Anna-Sophie Wagner

Stationen einer Liebe


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den Reißverschluss ihrer Jeans auf. Sie atmete laut ein. Langsam schob er ihre Jeans nach unten, nahm ihren Schal und band ihr damit die Hände über dem Kopf zusammen. Den Schal, befestigte er am Bettrahmen. Sie war zutiefst angespannt. Langsam zog er sich selbst aus, ohne den Blick von ihr zu nehmen. Sie schaute ihn erwartend und aufgeregt an. Immer wieder versuchte sie ihre Hände nach unten zu ziehen. Dann kniete er wieder über ihr und küsste jetzt den Bereich zwischen ihrem Becken und den Beinen. Ihr Oberkörper bäumte sich auf und sie stöhnte. Küssend bewegte er sich weiter nach unten um dort fortzufahren. Sie wand sich vor Erregung. Dann bewegte er sich wieder nach oben, und sie konnte seinen warmen Körper auf sich spüren. Ihre Lippen fanden sich. Er sah ihr tief in die Augen.

      Dann stand er auf und ließ sie so zurück. Er ging in die Küche. Als er zurückkam, hatte er irgendetwas hinter dem Rücken. Kniend war er wieder über ihr. „Schließ die Augen“, forderte er sie auf. Er nahm eine Traube in den Mund und stupste ihre Lippen damit an. Wie automatisch öffnete sie sie und biss ab. Das machten sie so lange, bis sich ihre Lippen trafen. „Lass deine Augen geschlossen“, verlangte er jetzt. Er nahm erneut eine Traube. Auch diese aßen sie, wie schon zuvor. Plötzlich, sie war völlig unvorbereitet, drang er kraftvoll in sie ein und sie fühlte sich, als würde sie in tausend Teile zerspringen. Er bewegte sich in ihr –verlangend und stark. Sie versuchte ihre Arme nach unten zu ziehen, aber sie hatte keine Chance. Immer und immer wieder glitt er heraus und drang abermals in sie ein. So erregt, war sie nie zuvor gewesen. Ihr ganzer Körper prickelte, gleichzeitig war ihr heiß und doch fror sie. Sie wollte ihn halten – sich bewegen – aber sie war immer noch angebunden. Mehrere Male fühlte sie sich als würden viele kleine Stromschläge durch ihren Körper fließen. Sie stöhnte bei jeder seiner Bewegungen. Alles erregte sie, das Geräusch seines Atems neben ihrem Ohr, seine Haut auf ihrer, seine Muskeln. Sie wollte dass das niemals aufhörte.

      Irgendwann später sackte er über ihr zusammen. Als er wieder Atem geschöpft hatte, machte er sie los und nahm ihr den Schal ab. Dann legte er sich neben sie und sah sie an. Erschöpft drehte sie sich zu ihm um. Er nahm sie in den Arm und küsste sie zärtlich. „Sag nie wieder, ich hätte keine Sehnsucht nach dir!“, verlangte er. „Nie mehr!“, flüsterte sie und sah ihn glücklich an. Dann schliefen sie gemeinsam Arm in Arm, friedlich ein.

      Nach dem ersten Abend bei Susanne hatte er wohl unbewusst Vertrauen gefasst. Immer, wenn er seitdem bei ihr schlief, hatte Andreas keine Albträume. Das Zusammensein mit ihr tat ihm gut und die Ereignisse in Syrien verblassten zunehmend.

      Am nächsten Morgen hörte er wieder das bekannte Fußgetrappel. Schnell suchte er seinen Slip, der lag zusammen mit seiner Jeans auf dem Boden. Diesmal griff er auch nach ihrer Unterwäsche, ihrem Shirt und der Hose und schob sie ihr unter der Bettdecke hinüber. Er ließ sie aber schlafen. „MAMAA!!!“, rief Mia von weitem. Susanne schreckte hoch. Sie suchte mit ihrer Hand das Bett nach ihrer Kleidung ab, fand sie zum Glück gleich und zog sich an. „Mama! Ich bin wach!“, hörte man Mia rufen. „DOC! Wo kommst du denn her?“, freute sie sich, „Darf ich zu dir kuscheln kommen?“ Andreas schaute Susanne an, die ihm zunickte. „Ja Mia, komm her“, erlaubte er es ihr. Also krabbelte sie über ihre Mutter hinüber zu Andreas und schlüpfte unter seine Decke. „Ich muss jetzt dann zur Schule Doc“, erzählte Mia. „Ich weiß schon. Welche Fächer hast du denn heute?“, fragte er sie. „Hm“, überlegte sie. „Sport, Handarbeit-Werken, Rechnen und Lesen!“, antwortete Mia. „Und welches Fach magst du am liebsten?“ „Lesen!“ „Oh! Ich dachte schon Werken“, sagte Andreas und grinste. „Aber nein! Das ist doch was für Jungs!“ „Ach so?“, antwortete er lachend.

      Als sie alle aufgestanden waren, nahm Andreas Susanne zur Seite. „Warum ich gestern auch angerufen habe – heute Abend ist doch Nikolaus! Hast du schon einen, der zu euch kommt?“, flüsterte er. „Nein, gibt’s denn so was?“ „Ja, meine Mutter ist mit in so einem Orga-Team, soll ich was organisieren?“ „Au ja, das wäre super!“ Susanne fand seine Idee richtig gut. „Frag doch auch noch Eva, dann laden wir ein paar Leute ein und machen uns einen gemütlichen Abend!“ „Andreas dass ist echt eine super Idee! Ich bin dabei!“ „Gut, dann kümmere ich mich!“ „Du bist ein Schatz!“, mit diesen Worten küsste sie ihn auf die Wange. „Dann bis heute Abend!“, sagte er und küsste sie noch einmal ausgedehnt. „Tschüss Mia!“, rief er und verließ dann die Wohnung. „Tschüss!“, drang es aus der Küche.

