Chris Chiffre

Chiffre 2.0


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den Hintern leicht an, dass er nicht mehr den Grund berührt. Ich möchte, dass Du nur noch auf den Schulterblättern aufliegst. Den Kopf lässt Du selbstverständlich auch entspannt liegen.«

      Larissa ging auf Grundspannung. Sie sah ihm in die Augen. Ryans Blick war auf ihre Körpermitte gerichtet. Er genoss den Anblick, wie sie ihm sachte ihren Venushügel entgegenhob. Er zeichnete sich deutlich ab durch die eng anliegende, knielange Laufhose, die sie trug.

      »So. Jetzt spreizt Du bitte die Beine, ohne das Becken absinken zu lassen. Fünfzig mal.«

      Larissa beobachtete sein Mienenspiel, während sie vor seinen Augen langsam die Schenkel öffnete und schloss. Er weidete sich regelrecht an ihrem Anblick, auch wenn er sich beherrschen konnte, ein blödes Gesicht dabei zu machen. Ryan war ein sehr attraktiver Kerl. Seine Augenlider waren schmal und Gerade, die Wangenknochen kräftig und ausgeprägt. Wahrscheinlich noch jung mit ersten Lücken im Kopfhaar (zu viel Testosteron vielleicht?), hatte er seinen Schädel stets völlig glatt rasiert. Er erinnerte Larissa an diesen frech grinsenden Typen aus dieser Herrenparfüm-Werbung – wie hieß die doch gleich? Eddi Erbeerchen? Oskar Orangi? Nee … aber so ähnlich irgendwie. Jedenfalls war Ryan aber gänzlich glatt rasiert, der Kerl in der Werbung hatte, soweit sie sich erinnerte, einen dandyhaften Fünf-Tage-Bart. Der Fitnesstrainer hatte außerdem eine makellose Haut.

      Puuuh … vierzig. Langsam wurde es anstrengend.

      »Eh, eh, nicht nachlassen!« Frech schob Ryan seine Hand unter ihren Hintern, krallte seine Finger leicht in eine ihrer Backen und hob ihr leicht abgesunkenes Becken wieder an. Larissa kämpfte um die Rückgewinnung ihrer Körperspannung und spannte unweigerlich ihre Pobacken an. Ryan verringerte den Druck seiner Finger, ließ die Hand aber, wo sie war. Larissa entspannte ihre Backen wieder. Nur Augenblicke später gruben sich seine Finger wieder sanft in ihr Fleisch, massierten ihr Gesäß. Der Fitnesstrainer ließ prüfend seinen Blick über ihren Körper wandern, ob sie auch alles richtig machte – so als merkte er gar nicht, was seine Hand da unter ihr gerade trieb. Irgendwann war er bei ihrem Gesicht angekommen, sah ihr in die Augen und lächelte sie an.

      »Du kannst jetzt aufhören. Wir sind schon bei sechzig.«

      Larissa hielt inne.

      »Echt?«, fragte sie leise. Er beugte sich runter zu ihr, um sie besser zu verstehen. »Hab‘ ich gar nicht gemerkt«, fügte Larissa flüsternd hinzu.

      Ihre Köpfe waren sich jetzt wieder ganz nahe. Larissa konnte spüren, wie die Hitze, die ihr Gesicht ausstrahlte, von seinem reflektiert wurde. Seine Lider waren halb geschlossen. Für einen Augenblick war es völlig still.

      Bums! Ließ sie ihren Hintern auf den Boden fallen und klemmte ihm die Hand ein. Unweigerlich zuckte Ryan hoch und riss die Augen auf, jedoch nur vor Schreck und nicht, weil es wehgetan hätte. Larissa grinste. Ryan ruckelte mit seinem Arm, um freizukommen. Larissa machte keinerlei Anstalten, ihm behilflich zu sein. Da krallte er plötzlich seine Finger richtig in ihr Gesäß, zwei Finger gruben sich sogar in ihre Pospalte. Nun war es Larissa, die hochzuckte – und Ryans Hand war wieder frei.

      »Noch ‘ne Übung? Vielleicht mal was zum dehnen? Bin gespannt, ob Du das schaffst.«

      Es grinste herausfordernd.

      Larissa befreite ihre Füße aus den Schlaufen und stand auf. »Was soll ich machen?«

      »Moment …« Die Bänder wurden erneut justiert, diesmal asymmetrisch. Dann wandte er sich ihr zu. »Darf ich um ihren Fuß bitten, die Dame?«

      »Meinen Fuß …?«

      Ryan nickte und steckte die Hand aus, als sei Zahltag.

