Anne Pallas

Lust auf Callgirls


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und gab ihm zärtlich geflüsterte Kosenamen.

      Sein Blut geriet in Wallung, als sie anfing, das Korsett aufzuhaken.

      „Kolossal!“, seufzte er mächtig beeindruckt. „Du machst das perfekt wie keine andere, Isabelle.“

      Die Musik nahm an Intensität zu. Und Isabelles Bewegungen wurden allmählich ekstatisch. Nachdem sie das Korsett aufgehakt hatte, ließ sie es einen kleinen Augenblick lose auf ihrem schimmernden Körper, indem sie es mit beiden Händen gegen die heiße Haut presste.

      Plötzlich warf sie es fast ohne Ansatz nach dem Mann. Seine Augen traten aus den Höhlen. Ihr herrlicher nackter Körper, ihre vollen Schenkel, all die prachtvollen weiblichen Attribute waren seinen erstaunten Blicken preisgegeben.

      Der Glanz ihrer prallen Brüste raubte ihm die Beherrschung. Er schnellte hoch. Isabelle war mit ihrem heißen Strip noch nicht fertig, aber er konnte das Ende nicht mehr erwarten.

      Eine wilde, rasende Flut der Leidenschaft hatte ihn erfasst und mitgerissen. Er griff gierig nach dem nackten Mädchen. Er riss Isabelle hoch und trug sie zur Couch.

      Jede Berührung elektrisierte ihn. Er zerrte sich die Kleider vom Körper. Isabelle half ihm dabei. Als auch er nackt war, glitt er beinahe sanft auf sie, und sie genoss seine erst tastenden, dann immer wilder werdenden Berührungen mit geschlossenen Augen und stöhnte leise auf, als er sie fest an sich presste.

      Ich stieg aus dem Fahrstuhl. Auf dem Korridor lag ein weicher Teppich. Die Wände waren weiß gestrichen. Jede Tür war dunkelgrau.

      Die Fahrstuhltür schloss sich geräuschlos. Meine Schritte waren nicht zu hören. Ich trug ein Kostüm aus Paris, extravagant, elegant, hypermodern, aber in keiner Falte den guten Geschmack verletzend.

      Als ich die Tür erreicht hatte, an der »Isabelle Fuchs« stand, drückte ich auf den schillernden Perlmuttknopf. Drinnen schlug ein sanftes Dingdong an.

      Keine Reaktion.

      Ich wartete. Nach einer halben Minute drückte ich mit dem Daumen noch einmal auf den Knopf. Eine weitere halbe Minute verging.

      Dann erschien Isabelle - ein wenig aufgelöst, erhitzt. Ich konnte ihr Scheidensekret riechen, dass die Lippen ihrer Vagina befeuchtete. Das Mädchen war sexuell stimuliert, entweder dank Eigenbetätigung, oder aufgrund eines Gastes in ihrer Wohnung.

      Im Moment war Isabelle verärgert wegen der Störung. Doch als sie mich erkannte, hellten sich ihre finsteren Züge sofort auf.

      „Ach, du bist es“, sagte Isabelle und zog das Negligé über dem festen Busen zu.

      „Bist du allein, Isabelle?“, wollte ich wissen.

      „Dennis ist bei mir. Tut mir leid, dass ich dich an der Tür abfertigen muss, Anne.“

      „Das macht doch nichts.“

      „Was gibt's denn?“

      „Ich möchte mit dir reden, Isabelle.“

      „Jederzeit, nur ...“

      „Ich verstehe. Wann passt es dir?“

      „Ich könnte in zwei Stunden bei dir sein“, erwiderte Isabelle.

      „Okay. Dann bis in zwei Stunden bei mir zu Hause.“

      „Willst du mir nicht jetzt schon sagen, worum es geht?“

      „Später“, antwortete ich. „Amüsiere dich weiter mit deinem Dennis.“

      Ich zwinkerte zum Abschied, wandte mich um und ging zum Lift.

      Isabelle schloss die Tür. Ihr war aufgefallen, dass meine Miene sorgenbeladen ausgesehen hatte. Sie kehrte zu Dennis zurück, aber sie war nicht mehr so gelöst bei der Sache wie vorher. Sie dachte zu viel an das Problem, das Anne beschäftigte, und sie glaubte zu wissen, um welches Problem es sich da handelte.

