in seinem Leben bin, zu dem er über längere Zeit engeren Kontakt und mit dem er auch zusammen lebte, der ihn eigentlich so akzeptierte, wie er war. Ich entschied nichts über seinen Kopf hinweg und sprach alles mit ihm ab. Das sind Dinge die mein Partner bis dahin nicht kannte.
Ich reagierte zudem mit sehr viel Liebe und Verständnis, merkte aber schnell die Grenzen, an die ich kam. Klar, Thomas Verhalten, besserte sich schon etwas, je länger wir zusammen waren.
Ich weiß auch heute, das er durch mein Verhalten bedingt, zeitweise weniger, meist nur noch an den Wochenenden trank. Dennoch gab es regelmäßig die Anflüge von Depressionen und mir war auch klar, das Thomas da eigentlich nur mit einer Therapie herauskommen würde. Das aber lehnte mein Partner damals noch kategorisch ab.
Die erste Zeit nach dem Verkauf
Der Kontakt zu Erich brach nach dem Verkauf erst einmal ganz ab. Ich hatte schon seit einiger Zeit im Ort einigen Leuten erzählt, das Thomas die Firma mit Schulden übernommen hatte, ebenso wie der Sohn von seinem Vater behandelt wurde. Ob Erich das mitbekam, weiß ich nicht.
Zum Teil bin ich sogar von Menschen angesprochen worden, die ebenfalls erlebt hatten, wie Erich seinen Sohn behandelte. Ich wurde gefragt, was den los wäre, warum Erich Thomas so negativ behandeln würde? Ich konnte eigentlich nur Antworten, das sich Vater und Sohn noch nie richtig verstanden hatten.
Natürlich brauchte Thomas jetzt Arbeit. Schon vor dem Verkauf schaffte er es über eine Leih - Firma einen Job an einem Flughafen zu bekommen. Das war für ihn, wie ein Traum. Schließlich waren Flugzeuge und alles was damit zusammen hing, schon seit seiner Kindheit seine Leidenschaft.
Allein am Trieb Werks Geräusch eines Flugzeuges, kann Thomas erkennen um welchen Typ Maschine es sich handelt. Natürlich lebte Thomas in dem Job auf. Er machte fast nur Nachtdienst, war aber happy.
Allerdings gab es auch damals das Alkoholproblem. Im Unterbewusstsein ahnte ich, das Thomas trank. Es gab einmal die Situation, wo ich sicher wusste, das er was getrunken hatte.
Ich sprach ihn darauf an und mein Partner erklärte, das das ganze nur ein Ausrutscher sei und das er seinen Alkoholkonsum unter Kontrolle habe.
Damals glaubte ich ihm. Heute jedoch weiß ich, das ich ziemlich blauäugig war. Ich wollte einfach nicht wahrhaben, das Thomas ein Problem mit dem Alkohol hatte.
Beeinflusst die Mutter, Marion, den Kontakt zum Vater negativ?
Immer wieder hatte Thomas Kontakt zu seiner Tochter, die ihn nur in Begleitung ihrer Mutter sehen wollte.
Warum wollte Nadine ihren Vater nur in Begleitung der Mutter sehen?
War Marion, die arbeitslos war, von Hartz IV lebte, bisher keinen neuen Partner gefunden hatte, „nur“ die Tochter hatte, eifersüchtig?
Die Treffen mit Thomas, Marion und Nadine gingen etwa ein dreiviertel Jahr gut. Einmal gab es am Telefon eine Situation, wo Nadine zu verstehen gab, das sie sich allein in der Wohnung, ohne Mutter befand. Das Kind war ganz anders in dieser Situation, wirkte völlig frei und sprach mit Thomas, als wenn nichts wäre.
Zeitweise hieß es von Marion dann sogar, das Nadine Angst vor ihren Vater hätte und ihn deswegen nicht allein sehen wollte.
Komisch war nur, das als Thomas Nadine bewusst einmal abfing, das Mädchen keine Angst zeigte. Mein Mann verweigerte sich deshalb, wenn die Mutter mit wollte.
Es dauerte zwar etwas, aber mit einem Mal ging es. Nadine konnte sich auch allein mit ihren Vater treffen. Jedoch wollte sie mich nicht dabei haben.
All zu häufig waren diese Treffen nicht, den mein Partner arbeitete auch Sonntags und da ich ja jedes Mal bei den Treffen ausgeschlossen war, konnten diese Treffen eben nicht all zu oft statt finden.