      Larissa ergriff ein Seil, das längere, um sich dran festzuhalten, dann hob sie ein Bein und brachte ihren Fuß in die Nähe seiner Hand. Es sah, zugegebenermaßen, etwas unbeholfen aus. Doch er fackelte nicht lange, packte ihr Bein bei der Fessel und hängte ihren Fuß in die Schlaufe des kürzeren Seiles.

      »Normalerweise macht man dieser Übung an einer Querstange, aber so geht es auch – trainiert außerdem das Gleichgewicht.«

      »Und jetzt?«

      »Lass das Seil los und bring Dich in einen möglichst stabilen Stand. Das ausgesteckte Bein lässt Du locker geradeaus vor Dir hängen.«

      Larissa hopste, so gut es ging, in die Ausgangsposition. Ryan hatte sich hinter sie gestellt und die Arme an ihren Seiten erhoben, um sie abzufangen, sollte sie das Gleichgewicht verlieren.

      »Und jetzt drehst Du das Standbein vorsichtig nach außen weg, dass Deine Füße praktisch einen Neunzig-Grad-Winkel bilden, würden sie beide auf dem Boden stehen.

      Uff! Das war schwierig. Aber Larissa bekam es hin, Stückchen für Stücken.

      »So … jetzt beugst Du Deinen Rumpf mit Blick zum Knie Deines Standbeins so weit runter Richtung Boden, wie Du kommst. Keine Angst, ich steh hinter Dir und fang Dich sofort, falls Du kippst.«

      War er verrückt geworden? Wie sollte sie? Larissa probierte es zaghaft. Und es ging tatsächlich. Aber es zog höllisch in den Beinen und im Hintern! Sie brachte ihren Torso gerade mal halbwegs in die Waagerechte, dann war Schluss.

      »Sehr schön«, lobte Ryan sie, »und langsam wieder zurück.«

      Larissa richtete sich wieder auf. Hölle, war das anstrengend!

      »Und nochmal …« Diesmal hatte er einen Arm um ihre Taille geschlungen und die andere Hand auf ihr Rückrad gelegt. Mit ihrer Beugung schob er diese gleitend nach oben, bis zu ihrem Hals, und unterstützte dabei ihren Bewegungsablauf. Als sie Halt machte, drückte er noch ein Bisschen nach und brachte sie somit noch ein Stückchen weiter.

      »Aaahr …«, entfuhr Larissa ein unterdrückter Laut. Es zog wirklich fürchterlich in ihren Gliedern.

      »Das müsste jetzt hier richtig ziehen«, kommentierte Ryan und tätschelte ihr frech den Hintern.

      »Aber sowas von!«, sagte Larissa gepresst.

      »Und wieder hoch …« Seine Hand löste sich von ihrem Hintern und in der Aufwärtsbewegung schlang er auch den zweiten Arm um sie, jedoch auf Brusthöhe. Als sie wieder aufrecht stand, leicht schwankend, hielt er sie von hinten umklammert. Seine eine Hand ruhte auf ihrer Brust und drückte sie sanft. Sein Atem blies ihr in den Nacken und ließ sie leicht frösteln. Er stand jetzt ganz dicht hinter ihr. Sein Becken drückte sich gegen ihren wiegenden Po. Sie konnte spüren, dass er eine Erektion hatte. Seine Beule pflügte sich regelrecht durch die dünnen Stoffschichten zwischen ihre gespreizten Backen. Er löste die Hand, die um ihre Hüfte geschlungen war. Seine Hand strich flach über ihren Bauch, ging tiefer, über ihren Venushügel. Seine Finger suchten und fanden ihre Schamlippen. Sanft drückten sie sie durch den Stoff. Larissa hatte die Augen geschlossen und atmete tief. Obwohl sie eigentlich mit ihrer Balance hätte kämpfen müssen, war ihr als schwebte sie in diesem Moment.

      In dem Augenblick, als er ihre Brust etwas fester drückte, sprach er zu ihr. Es war nur ein flüstern, ganz nahe an ihrem Ohr:

      »Bereit für’s Ausdauertraining …?«

      Vocatio

      

       Verehrter Fremder,

       in diesem Brief vermittle ich Dir einige Eindrücke von der Residenz meines Meisters und wie ich überraschend von ihm einbestellt werde.

       »Eva.«

       Ich höre eine Stimme im Dunkel.

       »Eva, wach auf.«

       Eine Hand an meiner Schulter. Ich blinzle. Einen Augenblick brauche ich zur Orientierung. Wo bin ich? Vivien.

       »Wach auf, Schlafmütze!«

       Sie klingt amüsiert.

       Ich öffne die Augen.