Friederike Elbel

Versteckspiel mit T-Rex


Скачать книгу

zu erahnen.

      „Nebenan gibt es einen hübschen Raum. Den könnten wir zukünftig als Esszimmer benutzen“, erklärte sie ihm. „Die Tapeten müssten runter und das Zimmer neu tapeziert werden. Die Fenster sind merkwürdigerweise zugemauert oder mit Spanplatten verrammelt. Aber das sollte kein Problem sein für einen Handwerker. Wenn du dir ein wenig Taschengeld verdienen möchtest? Wir können uns den Raum gleich einmal anschauen, wenn dir das recht ist“, dabei legte sie ihre Hand liebevoll auf Roberts Arm. Seine Begeisterung, eine neue Aufgabe aufgebürdet zu bekommen, auch wenn er dadurch sein Taschengeld aufbessern konnte, hielt sich in Grenzen. Durch sein momentanes Arbeitspensum mit der Schule, den Hausaufgaben, der Glücksdrachenbetreuung und vielem anderen mehr, wusste er mittlerweile kaum noch, wie er alles bewältigen sollte. Jetzt erwartete man von ihm zudem noch, in seiner kargen Freizeit ein abgewracktes Esszimmer zu tapezieren.

      „Natürlich werde ich dir helfen, Mama. Es ist überhaupt kein Problem. Wann willst du, dass ich mit der Renovierung beginne?“

      „An einem der nächsten Wochenenden, Schatz. Es eilt nicht“, versicherte ihm seine Mutter.

      „Und hinter welcher der vielen Türen befindet sich unser zukünftiges Esszimmer?“ Er schaute sich um. Von der Küche gingen sieben Türen ab, wobei eine davon erst über eine eiserne Wendeltreppe, die ohne weiteres als Vorbild für Gruselfilme gedient haben könnte, zu erreichen war. Ganz am Anfang, kurz nachdem sie in den Kasten eingezogen waren, hatte er versucht die Treppe und das, was sich hinter der Türe befand, zu erkunden, doch leider klemmte die schwere Eichentür. Vermutlich war es jedoch besser, nicht zu wissen, was sich dahinter verbarg. Er konnte sich gut ein Verlies mit Foltergeräten vorstellen.

      „Die Tür neben dem Kühlschrank. Dahinter befindet sich ein bezauberndes kleines Zimmerchen mit einem Kamin“, antwortete ihm seine Mutter. Robert drehte seinen Kopf in Richtung des Kühlschranks. „Bezauberndes kleines Zimmerchen“ klang sehr verdächtig. Es war ihm noch lebhaft in Erinnerung, als seine Mutter ihnen, einen Tag vor ihrer Abreise in die USA, überaus glücklich ihr neues schnuckeliges Zuhause schilderte. Und nun wohnten sie in einem Gemäuer, in dem es selbst Frankenstein gruseln würde. Er stand auf, um sich das zukünftige Esszimmer genauer anzuschauen. Als er die Tür öffnete, sah er erst einmal nichts. Die Schilderung seine Mutter konnte er somit nicht bestätigen. Das Zimmer schien zwar klein und überschaubar zu sein, nur diese unnatürliche Dunkelheit störte. Robert versuchte seine Augen an die ihn umgebende Schwärze zu gewöhnen.

      „Mami? Weshalb sind die Fenster zugemauert?“, rief er laut, damit seine Mutter ihn in der Küche hören konnte.

      „Das wundert mich auch ein wenig“, antwortete ihm seine Mutter und trat in den Türrahmen. „Ich werde das morgen mit dem Immobilienmakler besprechen. Es sind ja einige Dinge, was das Haus betrifft, zu klären.“

      „Mami, wir sollten uns einen Rechtsanwalt nehmen. Das Haus, soweit man es überhaupt so bezeichnen kann, ist in einem katastrophalen Zustand. Der Immobilienmakler müsste uns, wenn er ein Gewissen besitzen würde, ein anderes Objekt anbieten.“ Insgeheim hoffte Robert, durch einen Umzug das Problemhaustier ohne eigenes Zutun, wie es von der Klippe zu schubsen oder ähnliche Grausamkeiten, loszuwerden. Sie würden es eben einfach vergessen und somit jemand anderem unterschieben. Klein T-Rex würde einfach im Haus vergessen werden. Und demjenigen, dem man das unterschieben konnte, war der Immobilienmakler. So einfach war das. Wieso sollte man mit so einem unangenehmen Kerl Mitleid haben, der ohne Skrupel einer armen Witwe mit drei Kindern ein solches Haus andrehte?

      „Aber Robert, der Immobilienmakler hat mir davon abgeraten, dieses Haus zu kaufen. Selbst auf die Maklercourtage hat er verzichtet. Außerdem hat er mit eigenen Mitteln die Stromleitung repariert und eure Kinderzimmer hergerichtet.“

      „Du hast ein Haus gekauft, von dessen Erwerb dir der Immobilienmakler höchstpersönlich abgeraten hat?“ Robert schaute seine Mutter fassungslos an. In dem Moment hörten sie Großmutter aus der Küche rufen und sie klang, als ob sie in einer riesigen unterirdischen Höhle stehen würde. „Christhild, dein Handy klingelt!“

      Robert wandte seine Aufmerksamkeit wieder dem zukünftigen Esszimmer zu. Seine Augen gewöhnten sich langsam an die Dunkelheit. Der Lichtschalter funktionierte nicht, also tastete er sich ans Fenster und versuchte es zu öffnen. Erstaunlicherweise ließ es sich öffnen, obwohl die Erfahrungswerte, die er in diesem Haus gesammelt hatte, ihn eigentlich etwas anderes lehrten. Das Fenster war von außen mit Steinen zugemauert worden, doch wie Robert feststellen konnte, waren die Steine, die die Fensteröffnung füllten, lose aufeinander gestapelt. Von außen war noch eine Spanplatte dagegen genagelt, sonst hätte ein einfacher Tritt genügt, um zumindest ein paar der Steine zu entfernen. Er ging zurück in die Küche und wartete, bis seine Mutter das Telefonat beendet hatte.

