Victoria M. Castle

A song of Catastrophe


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und die Langeweile, die er den Frauen zuschrieb, zu unterdrücken und schenkte Lexi nur kurz ein leichtes, halbherziges Grinsen. Doch erkannte er sofort wieder, wen er gerade vor sich hatte und sein Blick wurde direkt um einiges ehrlicher. Dennoch hatten sich bereits die Türen geschlossen und der Lift fuhr noch weitere drei Etagen nach oben, sodass er gleich aussteigen konnte, während er den kleinen grauen Trolley hinter sich herzog, den langen Flur entlang bis hin zu seiner wohl bekannten Zimmernummer.

      Es war das Zimmer, welches er immer wieder bekam, weswegen er genau wusste, was ihn hinter der dicken Tür erwartete. Gähnend drückte er diese auf und lies sich ohne einen weiteren Blick auf seine Umgebung einfach auf das große Bett fallen, welches wie immer mit einem glänzenden Bettbezug aus einem edlen Stoff überzogen war. Kurz schloss Prince die Augen und knurrte leicht genervt, ehe er einen tiefen Atemzug nahm und den vertrauten Geruch des Hotelzimmers wahrnahm, der ihm beinahe schon so bekannt war wie sein eigenes Zuhause.

      Jetzt entspann dich endlich. Was ist denn dein Problem?

      Die Ladies fliegen auf dich und du regst dich auf, dass diese Spiele längst langweilig werden.

      Kopfschüttelnd öffnete er die Augen und zog die Jacke aus, als auch schon sein Shirt folgte und er schließlich die Hose mit auszog. Ohne auch nur das Licht weiter anzuschalten, ging er ins Bad, wo er sich gleich rechts unter die großzügig geschnittene Dusche stellte.

      Direkt ergoss sich heißes wohltuendes Wasser über seinen Körper und er entspannte sich allmählich.

      Erst knapp zwei Stunden später hatte Prince sich soweit eingelebt, dass er bereit war das Hotelzimmer zu verlassen. Er hatte seinem Manager noch einmal einen Teil des Scripts zukommen lassen und war schließlich noch einigen wichtigen Telefonaten nachgegangen.

      Mit einer dunklen Jeans, einem grauen Shirt und einem schwarzen Jackett bekleidet, trat er auf den Flur, bevor er sich in Richtung des Aufzuges bewegte, ohne sich umzusehen. Es war schon recht spät, doch konnte man selbst um diese Uhrzeit noch damit rechnen, dass man in der Bar einige Leute antraf.

      Gerade im Aufzug angekommen drückte er auf die Taste des Erdgeschosses, in dem sich die Bar befand und betrachtete sich im Spiegel, welcher direkt gegenüber der Tür angebracht worden war.

      Ihm war in den vergangenen Tagen ein leichter Bart gewachsen und seine Haare sahen im Vergleich zu seinem Outfit ziemlich strubbelig und durchgewuschelt aus. Doch das machte ihm nichts aus.

      Prince legte wenig Wert auf seine Haare, ja, gefiel es ihm doch eigentlich, wenn er eben nicht so gestriegelt und elegant aussah, wie man es von ihm erwartete.

      In dem Moment als die Tür im Erdgeschoss geöffnet wurde, trat er in den Flur und hörte mehrfach das Klingeln seines Handys, welches mehrere Nachrichten ankündigte. Dennoch warf Prince keinen Blick auf das Gerät, sondern ging gleich durch die Eingangshalle in Richtung der Bar, auch wenn er deutlich den Blick der Rezeptionistin auf sich spürte. Die Kleine wartete vermutlich nur auf eine Einladung von ihm, doch würde sie diese nicht bekommen. Nein, er hatte nun weitere Spiele im Sinn und würde sich nun einen härteren Fall suchen. Grinsend dachte er an Alexis und ihre Sturheit, die ihn das ein oder andere Mal bereits vor eine reizvolle Herausforderung gestellt hatte, ehe er sich auf einen der edlen und überraschend bequemen Barhocker setzte.

      Er war nicht lange in der Bar geblieben, hatte sich lediglich einen Whisky-Cola gegönnt, ehe er erneut in sein Zimmer verschwunden war.

      Jedoch ohne die hübsche Rezeptionistin.

      Prince hatte noch ein wenig schlafen müssen, bevor er am nächsten Morgen wieder einmal viel zu früh von seinem schrillen Wecker aus dem Schlaf gerissen wurde. Genervt stöhnte er auf und knurrte, als er das Handy von sich auf das Bett warf und sich quälend aus diesem erhob, um im Bad zu verschwinden. Prince schlief meist ohnehin nur in seiner Boxershorts, so konnte er recht schnell unter die Dusche, ohne auch nur wirklich die Augen öffnen zu müssen.

