Jan Weesmans

Galactic Defense - Mats Runen 2


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Millionen von Lichtjahre, sondern versetzt den Roten Zwerg, seine Planeten Pandemonia und Worofan, Mats Runen, Fletscher, Leutnant Jednich und den Kreuzer der Solaren Flotte, die TOC SHI, in ein Parallel-Universum. In das Rote Universum.

      Doch wie haben die Menschen und die Humanobots diesen Transfer in das fremde Universum überstanden? Haben sie überhaupt überlebt? Und wenn ja, was erwartet sie in dem Parallel-Universum? Welche Abenteuer müssen Mats Runen und seine Kameraden dort bestehen und werden sie jemals wieder in das Einstein-Universum zurückkehren können?

      Antworten auf diese Fragen finden wir hier im zweiten Teil von „GALACTIC DEFENSE – MATS RUNEN“ mit dem Titel „UNTER ROTEN STERNEN“

      1

      Das Erwachen war eine einzige Tortur. Es war, als würde er aus einem totenähnlichen Schlaf wieder an die Oberfläche des Lebens gespült und er hatte dabei die ständige Angst wieder unterzugehen.

      Er fühlte sich schlecht. Sein Herz raste, sein Atem ging schnell und flach. Nur mühsam öffnete er die Augen. Warmes und mildes Licht traf seine Augen. Dennoch schmerzte dieses Licht. Zu lange hatten diese Augen kein Licht gesehen. Schnell schloss er die Augen wieder und sofort drohte er erneut unter die Oberfläche des Lebens gespült zu werden.

      Doch er wollte nicht zurück in die Dunkelheit. Krampfhaft hielt er sich wach und ganz allmählich begannen auch die grauen Zellen seines Gehirns ihre Tätigkeit aufzunehmen. Langsam entspannte er sich und erste Fragen strapazierten seinen Geist.

      Wo war er?

      Doch eine weitaus wichtigere Frage marterte plötzlich sein Hirn und ließ ihn aufstöhnen und sein Herz wieder rasen.

      Wer war er?

      Vergeblich suchte er nach Antworten. Ohne es zu spüren, glitt er wieder ab in die so gefürchtete Dunkelheit. Er schlief wieder ein. Ohne eine Antwort.

      Das nächste Erwachen war nicht mehr so schmerzhaft und er fühlte sich auch nicht mehr so schlecht. Er wirkte frisch und ausgeschlafen. Doch sogleich stürzten sich erneut hunderte Fragen auf sein scheinbar völlig leer gesogenes Hirn und plötzlich hatte er das Gefühl sein Gehirn wäre ein Schwamm, sog alle Fragen auf, gab aber nichts zurück, keine Antworten.

      Wütend schlug er mit der Hand auf den Bettrand, schwang schließlich die Beine über die Kante und setzte sich langsam auf, immer auf seinen Kreislauf achtend. Doch es war alles in Ordnung.

      Sein Blick fiel auf einen kleinen weißen Kubus. Darauf lag zu oberst und fein säuberlich zusammengelegt weiße Unterwäsche und darunter ein weißer Overall.

      Er erhob sich und wollte zu dem Kubus laufen. Dieser stand nur ganze zwei Meter von ihm entfernt. Vorsichtig stellte er sich auf die Beine und knickte sofort ein, fiel zu Boden.

      Mühsam erhob er sich. Erst jetzt stellte er fest, dass er völlig kraftlos war und seine Muskeln ihm nicht gehorchen wollten. Und zu allem Übel merkte er, dass er völlig nackt war. Doch an die Sachen auf dem Kubus heran zu kommen, war ihm in diesem Moment völlig unmöglich.

      Während er sich krampfhaft am Bett festhielt, machte er einige Übungen. Gymnastik, Kraftübungen für die Muskulatur und dies so lange, bis er seinen Körper kaum noch spürte. Dann ließ er sich auf sein Bett sinken, zog die Decke über den nackten Körper, hinauf bis zur Nasenspitze und schlief ein. Diesmal war es jedoch kein Versinken mehr in die Dunkelheit. Es war einfach Müdigkeit und diese ließ ihn sanft einschlafen. Seine stillen Fragen, aufgesogen von seinem merkwürdig leeren Gehirn, blieben weiterhin unbeantwortet.

      So ging es sieben Tage lang. Aufwachen, essen, den Körper trainieren und wieder schlafen. Irgendwann in diesen sieben Tagen kamen die Traumbilder und mit ihm ein Teil seiner Erinnerung. Mit jedem Aufwachen fühlte er sich ein Stück besser.

      Während dieser Zeit hatte er die Sachen auf dem Kubus nicht angerührt, obwohl er schon nach zwei Tagen Training dazu in der Lage gewesen wäre. Er blieb nackt.