      „Mami? Wann kommt der Immobilienmakler? Ich wäre gerne dabei, denn ich habe auch ein paar Fragen an ihn.“

      „Er kommt morgen Nachmittag gegen fünf Uhr. Sicherlich bist du da bereits aus der Schule zurück. Und jetzt rate mal, wer eben angerufen hat. Der alte Sheriff. Er will Sheriff Rimbaud fragen, weshalb er dein Teleskop konfisziert hat. Ihm sei kein Gesetz bekannt, welches einem 12-jährigen Jungen ein so interessantes wissenschaftliches Instrument verbiete. Er will sich die Tage wieder melden“, unterrichtete ihn seine Mutter.

      „Gut, dann weiß wenigstens der alte Sheriff, wie ein Teleskop funktioniert und dass man damit keine Menschen beobachten kann, schließlich sieht man alles spiegelverkehrt.“ Robert gähnte herzhaft und verabschiedete sich. Heute Nacht durfte er schließlich wieder mit dem Glücksdrachen Gassi gehen. Er gab seiner Großmutter einen Gutenachtkuss, obwohl sie ihn heute in große Schwierigkeiten gebracht hatte. Doch fairerweise musste er zugeben, dass er sie hinsichtlich der Art des Tieres übel angelogen hatte. Als er zurück in sein Zimmer kam, machte klein T-Rex – oder neuerdings Petit Pouf – einen ausgeruhten Eindruck. Das Tierchen, die genauere wissenschaftliche Bezeichnung wäre sicherlich Reptil, hüpfte voller Energie auf Roberts Bett herum. Robert schubste klein T-Rex aus dem Zimmer und ließ ihn in das Kinderzimmer der Zwillinge. Sollten Mama und Papa sich selbst um ihren Glücksdrachen kümmern.

      Конец ознакомительного фрагмента.

      Текст предоставлен ООО «ЛитРес».

      Прочитайте эту книгу целиком, купив полную легальную версию на ЛитРес.

      Безопасно оплатить книгу можно банковской картой Visa, MasterCard, Maestro, со счета мобильного телефона, с платежного терминала, в салоне МТС или Связной, через PayPal, WebMoney, Яндекс.Деньги, QIWI Кошелек, бонусными картами или другим удобным Вам способом.

/9j/4AAQSkZJRgABAgAAAQABAAD/2wBDAAgGBgcGBQgHBwcJCQgKDBQNDAsLDBkSEw8UHRofHh0a HBwgJC4nICIsIxwcKDcpLDAxNDQ0Hyc5PTgyPC4zNDL/2wBDAQkJCQwLDBgNDRgyIRwhMjIyMjIy MjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjL/wAARCBGUC7gDASIA AhEBAxEB/8QAHwAAAQUBAQEBAQEAAAAAAAAAAAECAwQFBgcICQoL/8QAtRAAAgEDAwIEAwUFBAQA AAF9AQIDAAQRBRIhMUEGE1FhByJxFDKBkaEII0KxwRVS0fAkM2JyggkKFhcYGRolJicoKSo0NTY3 ODk6Q0RFRkdISUpTVFVWV1hZWmNkZWZnaGlqc3R1dnd4eXqDhIWGh4iJipKTlJWWl5iZmqKjpKWm p6ipqrKztLW2t7i5usLDxMXGx8jJytLT1NXW19jZ2uHi4+Tl5ufo6erx8vP09fb3+Pn6/8QAHwEA AwEBAQEBAQEBAQAAAAAAAAECAwQFBgcICQoL/8QAtREAAgECBAQDBAcFBAQAAQJ3AAECAxEEBSEx BhJBUQdhcRMiMoEIFEKRobHBCSMzUvAVYnLRChYkNOEl8RcYGRomJygpKjU2Nzg5OkNERUZHSElK U1RVVldYWVpjZGVmZ2hpanN0dXZ3eHl6goOEhYaHiImKkpOUlZaXmJmaoqOkpaanqKmqsrO0tba3 uLm6wsPExcbHyMnK0tPU1dbX2Nna4uPk5ebn6Onq8vP09fb3+Pn6/9oADAMBAAIRAxEAPwCEmm5p CaaTXlnzTY5jxUPelZqaDQTceOtPPSo1p56Uikxh607HFJ3p9Wh3IH4qEtzVl0zULRc9K0RDGocm r0J4qokeD0q7ClFykThvlqKRuKnCfLVeUdatMTZDv5pc1EetOBobGmTo2KeX4quWxTTIcVNwuT7x Sq2aqb6lRqVwRaB4o3VHnimM1ZssWR6rO1JI5qu7mpYmywG4qN2pgb5aYzVDIYjHmkApDT1FSSAF OBpDSZoAcaYaeaYa0QDD1oxTu9GKsCMinAUpFKBUsBuOaeopQtOxigBQeKRq