      Am Abend war er um 18 Uhr bei Susanne und Mia. Er hatte auch seine Eltern mitgebracht, die beide schon sehr neugierig auf den Nikolaus waren. Sophie kam mit Martin dazu.

      Mia war total aufgeregt. Da klingelte es an der Tür. Und die sonst so mutige und vorlaute Mia, versteckte sich hinter ihrer Mutter. „Mia, was soll dass, ich muss die Türe aufmachen gehen“, schimpfte Susanne sanft. Deswegen versteckte sich Mia, als Susanne unterwegs zur Tür war, hinter Andreas. „Was hast du denn Mia?“, fragte er, wohl wissend. „Weißt du Doc, vielleicht ist es der Nikolaus!“, dann winkte sie ihn zu sich herunter. „Ich war doch nicht immer brav!“, gestand sie ihm ganz leise. „Mach dir keine Sorgen, ich bin ja auch noch da. Ich pass schon auf dich auf“, erklärte er ihr grinsend. „Ehrlich Doc?“ „Ja, natürlich!“ Dann spazierten Eva, Alexander, Kathrin und Christian herein. Alexander trug Julia im Maxicosi. Es klingelte erneut. Susanne und Andreas warfen sich einen vielsagenden Blick zu. Bevor der Nikolaus dann in die Wohnküche kam, drückte Susanne ihm die Zettel mit den Informationen über die Kinder in die Hand.

      Jetzt war es soweit! Mia versteckte sich immer noch hinter Andreas. Sie hielt ihn an der Hand fest und drückte immer fester zu. Erst sprach der Nikolaus über Christian, den er ziemlich schimpfte, weil er so ein Lausbub war. Dann kam Kathrin an die Reihe, die sich hinter der Küchentüre versteckte. Anschließend hörte Mia den Nikolaus sagen: „Und nun zu Mia. Wo ist sie denn?“ Suchend schaute er sich um. Andreas ging in die Hocke und schob Mia langsam vor sich. Sie ließ seine Hand nicht los. „Aha du bist also Mia, richtig?“, fragte der Nikolaus. Mia rückte noch näher zu Andreas und nickte leicht. „Warst du denn auch artig dieses Jahr?“ Mia nickte wieder leicht und drückte fest Andreas Hand. „Da werde ich doch mal im Buch nachsehen, ob das auch wirklich stimmt!“, meinte der Nikolaus gespielt geschäftig „Also, du hast deine Mami ganz toll überrascht und ihr eine Party zur bestandenen Prüfung organisiert? Und dann steht da noch, dass du ganz brav zur Schule gehst und immer deine Hausaufgaben machst“, der Nikolaus nickte wohlwollend, „Nur mit dem ins Bett gehen hast du es nicht so und versuchst immer ein bisschen die Zeit hinaus zu zögern! Und das Zimmer aufräumen lässt ein wenig zu wünschen übrig!“, sagte der Nikolaus und zog die Augenbrauen hoch. Mia schlang jetzt die Arme um Andreas. „Das muss besser werden nächstes Jahr!“, sagte der Nikolaus und hob den Zeigefinger. „Aber ansonsten bist du immer folgsam steht da. Außerdem hast du einen neuen Freund gefunden, den du sehr gerne hast, lese ich hier! Kannst du mir sagen, wer das ist?“ Andreas drückte ihre Hand und nickte ihr aufmunternd zu. „Der Doc!“, flüsterte Mia.

      „Ich habe dich nicht verstanden Mia, du warst so leise, kannst du das denn wiederholen?“, sagte der Nikolaus jetzt ganz ruhig. „Der DOC!!“, sagte Mia nun lauter. „Aha, mit ihm hast du immer sehr viel Spaß, wenn er da ist, steht hier geschrieben?“ „Ja! Und ich hab ihn sehr lieb!“, sie drückte sich wieder näher an Andreas, der sie am liebsten ganz fest in den Arm genommen hätte. „Ich bin zufrieden mit dir Mia! Wenn du noch ein bisschen besser dein Zimmer aufräumst und ins Bett gehst, habe ich vielleicht nächstes Jahr gar nichts mehr auszusetzen. Für heute, gibt es auch für dich ein kleines Geschenk!“ „Na komm her!“, forderte er sie auf und machte mit seiner Hand eine einladende Bewegung. Mia zog Andreas mit sich, alleine traute sie sich nicht. Immer wieder drückte sie ganz fest seine Hand. Der Nikolaus öffnete seinen Sack und zog ein in rot verpacktes Päckchen mit Schleife heraus um es Mia zu geben. Mit großen Augen nahm sie das Geschenk entgegen. „So, jetzt muss ich weiter zu den anderen Kindern! Denkt daran, was ich euch gesagt habe und bessert euch für nächstes Jahr!“, mit diesen Worten verließ der Nikolaus die Wohnung.

      Mia hielt noch immer Andreas Hand. In der anderen hatte sie ihr Geschenk. Andreas ging wieder in die Knie „Willst du nicht nachsehen, was drinnen ist Mia?“ Sie schaute ihn an, so als könnte er ihr sagen, ob es in Ordnung geht. Er nickte ihr aufmunternd zu.

      Dann