Mario Klotz

Mao und das Vermächtnis von Atlantis


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gelassen hatte, ahnte er bereits, dass viel mehr dahintersteckte, als es auf den ersten Blick schien. Nachdem er darauf noch diese seltsamen Symbole entdeckt hatte und er Stu in seine Ermittlungen einbezogen hat, und dieser ihm erklärte, dass es sich um Zeichen einer alten Sprache handelte, war er von dem Fall wie besessen. Danach ging es Schlag auf Schlag.

      Zuerst bekam er die Info, dass es einen weiteren Einbruch gegeben hat, bei dem eine zweite Venusmuschel gefunden worden war. Dann erzählte ihm der königliche Berater Wik, dass es noch weitere Menschen gab, die auf diese Ereignisse aufmerksam geworden waren und spielte dabei auf den berühmtesten und sogleich mysteriösesten Mann im ganzen Königreich an: Detektiv Con!

      Die Erkenntnisse, dass bereits zuvor in leestehende Häuser eingebrochen worden war und die sieben übersetzten Worte von der Venusmuschel, die ihm keinen Hinweis auf eine Bedeutung gaben, lösten Panik in ihm aus. Er befürchtete, dass er den Fall nicht lösen würde und verfiel in Selbstzweifel.

      Nach aufmunternden Worten von Wik und einem neuen Einbruch, schöpfte er wieder Hoffnung. Zudem berichtete ihm eine Zeugin von einem hinkenden Mann, der ihr sehr verdächtig erschien.

      Verwirrend wurde es jedoch, als er die Sage eines Trolles zu hören bekam und nicht herausfand, was diese mit seinem Verbrechen zu tun haben könnte. Auf die Spur des Trolles lenkte ihn ein Unbekannter auf seltsame Art und Weise. Dieser hatte eine Nachricht um einen Stein gewickelt und durch sein Fenster geworfen.

      Während er versuchte den Fall zu lösen, wurde dieser immer verworrener. Nach einem weiteren Einbruch brach unter dem Volk des Königs Panik aus und ein großer Aufruhr breitete sich auf den Straßen und Plätzen der Stadt aus.

      Der Giftzwerg – wie er Ano heimlich nannte - verkomplizierte die Lage und stachelte seine Mitmenschen weiter an, wodurch Lan enorm unter Druck gesetzt wurde.

      Die Kutsche, die ihn von Stu zurück in die Stadt gebracht hatte, kam gerade am Teufelsbrunnen vorbei, als es ihm wie Schuppen von den Augen fiel. Er hatte die Lösung der Botschaften entschlüsselt und der Fall neigte sich dem Ende zu - so hoffte zu mindestens der königliche Inspektor.

      Doch sein sechster Sinn gab ihm das Gefühl, dass sich die Lage zuspitzen würde und sich bald ein großes Unglück ereignen könnte. Lan spürte, dass dies tödlich enden würde. Diese und ähnliche Gedanken schossen ihm durch den Kopf, während er in der Küche vor sich hin grübelte. Deshalb hoffte er, den Langfinger zu erwischen und allem ein Ende zu setzen.

      Der Archäologe überflog in der Zwischenzeit ein Pergament nach dem anderen, um die Symbole zu finden und deren Bedeutung zu klären. Doch es dauerte eine Weile, bis er endlich fündig wurde.

      Vor Aufregung und dem Druck, der auf ihm lastete, begann er heftig zu schwitzen. Immer schneller und schneller glitten seine Augen über das Papier.

      Als er die zwei Symbole übersetzt hatte, von denen er vermutete, dass es sich um die handeln könnte, die den Ort beschrieben, eilte er in die Küche. Er wollte seine bisherige Arbeit dem königlichen Inspektor präsentieren, in der Hoffnung, dass dieser etwas mit dieser Information anfangen konnte.

      Mit hastigen Schritten erreichte er die Küche und erkannte, dass Lan vor Erschöpfung eingenickt war. Ohne zu zögern weckte er den Mann sanft auf und hielt ihm die beiden Wörter unter die Nase. Verschlafen blinzelte Lan auf die Notizen und war mit einem Schlag hellwach.

      „Mist, ich bin eingeschlafen!“, fluchte der königliche Inspektor über sich selbst und las laut: „Brunnen, Teufel!“

      Er brauchte nicht lange zu überlegen und rief: „Damit ist der Teufelsbrunnen gemeint!“

      „Das war auch mein erster Gedanke.“, bestätigte der Archäologe.

      „Sehr gut, Stu! Das haben Sie ausgezeichnet gemacht! Es war sehr klug von Ihnen, zuerst die beiden Wörter zu entziffern, die den Ort enthüllen. Ich werde mich sofort auf den Weg begeben. Hoffentlich komme ich nicht zu spät!