      Als ich auf die Straße trat, stieß ich beinahe mit Clemens Köhler, dem Reporter der Münchner Abendzeitung, zusammen.

      „Hallo, schöne Frau!“, rief er erfreut aus.

      Sein Blick huschte an mir auf und ab, blieb wohlgefällig auf meinem Busen ruhen. Der Bursche war geil auf mich! Ich konnte es in seinen Gedanken lesen. Am liebsten hätte er mich in diesem Moment von hinten in den Arsch gefickt. Hm. Ein Analficker also, der süße Reporter. Gut zu wissen, sollte ich mal diesbezüglich Bedarf haben.

      „Hallo, Clemens“, erwiderte ich, zwar nicht unfreundlich, aber auch nicht gerade sehr herzlich.

      „Waren Sie bei Isabelle?“, fragte der Reporter.

      Ich hatte ihn auf einer Party kennengelernt. Er war mir von der ersten Sekunde an sympathisch gewesen, ein guter und interessanter Gesprächspartner.

      „Ja.“

      „Ich möchte auch zu ihr.“

      „Sie ist beschäftigt“, sagte ich.

      „Dann will ich natürlich nicht stören.“ Der Reporter grinste.

      „Was wollten Sie von Isabelle?“, erkundigte ich mich.

      „Erzähle ich Ihnen beim Essen“, erwiderte der Reporter. „Ich darf Sie doch zum Essen einladen?“

      Ich lächelte. „Haben Sie immer so kostspielige Ideen?“

      „Geht auf Spesen“, erwiderte Clemens Köhler schmunzelnd.

      „Dann sehe ich wirklich keinen Grund, weshalb ich Ihre Einladung ausschlagen sollte“, sagte ich lachend. „Kommen Sie, Clemens! Ich zeige Ihnen ein Restaurant, in dem Ihr Chef über die Rechnung fluchen wird.“

      Er setzte sich neben mich in den weißen Porsche. Ich nahm die kürzeste Route nach Bogenhausen. Und ich fand auf Anhieb einen Parkplatz, was in dieser Gegend eine wahre Rarität ist.

      Das Lokal war gut besucht. Man konnte die Eleganz direkt riechen, die hier drinnen herrschte. Die Speisen waren exquisit. Der Service war vortrefflich. Der Bordeaux mundete vorzüglich.

      Nach dem Essen lächelte ich entspannt und gesättigt. Nur wenige wussten, welchen Job ich ausübte. Meine Handynummer war mehr oder weniger geheim.

      Clemens lenkte das Gespräch auf Linda Schäfer und sagte: „Das war der dritte Mord.“

      „Ich weiß“, meinte ich und nippte kurz am Wein.

      „Keine Spur vom Mörder“, warf Clemens Köhler ein.

      „Auch das weiß ich.“

      „Es ist bekannt, dass er graue Schläfen hat.“

      „So wie Sie, Clemens.“

      „Vielleicht bin ich der Gesuchte“, machte er einen Scherz, der jedoch missglückte.

      „Sie nicht, Clemens.“

      „Was macht Sie so sicher?“

      „Ich mag Sie, Clemens. Jemand, den ich mag, der ist zu solchen Morden gewiss nicht fähig. Das würde ich fühlen.“

      Der Mann konnte nicht ahnen, wie ich das genau meinte. Wie konnte er auch? Der Reporter dachte, ein Callgirl vor sich zu haben, und keine Hexe aus dem Geschlecht der Lykhaner. Ich wusste, dass der Mörder ein sadistischer Vampir war. Und ich konnte Vampire riechen.

      Bei Clemens Köhler handelte es sich eindeutig nicht um einen Vampir. Er war nur ein normaler Mann, der mich unbedingt ficken wollte. Ich konnte als hochentwickelte Hexe seine Gedanken lesen und seine Begierden spüren. Es würde nur ein kleiner Zauberspruch nötig sein, und ich hätte den Mann in jeder Richtung beeinflussen können. Aber ich tat es nicht, denn der Reporter war mir sympathisch.

      „Hat Sie Ihr Gefühl noch nie betrogen?“

      Ich schmunzelte. „Wollen Sie mir Angst machen, Clemens?“

      „Haben Sie denn Angst?“, fragte der Reporter zurück.

      Ich