Charlotte Maus

Kryptonit


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Gedanken, dass uns jemand erwischen könnte. Ich war nackt und ich denke, sie konnte auf den ersten Blick erkennen, was ich im Sinn hatte. Ich drückte meinen Körper gegen ihren und hielt ihre Hände mit einer Hand über ihrem Kopf an der Wand fest. Sie war sofort willenlos und stöhnte leise in mein Ohr.

      „Psch…“ flüsterte ich, während ich ihre Brüste unter dem T-Shirt drückte und massierte und ihre harten Nippel zwischen meinen Fingern drehte.

      Sie atmete schwer aus und ein, während ich sie leidenschaftlich küsste und meine Zähne sanft mit ihren Lippen spielten. Meine andere Hand wanderte runter zu ihrem Jeansrock und ich arbeitete mich zu ihrer Unterwäsche vor. Ich konnte spüren, dass auch Ihr Körper Blut in den Schritt gepumpt hatte. Ihre Vagina fühlte sich warm und angeschwollen an. Ich strich langsam über die Säume ihres Slips und konnte beiläufig ihre Schamlippen spüren. Auch ihre Hand hatte bereits ihren Weg an meinen Penis gefunden und sie massierte und streichelte ihn sanft. Meine Errektion wurde immer härter und mein Wille, das hier bis zum Äußersten zu treiben immer größer. Schließlich flüsterte sie mir ins Ohr

      „Ich will dich in mir!“

      Pia rieb sich bereits durch ihre Unterwäsche an meiner Latte. Ich schob ihren Slip zur Seite und hob sie an der Wand in die perfekte Position. Dann drang ich kraftvoll in sie ein. Pia stöhnte laut auf und auch ich konnte mir ein lautes „Mmmhhh“ nicht verkneifen. Wir sahen uns erschreckt an und kicherten dann etwas, weil wir kurz vergessen hatten, dass man jeden Ton in dem hellhörigen Sanitärhäuschen hören konnte. Wir hörten um uns herum das Wasser rauschen und dazu nur das gleichmäßige Geräusch unserer vereinten Körper und das schwere Atmen des Anderen. Pia fiel es immer schwerer keine Geräusche von sich zu geben und ich sah, dass sie sich auf die Lippe biss, um nicht zu stöhnen. Schließlich flüsterte sie

      „Ich… komme… gleich… Ich kann nicht mehr… leise sein… Obie… Ah! Mh! Mh!“

      Ich wurde von ihrem gleichmäßigen Zucken umschlossen. Ich stieß weiter rhythmisch in sie hinein und kam schließlich lautlos und atemlos. Wir versuchten wieder zu Luft zu kommen und sie ließ sich langsam an der Wand wieder auf den Boden sinken. Ich stand immer noch vor ihr und stütze mich gegen die Wand, bis ich wieder atmen konnte.

      „Das war unglaublich.“ sagte sie leise und strahlte mich immer noch schwer atmend an. Ich küsste sie lange. Dann schlich sie sich wieder aus dem Herrenbereich und ich duschte ein zweites Mal, bevor ich endlich meinen kalten Kaffee trank.

      Zusammen mit Chris standen wir pünktlich zur Mitfahrgelegenheit am Auto eines unserer Mitcamper bereit.

      „Warum bist du so nass?“ fragte Chris Pia, deren Kleidung noch nicht ganz getrocknet war und hier und da noch einige Wasserflecken erkennen ließ.

      „Ach, lange Geschichte.“ antwortete sie und wir grinsten uns heimlich an.

      Chris nahm das mit einem Schulterzucken hin, ergänzte aber:

      „Na, wenn du mal nichts damit zu tun hast, Toby du Schlingel!“

      Ich hob nur unschuldig die Hände und legte einen Arm um Pias Taille.

      Die Fahrt zum Dorf war kurz, aber es war trotzdem toll, etwas von der Umgebung zu sehen. Zu Fuß waren wir bisher ja nicht sehr weit gekommen. Der Supermarkt selbst, an dem wir zuerst hielten, war allerdings mehr als unspektakulär. Ein großer Parkplatz mit ein paar Bäumen und drinnen sah eigentlich alles aus, wie in Deutschland. Franzosen erwarteten Ost und Gemüse genauso im Eingangsbereich, wie Schokolade kurz vor der Kasse. Wir fanden uns gut zurecht und kauften allerhand Luxusgüter, an die wir im Camp nicht einfach so dran kamen. Obwohl ich ihr davon abgeraten hatte, wollte Pia sich unbedingt einen Schokoladenvorrat anlegen, der natürlich noch bevor wir wieder im Camp waren im Auto geschmolzen war. Raffi hatte angemerkt, dass er sich über Chips freuen würde. Außerdem holten wir noch ein paar Flaschen Wein und einige unverderbliche Snacks für den Tag.