      Falls Sie etwas Neues herausfinden, bitte ich Sie, mich aufzusuchen!“, bat Lan.

      „Sie können mein Pferd nehmen, die Scheune ist nicht abgeschlossen!“, rief Stu dem königlichen Inspektor nach, während Lan hastig aufbrach.

      Die kalte Luft kroch unangenehm unter seine Kleidung, als er das Haus verließ und auf die Hinterseite eilte. Ein Stück hinter dem Pyramidenhaus stand eine kleine Scheune, die als Pferdestall diente.

      Hastig öffnete er das Tor und eilte hinein. In der Dunkelheit führte er einen schwarzen Hengst heraus und sprang auf.

      Dichte Nebelschwaden hatten sich gebildet und schwebten gespenstisch wie undurchdringliche Fetzen in der Luft und umhüllten Pferd und Reiter. Dennoch folgte der Hengst den Befehlen des königlichen Inspektors und galoppierte im wilden Galopp auf dem Pfad entlang.

      Während er auf die Stadt zuraste, überlegte er, welcher der schnellste Weg zu diesem Teufelsbrunnen war. Er hoffte, dass er sich nicht verirrte, da er sich in dieser Gegend nicht besonders gut auskannte. Hinzu kam, dass bei Nacht und Nebel die Gebäude und Straßen nochmals anders aussahen.

      Endlich hatte er die ersten Häuser erreicht und führte das Pferd durch die ausgestorbenen Wege und Gassen der Stadt. Auch aus den Häusern drang weder ein Kerzenschein noch ein Laut. Nur die Hufe des Pferdes waren zu hören. Die Stadt der neunundneunzig Schlangen war wie in einem tiefen Schlaf versunken. Er versuchte sich zu beeilen, doch würde er rechtzeitig kommen?

      Der Nebel schien immer dichter zu werden und senkte sich. Auch die tiefer fallenden Temperaturen setzten dem königlichen Inspektor vermehrt zu. Vor allem seine Augen, Ohren und Fingerspitzen begannen vor Kälte zu brennen. Dennoch trieb er sich an, er musste den Dämmerungseinbrecher auf frischer Tat ertappen!

      Lan ritt kreuz und quer durch die engen Straßen. Er wusste, dass dieses Viertel nicht zu dem Prunkstücken der Stadt zählte. Die meisten Gebäude befanden sich in einem desolaten Zustand.

      Verärgert befürchtete er, sich verirrt zu haben. Immer wieder hoffte er, hinter dem nächsten Häuserblock den Platz, auf dem sich der Teufelsbrunnen befand, zu erkennen. Doch er erlebte eine Enttäuschung nach der anderen.

      Lan versuchte sich ständig einzureden, dass er wusste, wo er sich befand. Nach einer Weile musste er sich jedoch endgültig eingestehen, dass er total die Orientierung verloren hatte.

      Wut und Zorn begannen in ihm zu brodeln, als er dachte: ‚In diesem Moment schlägt der Einbrecher zu und ich bekomme ihn wieder nicht zu fassen!‘

      Oder wird es ihm doch noch gelingen?

      Stu durchforstete währenddessen fieberhaft seine Unterlagen und fand ein weiteres Symbol. Mit zitternden Fingern krakelte er es zu den anderen Notizen.

      Auch das nächste Zeichen hatte er rasch entdeckt und fügte es ebenfalls hinzu: „Mehl und Hornstaub

      Da er noch nicht wusste, um welchen Beruf es sich handelte, suchte er weiter und hatte Glück. Er fand in einem Pergament zwei weitere Symbole und deren Bedeutung. Grob übersetzt lauteten sie: „Salz und Meisel

      „Wie soll denn das zusammenpassen?“, wunderte er sich: „Bei Mehl und Salz würde ich Bäcker raten, doch Hornstaub und Meisel passen da nicht dazu!“

      Deshalb begann er nach der Bedeutung des letzten Symbols zu suchen. Seine Hände schwitzten vor Aufregung und seinen Herzschlag hörte er laut pulsierend in seinen Ohren, während seine Augen von Zeile zu Zeile flogen. Er spürte wie die wertvolle Zeit verstrich.

      Seine Gedanken glitten währenddessen ab und er fragte sich, ob Lan bereits erfolgreich war? Doch ohne genauere Informationen würde es ihm schwerfallen, das richtige Haus zu finden. Wenn er den Beruf des Mannes kannte, würde er mit Sicherheit schneller das Ziel finden.

      Der Archäologe konzentrierte sich so sehr auf seine Gedanken, dass er beinahe nicht bemerkte, dass er das letzte Symbol vor Augen hatte. Als er die Bedeutung der Worte las, wurde er nicht um vieles schlauer. Hatte er sich bei einem Symbol geirrt?

      Nochmals murmelte er die Wörter leise vor sich hin: „Salz, Mehl,