(Sekret) mit ausgeworfen, wird in Medizin vom „Abhusten“ oder der „Expektoration“ gesprochen. Den produzierten Schleim-Auswurf nennt man „Sputum“.
Husten kann einerseits „willkürlich“, d.h. bewusst gesteuert werden und andererseits „unwillkürlich“ über den Husten-Reflex (d.i. ein poly-synaptischer Fremd-Reflex) ausgelöst werden.
Der dem Reflex zugrunde liegende Hustenreiz wird über Rezeptoren vermittelt, die unter anderem auf der Schleimhaut der Atemwege lokalisiert sind, vor allem im Larynx (Kehlkopf), Pharynx (Schlund/Rachen) und im Bereich der Bronchien.
Die Rezeptor-()vermittelten Impulse werden an den Nervus vagus (d.i. der Hirnnerv Nr. X, der größte Nerv des Parasympathicus) geleitet, der die Information seinerseits an die entsprechenden Regionen im Hirnstamm sendet, in dem das sogen. „Husten-Zentrum“ lokalisiert ist. Von dort wird der Befehl zum Husten an die entsprechenden Strukturen (Zwerchfell, Stimmritze und Kehlkopfmuskeln) vermittelt.
Das eigentliche Husten entsteht durch eine Ausatmung, wobei die herausströmende Luft zunächst durch die verschlossene Stimmritze aufgehalten wird. Als Folge baut sich ein Überdruck auf, so dass die Luft inklusive Fremdkörper oder Schleim bei plötzlicher Öffnung der Stimmritze explosionsartig entweicht.
Husten erfüllt mehrere wichtige Funktionen, so insbesondere:
1. Beseitigung von Fremdkörpern aus den Atemwegen
2. Abtransport von Bronchialschleim
Ursachen
Hierbei muss unterschieden werden, ob es sich handelt um einen „akuten Husten“ oder um einen „chronischen Husten“.
Weiter ist zu unterscheiden, ob der Husten ein Symptom einer „gesundheitlichen Befindungsstörung“ ist oder, ob er „Hinweis & Ausdruck für eine Krankheit“ ist.
I. Akuter Husten
Kommt vor aufgrund/bei:
a. akuter Atemwegsinfekt (viraler bzw. bakterieller Ursache)
b. Einatmen/Verschlucken (Aspiration) von Fremdkörpern (u.a. Speichel,
feste und flüssige Nahrung)
c. Einatmen von Rauchgasen
d. Husten als Reaktion auf Allergene
e. akute Lungen-Embolie
f. Pneumo-Thorax (Luft im Pleura-Spalt)
g. sogen. „Reflex-Husten“ (z.B. „Ohr-Husten“)
II. Chronischer Husten
Kommt vor aufgrund/bei:
a. Erkrankung der unteren Atemwege
[Luftröhren-Entzündung/Tracheitis / chronische Bronchitis / Raucher-Bronchitis / Asthma bronchiale / COPD (chronic obstructive pulmonary disease – chroinisch obstruktive Lungen-Krankheit) / Lungenemphysem / Bronchial-Krebs / Lungen-Tuberkulose / Lungen-Fibrose / Lungen-Abszess / Exposition (lange Zeit über) gegenüber Schadstoffen (Stäuben, Feinstaub, Chemikalien, Dämpfen) / RADS (Reactive Airway Dysfunction Syndrome = Reaktive Atemwegs-Erkrankung]
b. Erkrankung der oberen Atemwege
[Rachenmandel-Entzündung/Tonsillitis / Upper airway cough syndrome (UACS = frühere Bezeichnung: Sinubronchiales Syndrom) / Rhino-Sinusitis / Allergien / Kehlkopf-Entzündung/Laryngitis / Obstruktives Schlaf-Apnoe-Syndrom (OSAS) / andauernde Atmung durch den Mund / Vocal cord dysfunction (VCD = Funktions-Störung der/der Stimmbandes/Stimmbänder) / Diphtherie ]
c. Erkrankungen der Speiseröhre (Oesophagus)
[GERD = Gastro-Oesophageale Reflux-Krankheit) / Reflus-Ösophagitis / Verschlucken bei Dysphagie und Schluckstörungen) / Zenker-Divertikel]
d. Generalisierte Infekte
[Keuchusten (Pertussis) / Immun-Schwäche (u.a. HIV/AIDS)]
e. Sonstige Ursachen
[Herzinsuffizienz (das sogen. „Herz-Husten“ oder „Asthma cardiale“) / aufgrund von Medikamenten-Einnahme (Nebenwirkungen von Arzneimitteln wie u.a. Amiodaron, ACE-Hemmer]
e. Psychische Be- und Überlastungen
[Stress/Distress, Mobbing, Depressive Verstimmungen u.a.]
Einteilung
Die Einteilung erfolgt …
1. nach der Dauer des Bestehens
[akuter Husten bis maximal 8 Wochen // chron. Husten länger als 8 Wochen]
2. nach der Ursache
[organisch bedingter Husten / psychisch/psychogen bedingter Husten]
3. nach der Sekret-Bildung
[produktiver Husten = Husten mit Sekret-Bildung / unproduktiver Husten = sogen. trockener Husten = Husten ohne Sekret-Bildung]
4. nach dem „Husten-Geräusch“
[aphoner Husten = klangloses, heiser-raues Husten /bi-tonales Husten = metallisch klingender, pfeifender Husten / bellender Husten = Krupp-Husten]
5. nach dem „Husten-Takt“
[Stakkado-artiger Husten = rasch aufeinander folgende Husten-Stöße / kupierter Husten = Husten, der wegen Schmerzen abgebrochen/unterdrückt wird]
Symptome / Klinik
Husten kommt bei pulmonalen und extra-pulmonalen Störungen (z.B. Atemwegsinfektionen) vor. Husten kann sowohl akut, als auch chronisch auftreten.
Hält die Symptomatik länger als acht Wochen an, spricht man von chronischem Husten.
Da hier meistens eine Erkrankung dahintersteckt, sollte sich der Betroffene umgehend in ärztliche Behandlung begeben.
Einer eingehenden Untersuchung bedarf es insbesondere, wenn:
1.a der Husten sehr stark ist
2.a der Husten Schmerzen auslöst
3.a der Husten trocken ist, aber dennoch nach zwei bis vier Wochen nicht nachlässt