      Danach gingen wir noch durch das Dorf und bestaunten mit offenen Mündern die Häuser und Straßen. Das Dorf war komplett von Felsen und hohen Bergen umgeben und man hatte hier oben sogar einen fantastischen Blick auf den See und die Schlucht.

      „Wow, guck dir die Häuser an! Ein Wunder, dass die alle noch stehen.“ flüsterte ich fast ehrfürchtig, als ob ich Angst hätte sie würden einstürzen, wenn ich zu laut sprach. Keines, der schmalen, aneinander gereihten Häuser stand mehr gerade. Aber alle waren bewohnt und in den unteren Etagen waren kleine Läden, in denen Stoffe oder Lampen verkauft wurden. Ein kleiner Bach führte durch den ganzen Ort und kleine, krumme Brücken gingen darüber.

      „Ich liebe es hier! Lass uns nach einer freien Wohnung suchen und einfach hier bleiben. Wir stehen morgens am Fenster und schauen auf den See. Trinken einen Café au Lait und sitzen bei einem Croissant und Marmelade aus dem Laden nebenan auf dem Balkon. Ich trage nie mehr als Unterwäsche und nach dem Frühstück haben wir Sex bei offener Balkontür. Kannst du dir unser Leben bitte mal vorstellen?!“

      Ich strahlte vor mich hin und träumte mich in diesen Gedanken hinein. Ich küsste Pia. Ich liebte ihre verrückten Ideen. Unser Leben wäre traumhaft. Aber es war eben nur eine verrückte Idee.

      „Und womit bezahlen wir unsere Miete?“ flüsterte ich an ihre Lippen.

      „Du könntest malen und ich könnte Postkartenmotive fotografieren. Wir wären das berühmte junge Künstlerpaar aus Moustiers, das man in den Morgenstunden immer hört. Die Nachbarn verdrehen die Augen, wenn sie bei ihrem Café sitzen. ‚Aber die Bilder sind wirklich schön.‘ würden sie untereinander munkeln. ‚Und die beiden sind auch wirklich so nett – dafür, dass sie Deutsche sind – Stets freundlich und immer ein Lächeln im Gesicht.‘ Und die alte Frau, die neben uns wohnt, würde hinter vorgehaltener Hand noch ergänzen: ‚Und eins muss man der talentierten, jungen Fotografin ja lassen: Diesen hübschen Maler würde ich auch nicht von der Bettkante stoßen.‘ Und dann würden sie kichern und beim nächsten Mal, wenn sie uns morgens hören wieder kopfschüttelnd lächeln, während sie einen Schluck von ihrem Café nehmen.“

      Ich liebte sie so dafür, dass sie sich solche Geschichten ausdachte. Und, dass sie sie einfach so erzählen konnte. Weil sie es fühlte. Weil sie, wenn ich gesagt hätte „Lass uns das machen!“ versucht hätte, das zu machen. Sie lebte einfach und dachte nicht zu viel über die Zukunft nach. Alles was zählte, war das Hier und Jetzt. Die Zukunft würde schon von ganz alleine kommen. Das fand ich unglaublich attraktiv an ihr. Ich sah sie nur fasziniert an und strahlte. Dieses Leben mit ihr zu führen, wäre ein Traum. Und es würde genauso sein, wie sie es beschreibt.

      „Ich liebe dich.“ sprudelte es einfach so aus mir heraus.

      Oh, shit. Hatte ich das echt gerade einfach so gesagt? Während ich mir auf die Lippe biss, wartete ich auf eine Reaktion von ihr. Sie lächelte mich an und öffnete den Mund, um zu antworten.

      „Ich…“

      „Hey, ihr beiden! Da seid ihr ja.“

      Verdammt! Chris kam um die Ecke und kam strammen Schrittes auf uns zu. Ich war beruhigt, dass meine Aussage jetzt nicht mehr im Fokus stand. Aber jetzt, wo ich es ausgesprochen hatte, schuldete sie mir irgendwie schon eine Antwort. Pia trennte ihren Blick von meinem und sah zu Chris.

      „Hört mal, der Steffen will gleich wieder ins Camp fahren. Wir sollten schon mal zum Auto zurück gehen.“

      Pia nickte und sah mich dann wieder an.

      „Wir reden später, okay?“ sagte sie noch leise zu mir.

      Ich nickte und wir gingen Hand in Hand zum Auto zurück. Die Rückfahrt war still und wir schauten nachdenklich aus den Seitenfenstern. Es kam mir vor, als ob es ihr gelegen kam, dass Chris uns unterbrochen hatte. Sie hatte die Gelegenheit sofort genutzt um die Spannung zwischen uns zu unterbrechen. Wahrscheinlicher war allerdings, dass ich nur etwas Schiss hatte, dass sie anders für mich empfinden könnte als ich für sie. Sie hatte gelächelt und meine Hand gehalten. Das waren erstmal gute Zeichen. Der Rest blieb abzuwarten.

      Zurück im Camp saßen wir mit Chris bei den Bierbänken und unterhielten uns über das Dorf. Chris hatte allerhand über