf das Feldbett, das im Grunde nichts Anderes war als ein Bärenfell.

      «General!», hörte er eine Stimme am Zelteingang.

      «Komm rein!», befahl er.

      Es war sein Bursche: «Habt ihr einen Wunsch?»

      «Komm her!», befahl er.

      Der Bursche nickte. Mit gesenktem Blick kam er näher.

      «Knie nieder!», sagte Chantico.

      «Ja, mein Herr!», sagte der Knabe leise. Langsam ging er auf die Knie.

      Chantico nahm seinen Lendenschürz zur Seite.

      Die Lippen des jungen Burschen stülpten sich über die Eichel und glitten den Schaft entlang. Chantico stöhnte auf. Das war gut, verdammt gut. Er schaute hinunter und beobachtete, wie sein Schwanz immer wieder in den Mund des jungen, knabenhaften Mannes rutschte. Langsam bewegte er seine Hüften vor und zurück. Er konnte nicht anders.

      Es war nicht das erste Mal, dass ihn der junge Bursche befriedigte. Im Grunde hatte er ihn direkt dafür ausgesucht. Seine feinen, jugendlichen Gesichtszüge hatten ihm sofort gefallen.

      Der Bruder des Königs wusste, dass es seinen Tod bedeutete, wenn man ihn erwischte. Jegliche sexuelle Handlung unter Männern wurden mit dem Tod bestraft. Das war ihm klar und er kämpfte mit seinem Gewissen. Immer wieder von Neuem. Ja, er war verheiratet. Mit einer recht hübschen Frau, die er aber weder liebte noch begehrte. Er mochte die jungen Männer. Einmal hatte er versucht mit seiner Frau zu schlafen, aber es war ihm nicht gelungen. Er hatte sie umgedreht und versucht in den Arsch zu ficken, aber auch das hatte nicht geklappt. Ihn erregten Frauen einfach nicht.

      «Du tust mir so gut!», seufzte Chantico.

      Der junge Mann schaute hoch zu seinem Herrn. Aber er hörte dabei nicht auf. Gehorsam und mit geübten Bewegungen glitt sein Mund den Schaft hinauf und hinunter. Er war in der Zwischenzeit schon recht erfahren was die Befriedigung des Feldherrn anbelangte. Er wusste, was diesem gefiel und was eher nicht. Und er konnte sich darauf einstellen. Deshalb dauerte es nicht allzu lange und der erste kleine Schwall floss aus dem Schwanz des Feldherrn in den Mund des Burschen. Der erste vergossene Lusttropfen. Ein Vorbote auf mehr. Der Bursche machte weiter. Der erste Saft mischte sich mit seiner Spucke. Schön glitschig und feucht rutschten seine großen, breiten Lippen weiter über das Glied seines Herrn und Gebieters. Und dann spritzte dieser ab. Der Feldherr drückte den Rücken durch, so gut er es konnte. Sein Becken schob sich weiter nach vorne. Jede Faser seines Körpers schien die Arbeit niederzulegen, um dem Unterleib den Vortritt zu gewähren. Dort sammelte sich alle körperliche Energie. Alle Hormone waren auf diesen Höhepunkt ausgerichtet, jeder Muskel zuckte, um ihn zu unterstützten, ihn, den Schwanz, der in den Mund des Burschen hinaus- und hineinglitt.

      Schließlich zog sich alles in ihm zusammen, konzentrierte sich alles auf seinen Unterleib. Der Feldherr ergoss sich vollends im Mund seines Untergebenen und pumpte sich bis auf den letzten Tropfen leer ...

      7

       Tornheim,

       Siedlung im Ewigen Eis

      Es war ein Schrei, der durch Mark und Bein fuhr. Hedda erwachte blitzschnell. Ihr Adrenalin schoss in die Höhe.

      «Papa?!», rief sie.

      «Bleibt hier!», befahl Loros. Schnell zog er sich seine Hose an. Er packte seinen Speer und ging dann nach draußen.

      Ein weiterer Schrei ertönte. Dieses Mal von einem Mann. Hedda konnte ihn nicht zuordnen. Ihr Herz pochte wie wild. Sie suchte hastig nach einem Messer.

      Wurden sie angegriffen? Sie wusste es nicht. Vielleicht war es der Fremde. Hedda atmete tief ein und aus. Sie versuchte ihren Puls zu kontrollieren. Hastig begann auch sie sich anzuziehen.

      Sie hörte weitere Schreie. Sie hörte Dolche, wie sie klirrend gegeneinanderschlugen.

      «Was passiert da?», fragte Hodi schlaftrunken.

      Hedda schüttelte den Kopf. Sie wusste es nicht. Ihr Mund war trocken und Schweiß tropfte von ihrer Stirn. Sie hatte Angst. Panische Angst. Krampfhaft hielt sie das Messer in der Hand.

      Dann ging plötzlich die Türe auf. Und dort stand er. Der Fremde.

      «Da bist du ja, meine Hübsche!», grinste er. Aber er war nicht alleine. Zwei weitere Männer, ebenfalls bärtige Mani, kamen mit gezückten Schwertern in den Raum. Von ihren Schwertern tropfte Blut.

      «Ihr Bastarde!», schrie Hedda. Sie wollte auf ihn losstürmen. Mit dem Messer in der Hand. Doch sie hatte keine Chance.

      Mühelos packte sie der Fremde und zerrte sie nah draußen …

      Hedda schaute sich um. Einige Häuser von Tornheim brannten. Das zahlreiche Holz in den Häusern war ein Luxus, der nun seinen Tribut verlangte. Über viele Kilometer hatten die Bewohner den wertvollen Rohstoff hierhergebracht. Nun ging er in Flammen auf.

      «Regnator stehe uns bei …», die junge Ragna schloss die Augen. Sie spürte den Atem ihres Angreifers und hörte seine Stimme: «Du gehörst jetzt mir, kleine Sklavin!»

      «Bitte!», flehte sie.

      «Dein Vater hätte die Silbertaler nehmen sollen!», hauchte der Mann ihr ins Ohr: «Anstelle der Münzen hat er meine Klinge zu spüren bekommen!»

       Oh Gott … ist er tot?

      Tränen rannen an ihren Wangen entlang.

      «Ludwig. Was ist mit ihm?», fragte einer der Männer und zeigte auf ihren Bruder.

      «Er hält uns nur auf!», meinte der Mann, der sich Ludwig von Battleton nannte und dessen Namen sich in ihr Gehirn einbrannte. Nie würde sie ihn vergessen. Niemals.

      «Nein, bitte!», jammerte Hedda.

      Dann ging alles sehr schnell. Hedda schrie laut auf. Sie sah das schmutzige boshafte Lachen des Mannes, der ihren kleinen Bruder in den Armen hielt. Sie sah den Blick von Hodi. Er