John W. Dorsch

JENSEITSGEDANKEN


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Suche nach IHM begeben hatte.

      Der riesige Ozean und der Tropfen – nicht in unserer Dimension, sondern in einer höheren – geistigen Ebene.

      Gott, ein Gemeinschaftswesen aus einer Vielzahl von Seelen?

      War ich nun am Ziel meiner Suche?

      Die Juden und Mohammedaner hatten ihren Anhängern verboten, sich <ein Bild> von Gott zu machen.

      War es deshalb?

      Weil wir Menschen uns einen solchen Gott nicht vorstellen können?

      Selbst für mich heute, nach meiner „privaten Erkenntnis“, noch immer sehr schwer vorstellbar.

      Aber immer noch einleuchtender als der alte Mann auf der Wolke.

      Die Hindus glauben, wenn sich einer dieser „Tropfen“ wieder vom Ozean löst, einen Körper sucht und auf die Erde zurückkehrt, dann wandelt er als Gottheit zwischen den Menschen .

      Damit unterscheiden sie sich nur wenig von uns Christen; wir glauben zwar, dass dies nur einmal - bei Jesus - passiert ist, wohingegen sie annehmen, dass eine Vielzahl von Göttern - so re-inkarniert - auf der Erde zwischen ihnen weilen.

      Auch sie müssen natürlich angebetet und durch Opfergaben milde gestimmt werden.

      Der Grundgedanke - hier die göttliche Seele, dort der göttliche Tropfen - ist bei beiden Religionen vergleichbar.

      Nur hat sich der christliche Klerus noch nicht getraut, an eine Verschmelzung der reinen Seele mit Gott zu denken, wie es die Hindus mit dem Tropfen und dem Ozean von Anfang an tun.

      Sie erlauben unseren reinen Seelen bislang nur, Gott „zu schauen“- wie immer wir uns dies auch vorzustellen haben - obwohl man uns doch sagt, dass wir eine „göttliche Seele“ besitzen.

      Zwischen „Schauen und „Vereinen“ ist es zwar nur noch ein kleiner Schritt, zu dem sich aber die Kirchengelehrten scheinbar noch nicht durchringen können.

      Es ist zugegebenermaßen auch für uns „aufgeklärte“ Menschen (noch) unvorstellbar, sich dies bildlich vorzustellen.

      Bis jetzt hat der Versuch, Gott eine Gestalt zu geben, unsere Vorstellungskraft überfordert.

      Aus diesem Grund haben auch – wie schon gesagt - der Islam und das Judentum ihren Gläubigen verboten, sich ein Bild von „IHM“ zu machen.

      Wie muss erst recht der Versuch, die „glücklichen Seelen“ irgendwo in seiner Nähe zu lokalisieren - in welcher Form oder Gestalt auch immer - kläglich scheitern.

      Da die Kirche sagt, Gott ist allgegenwärtig, kann man diese Seelen auch nicht außerhalb, sondern nur innerhalb von Gott suchen, da es ja keinen Raum gibt, den Gott nicht ausfüllt.

      Sie sagt auch, die Seelen – zumindest die guten – kommen in den Himmel.

      Wie wäre es, wenn es gar keinen Himmel gibt – wenn Gott der Himmel selbst ist?

      Damit sind wir wieder bei dem Bild Gottes, dem die Hindus den Namen BRIM gegeben haben.

      Wenn es schon so schwer fällt, uns ein Bild von Gott zu machen, wie steht es dann seinem Widerpart, dem Teufel, Urian - den „gefallenen“ Engel?

      Schon immer glaubten die Menschen, wenn es das Gute gibt, gibt es auch das Böse, Yin/Yang, Gott und Teufel nur im Doppelpack.

      Wenn wir nun Gott als Ozean der reinen Seelen ansehen, gibt es dann vielleicht auch ein „Schwarzmeer“, ein Ozean der bösen Seelen?

      Die monotheistischen Kirchen sprachen immer von der Hölle, wo die Bösen von den Teufeln auf ewig gebraten und gequält werden.

      Waren sie nicht ganz so böse gewesen, kamen sie - wie schon angedeutet - in die Vorhölle - dem Fegefeuer - wo sie eine Zeitlang gar gekocht wurden, aber die Möglichkeit hatten, irgendwann einmal „in den Himmel“ aufzusteigen.