      Am siebenten Tag wachte er auf und sprang sofort aus dem Bett. Keine Gymnastikübungen, keine Liegestütze, keine Kniebeugen. Er stürzte zu dem Kubus, riss den Overall unter der Unterwäsche hervor und hielt ihn hoch.

      Da war es, das Zeichen, welches er im Traum gesehen hatte und darunter der Name.

      „GD“ sagte er laut. „Galactic Defense, Mats Runen“

      Er lächelte.

      „Ich bin Mats Runen! Spezialagent der Galactic Defense! … Na bitte, es geht doch. So langsam kommt es wieder zurück!“

      Er sammelte die herunter gefallene Unterwäsche wieder zusammen und schaute sich suchend um. Über einer kaum sichtbaren Tür blinkte ein ihm unbekanntes Symbol. Vorsichtig trat er darauf zu. Die Tür schien sich plötzlich vor seinen Augen aufzulösen und sein Blick fiel in eine kleine Nasszelle.

      „Bingo! Genau das habe ich gesucht!“ Er trat ein und schaute sich um. „Schade, leider fehlt der Spiegel!“

      Als sich vor seinen Augen ein Stück Wandfläche in einen Spiegel verwandelte, kratzte er sich nachdenklich am Hinterkopf.

      „Hm, ich glaube, ich weiß schon, wie das funktioniert!“

      Doch dann warf er neugierig einen Blick in den Spiegel und prallte erschrocken zurück. Aus dem Spiegel schaute ihn eine wilde und verwegen aussehende Fratze an. Er zwang sich zu einem zweiten Blick. Ein Mats Runen mit wirren langen Haaren und einem ungepflegten noch längeren Bart schaute ihn an. Das sollte er sein? Doch eine Erinnerung an ein anderes Aussehen hatte er nicht.

      „Oh, Mann! Ich hab zwar noch nicht alle Erinnerungen zurück, aber dich habe ich nicht in meiner Erinnerung. Sieh zu, das du dich schleunigst rasierst und wie ein zivilisierter Mensch aussiehst!“

      Doch er konnte nirgends so etwas ähnliches, wie Rasierzeug entdecken. Enttäuscht kehrte er in sein Zimmer zurück. Grübelte und sagte dann laut ins Zimmer hinein: „Hey Leute, ich weiß nicht, wo ich bin und bei wem ich bin. Aber ich weiß, das ich Mats Runen bin und dieser sieht fürchterlich aus. Ich brauche unbedingt Rasierzeug, einen Friseur mit Schere und Kamm, sowie etwas Zeugs zum Duschen. Ich will schließlich wie ein zivilisierter Mensch vor meine Gastgeber treten!“

      Erwartungsvoll machte er eine Pause und wartete. Nichts.

      „Okay, ich warte, Leute. Ihr könnte es mir ja auch vor die Tür legen. Suchend schaute er sich nach einer Tür um. Nichts. Es gab keine Tür aus diesem Zimmer und auch die Tür zur Nasszelle war wieder verschwunden.

      „Leute, könnt ihr diese Scherze lassen? Ich will wirklich nur duschen, mich rasieren und die Haare schneiden. Also last mich nicht zu lange warten. Bitte!“

      Er setzte sich auf den Kubus und wartete. Wie viel Zeit verging, konnte er nicht genau sagen. Jegliches Zeitgefühl war ihm inzwischen abhanden gekommen und eine Uhr hatte er auch nicht mehr. Wobei es fraglich war, in wieweit diese ihm bei einer Zeitbestimmung überhaupt noch helfen würde.

      Völlig unerwartet öffnete sich schließlich an der Wand eine kleine Ablage.

      Neugierig trat er näher und schaute hinein. Dort lag tatsächlich Rasiercreme, ein Nass-Rasierer, ein Kamm mit Schere und ein Handtuch.

      „Ich fasse es nicht, hat doch geklappt. Etwas altmodisch so ein Nassrasierer, aber das werde ich schon hinkriegen!“

      Schnell nahm er die Dinge aus der Ablage und ging in ungefähre Richtung der Nasszelle. Wie von Geisterhand öffnete sich der Zugang.

      Kein Spiegel. Laut sagte er nur: „Spiegel!“ und wieder wurde ein Stück Wandfläche zu einem Spiegel.

      „Klasse, ihr werdet mir immer sympathischer mit eurer Technik!“

      Dann machte sich Mats Runen ans Werk. Es dauerte eine ganze Weile, bis er mit dem altmodischen Rasierer zurechtkam. Die anfänglichen Schwierigkeiten waren dann auch deutlich in seinem Gesicht abzulesen. Zahlreiche kleine Schnittwunden zeugten von den Schwierigkeiten.