Natürlich drängte ich meinen Partner dazu über das Jugendamt, an eine andere Lösung der Besuchsproblematik zu gelangen. Thomas klemmte sich eher widerwillig dahinter. Es tat sich jedoch nichts.
Der Mitarbeiter des Jugendamtes setzte sich kaum für meinen Mann ein. Heute vermute ich, das dies damit zusammen hing, das der Mitarbeiter des Jugendamtes wusste, das Thomas Alkoholiker ist.
Eine Sache möchte ich im Hinblick auf die Ex Frau meines Mannes hier noch anbringen. Kurz vor der Scheidung gab es einen Anruf von ihr bei uns. Thomas war damals schon gut ein Jahr von Marion getrennt. Ich ging ans Telefon. „Kann ich mal meinen Mann sprechen?“ herrschte sie. Stillschweigend gab ich an meinen Partner weiter und war froh, als Thomas endlich von ihr geschieden war.
Auch an diesem Tag hatte mein Mann etwas getrunken und wieder verschloss ich die Augen vor der Realität, die bedeutet hätte, das ich mit einem Alkoholiker zusammen lebte.
Es entsteht wieder Kontakt zu Erich
Thomas Geburtstag, vor Weihnachten, stand bevor. Thomas hatte sich entschlossen, seinen Vater nebst Freundin zur Feier einzuladen, falls Erich sich meldete. Und dies geschah! Mein Schwiegervater rief an und so kamen er und seine Freundin zum Geburtstag.
Kontakt zwischen meinen Eltern, sowie Erich und Ilse wurden geschlossen. Vor allem Thomas und ich entwickelten eine Beziehung zu meinem Schwiegervater und seiner Freundin. Ich verstand mich mehr mit Ilse, als mit Erich.
Wir telefonierten häufiger mit einander. Ilse erklärte mir, das sie mit dem Verhalten von Marion überhaupt nicht klar kam. Auch die Entwicklung von Nadine schien aus ihrer Sicht nicht „normal“ zu sein. Mir tat es gut, gegen Marion zu hetzen. Jedoch tief im Unterbewusstsein hatte ich immer ein ungutes Gefühl bei den Gesprächen mit Ilse.
Ich tat mich schwer mit ihr über Thomas und Erichs Vergangenheit zu reden, besonders über die negativen Seiten. Natürlich brachte ich Ansatzweise das Gespräch in diese Richtung, ohne aber auf Einzelheiten ein zu gehen.
Oft gingen wir zu viert Essen und mir tat der Kontakt mit Erich und Ilse richtig gut. Ich hatte auch das Gefühl, das mein Partner sich zu der Zeit gut mit seinem Vater verstand, was mich freute.
Zudem, wenn ich im Nachhinein darüber nachdachte gab es in dieser Zeit auch keinerlei Zynismus von Erich. Heute frage ich mich natürlich, warum? Hatte Ilse nach geholfen, das Erich das erste Mal in seinem Leben seinen Sohn zumindest teilweise so akzeptierte, wie er war?
Inzwischen waren Thomas und ich verlobt und bis auf die Sache mit Nadine schien alles gut zu laufen. Im Februar 2005 feierte Ilse ihren siebzigsten Geburtstag in Norddeutschland in einem Szene Restaurant richtig groß. Um die siebzig Leute waren eingeladen. Ilse inszenierte eine große Feier.
Es gab mehrere Essens Gänge. Für mich war dieser Geburtstag ein Erlebnis. Zwar hatten auch wir im Familienkreis schon häufiger große Partys gegeben, aber dies hier war anders.
Viel Vornehmer, der gehobenen Gesellschaft angepasst. Irgendwie fühlte ich mich in diesem Kreis nicht so recht wohl, der sehr aufgesetzt auf mich wirkte.
Unsere Unterbringung mussten Thomas und ich selbst bezahlen. Dies kenne ich aus unserer Familie nicht. Wir haben auch weiter entfernt wohnende Verwandtschaft.
Wenn dort gefeiert wurde, oder aber die Verwandtschaft bei uns eingeladen war, hatte es immer irgendwie die Möglichkeit gegeben umsonst in älteren Betten, auf einem Sofa, oder sogar auf einer Luftmatratze zu schlafen. Das war zwar manchmal unbequem, aber dafür umsonst. Zudem stärkt dies in meinen Augen den Familienzusammenhalt.
Warum dies bei Ilse anders war, darüber machte ich mir damals keine Gedanken. Auch nicht, als Ilse mir einmal erklärte, das sie mich für meinen sehr engen Kontakt zu meiner Familie wirklich beneidete. Sie kenne so etwas