      Erst nachdem sich das warme Wasser und der belebende Duft seines Duschgels um ihn legten, wurde Prince wacher und dachte an die Planung des Tages. Es war noch sehr früh, vielleicht nun halb sieben und er würde sich nun fertigmachen machen müssen, um Alexis pünktlich gegen sieben Uhr abholen zu können.

      Prince hatte ihr gesagt, sie solle dann fertig sein. Er wollte anschließend gemeinsam mit ihr im Restaurant frühstücken, ehe er den Fahrer würde kommen lassen.

      Also stieg er schließlich aus der Dusche und nahm sich nicht nochmal die Zeit, seine Haare zu kämmen. Er schüttelte diese lediglich einmal aus, ehe er auch schon in die Kombi aus blauer Jeans, schwarzem Shirt und blauen Hoodie schlüpfte und bereits wenige Minuten später vor der Tür ihres Zimmers stand.

      Drei Mal klopfte er mit der Faust an ihre Tür und wartete, als diese auch leicht verspätet geöffnet wurde und Alexis ihm doch tatsächlich nur mit einem weißen Handtuch bekleidet gegenüberstand.

      Grinsend begutachtete er sie und blickte an ihr herab.

      „Guten Morgen, Prinzessin“, sagte er und hatte in seiner Stimme eine besondere Note, welche ihr deutlich machen musste, wie sehr ihn diese Situation amüsierte.

      Doch Lexi sah ihm nur augenrollend entgegen.

      „Du bist zu früh“, erwiderte sie schließlich abwehrend, als Prince sich einfach gegen ihren Willen an ihr vorbei schob und sich im Zimmer umblickte.

      Es war beinahe eine Kopie seines eigenen Raumes, wenn auch nur spiegelverkehrt. Er sah sich dennoch sehr kurz um, ehe er sich seufzend auf ihr Bett fallen ließ und ihr provokant entgegenblickte, als sie ihm nachgekommen war und ihn tadelnd ansah.

      „Dann warte ich mal hier.“

      

      Kapitel 3 Catastrophe

      Ihr gefiel die Situation ganz und gar nicht.

      Prince war nicht nur viel zu früh da gewesen, sondern hatte auch noch die Frechheit besessen, einfach an ihr vorbei in ihr Zimmer zu gehen.

      Mit einem Schlag flammte die Wut in ihr auf und sie wollte ihn rausschmeißen, doch auf der anderen Seite holte sie tief Luft.

      Lexi konnte wohl kaum zu dieser frühen Uhrzeit schon wütend werden.

      Dann wäre der Tag sicher gelaufen und das nur wegen eines frechen Idioten.

      Seit der kleinen Liaison im alten Krankenhaus waren sie einander nicht mehr so nahe gewesen.

      Es war eine einmalige Sache und nun tauchte er ausgerechnet dann hier auf, wenn sie nur mit einem Handtuch bekleidet war.

      Würde sie jetzt ausrasten, wäre es vermutlich genau das, was der Kleine wollte.

      Er war nur scharf darauf sie zu ärgern.

      Also gönnte sie ihm nicht diese Genugtuung, sondern setzte stattdessen einen gleichgültigen Blick auf.

      Gut, wenn er ihr zusehen wollte, konnte er.

      Vermutlich hatte er es mal bitter nötig, ihren Körper bei Tageslicht zu betrachten.

      Wenn es auch genau genommen um diese frühe Uhrzeit noch kein Tageslicht gab.

      „Von mir aus“, entgegnete Alexis ihm nur gleichgültig und zuckte flüchtig mit den Schultern, ehe sie einen Moment im Bad verschwand und ihm somit einen Blick auf ihr großes Rückentattoo gewährte. Es zeigte riesige engelsgleiche Flügel, welche bis über ihre Oberarme reichten, sodass sie sich in ihrer Bewegung mitbewegten, beinahe so, als hätten die Flügel ein eigenes Leben.

      Es war eines von drei Tattoos, die Lexi besaß.

      Eines davon hatte er garantiert längst gesehen. Der elegante Notenschlüssel auf ihrem Handgelenk konnte schließlich kaum übersehen werden, zumindest nicht, wenn man ihr bereits so nahegekommen war.

      Noch immer war ihr langes, blondes Haar nass von der Dusche und so hatte Lexi sich erst einmal dazu entschlossen, dieses zu föhnen, bevor sie sich noch eine Erkältung holte.

      Das würde