      Unsere Kirchenleute sprechen heute von „den armen Seelen“, die „in Gottesferne“ vegetieren müssen.

      Wie und wo ist aber der Teufel?

      Gibt es wirklich die furchterregenden Gestalten mit Hörnern und Pferdefuß, die uns die Maler des Mittelalters als warnende Schreckgespenster hinterlassen haben?

      War es schon schwer, Gott ein Gesicht zu geben - beim Teufel erscheint es mir unmöglich.

      Gibt es hier auch ein Gemeinschaftswesen der schwarzen Seelen, das versucht, uns Menschen vom rechten Weg abzubringen, um durch weiteren Zustrom mächtiger zu werden - vielleicht eines Tages mächtiger als Gott?

      Möglich wär’s - denn oftmals scheint das Gewissen uns Menschen in schwere Kämpfe zu verwickeln.

      Kämpfe zwischen dem warnenden Gut und dem verlockenden Böse.

      Kämpfe kann es aber nur zwischen etwa gleichwertigen Wesen geben - Ying/Yang!

      Deshalb ist es gut möglich, dass sich die bösen Seelen auch zusammenschließen und gelegentlich eine furchterregende Gestalt annehmen, um uns Menschen zu schrecken, oder für sich zu gewinnen ; erinnern wir uns hier an Faust und Mephisto, den Goethe sagen lässt: ich bin der Geist, der das Böse will, doch stets das Gute schafft.

      Unser Gewissen als Kampfplatz von Gut und Böse scheint dies zu beweisen.

      Auch erzählt man in vielen Religionen von böse Dämonen, die aus der Hölle kommend den Menschen Schaden zufügen wollen.

      Trotzdem glaube ich nach langen Überlegungen eher an das, was man mit Gottesferne bezeichnet, obwohl ich keine Antwort weiß auf die Frage, wo sich die Seelen „in Gottesferne“ aufhalten, wenn Gott doch überall ist, da er ja „Allgegenwärtig“ ist.

      Behalten Seelen ihr Bewusstsein, dann muss es eine furchtbare Strafe sein, wenn sie das Glück der „reinen Seelen“ sehen in der Gewissheit, niemals dazu gehören zu können.

      Das Fegefeuer wäre dann die ständige Wanderung der nicht ganz reinen Seelen durch die verschiedenen Körper, bis ihnen endlich die Verschmelzung mit Gott erlaubt wird.

      Es gibt aber noch eine andere Möglichkeit, die Orte der Geister (Seelen/Gott/Teufel), und der Lebewesen zu lokalisieren.

      Dies setzt aber eine gehörige Portion abstrakter Denkweise voraus.

      Wir Menschen können nur dreidimensional denken, weil wir nur dreidimensional existieren.

      Nehmen wir nun an, das Gott und die Seelen in einer höheren Dimension „leben“, weil für sie ja die Zeit als Komponente hinzukommt - befinden wir uns – von Gott aus betrachtet – in einer niedrigeren Dimension.

      Um dies besser zu veranschaulichen, und weil wir das vier-dimensionalen Kontinuum nicht erfassen können, gehen wie eine Etage tiefer – Gott und die Seelen der Verstorbenen also drei- und wir zweidimensional – wie z.B. ein Blatt Papier.

      Packt man nun viele zweidimensional Ebenen übereinander, ergibt sich ein höher dimensionierte Form: ein Würfel oder Raum.

      Zweidimensional denkenden Wesen könnten sich nur in Länge und Breite bewegen – die Seelen in einer höheren Dimension aber auch durch die Ebenen!

      Die Wissenschaft hat diese Hypothese schon erobert.

      Sie hantieren schon in mehreren Dimensionen, die im gleichen Raum existieren und ihn durchdringen.

      Man spricht heute von Krümmungen oder Faltungen im Raum/Zeitgefüge.

      In der Sciencefiction-Literatur fliegen Raumschiffe in ganz kurzer Zeit durch so genannte Wurmlöcher von einer in die nächste Dimension – auch Hyperraum genannt - und legen dadurch Strecken zurück, die im normalen Raumflug Millionen von Jahren dauern würden.

      Könnte es nun nicht so sein, dass wir uns in der einen, Gott in einer anderen Dimension und der Teufel mit seiner Hölle (oder was auch immer) wieder in