Chris Chiffre

Chiffre 2.0


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noch gar nicht intim geworden, mache ich mir klar, obwohl es natürlich darum geht bei unserem Verhältnis – oder sollte ich besser sagen ›Vereinbarung‹? Aber zu dritt oder gar mehreren? Andererseits ... Vivien zu begegnen hat mir eine ganz neue Seite offenbart: die Lust an einem weiblichen Körper.

       Eine Limousine fährt vor. Der Fahrer steigt aus und öffnet uns die Tür.»Wir fahren?«, frage ich erstaunt.

       »Knapp zehn Minuten zu Fuß, keine zwei mit dem Auto. Ich bin mit meinen Absätzen trotzdem froh nicht laufen zu müssen.« Und sie steigt ein.Der Chauffeur geht herum um den Wagen und öffnet mir auf der anderen Seite.Ich kann mir nicht helfen, wieder muss ich schmunzeln: Es ist neu und aufregend für mich, wie eine edle Dame behandelt zu werden.Wie angekündigt, sind wir auch schon da. Der Wagen hält, Vivien steigt aus. Auch ich öffne die Tür und will aussteigen. Da hechtet der Chauffeur um das Heck herum und beeilt sich, mir herauszuhelfen! Wie dumm von mir: Der arme Kerl muss geglaubt haben, ich hätte die Geduld mit ihm verloren. Ich bedanke mich beschämt für seine Hilfe, aber er antwortet nicht und nickt nur verkniffen. Und schon ist er auch wieder eingestiegen und fort.

       »Was erwartet uns da drin?«, frage ich und meine Stimme klingt ängstlich.»Essen«, antwortet meine Freundin augenzwinkernd und geht vor.

       Ich holte einmal tief Luft, zopple überflüssigerweise an meinem Kleid herum und folge ihr.

      Blaze

      Ausdauertraining. Eigentlich bedeutete das Laufband, Stepper oder Ähnliches. Aber nach einem Wettrennen auf der Stelle war ihnen Beiden nicht zu Mute. Daher hatte sie gleich zugestimmt, diesen Trainingsteil – ausnahmsweise – zu überspringen und gleich in die Sauna zu gehen.

      Ryan war kurz in den Personalbereich verschwunden, um Aufgussmittel zu holen und sich umzuziehen. Sie war derweil ebenfalls zur Umkleide gegangen, schlüpfte aus ihrem Trainingsoutfit und warf sich ihren Frotteemantel über. Viele bevorzugten ja lange, schwere Saunamäntel, am besten sogar mit Kapuze. Larissa dagegen zeigte gerne ihre Beine.

      Wie es sich gehörte, duschte sie sich kurz ab vor dem Betreten der Aufguss-Sauna. Als das Wasser aus der Regendusche ihr auf Kopf und Schultern fiel, sich zwischen ihren Brüsten sammelte und zwischen ihren Beinen zu Boden platschte, musste sie unwillkürlich an Sammy und seine außergewöhnliche Dienstleistung denken, deren Zeugin sie sein durfte. Sie hob die Hände und wog ihre festen, milchweißen Brüste. In angeheizter Vorfreude zwirbelte sie sanft ihre Nippel, genoss das Prickeln und legte den Kopf zurück, um das lauwarme Wasser auf ihr Gesicht regnen zu lassen. Sie öffnete leicht den Mund, ließ ihn sich langsam bis zum Überlaufen füllen und spuckte schließlich alles mit einem Schwall über ihr Kinn. Es fiel ihr schwer, nicht mit den Händen tiefer zu wandern, so erregt war sie bereits. Aber das sollte jemand anderes ihr abnehmen sich darum zu kümmern! Sie drückte auf den Knopf der Dusche, das Wasser regnete unbeirrt weiter. Sie schalt sich selbst mit einem Augenrollen, dass sich die Dusche selbstverständlich von alleine abstellen würde und wandte sich ab.

      Sie hatte gar nicht bemerkt, dass Ryan hereingekommen war. Er stand an der gegenüberliegenden Wand und drückte gerade mit der Faust gegen den Knopf seiner Dusche. Larissa musterte sein V-förmiges Kreuz, seinen knackigen, nass glänzenden Hintern und seine athletischen Schenkel. Damit konnte Christopher zugegebenermaßen nicht mithalten, dachte sie und musste grinsen. Ryan drehte sich um. Damit allerdings schon!, fügte sie in Gedanken hinzu, als sie nun sein Gemächt begutachtete und musste unweigerlich breiter grinsen. Ryan interpretierte ihren Blick als Anerkennung und lächelte selbstzufrieden zurück. Larissa schmunzelte. Lassen wir ihn in dem Glauben, dachte sie.

      Sie gingen in die Sauna; Ryan ließ ihr den Vortritt. Auch der Wellnessbereich war völlig ausgestorben. Weniger verwunderlich, denn bei solch einer Hitze auch noch freiwillig in die Schwitzkabine gehen, das grenzte an Verrücktheit.

      Larissa nahm Platz auf der mittleren Ebene. Ryan hing das »Kein Zutritt – Aufguss!«-Schild an die Tür. Nun würden sie auch allein bleiben – vorausgesetzt, dass nicht irgendein Trottel den Hinweis übersehen oder missachten würde. Aber da sowieso nichts los war hier, war kaum damit zu rechnen.

      Im Deklamierton hob er nun an: »Meine Dame und keine weiteren Herren, ich heiße Sie herzlich willkommen zum Aufguss. Ich habe den Duft Polarminze mit Menthol mitgebracht – genau das Richtige zum Erfrischen bei solch einem heißen Wetter …«

      »Hört, hört!«, kommentierte Larissa amüsiert. Sie hatte sich auf ihr Handtuch gesetzt und lehnte sich an die Stufe hinter ihr, mit angezogenen und gespreizten Beinen – und gewährte ihm somit uneingeschränkte, tiefe Einblicke, von denen er sich aber nicht irritieren ließ. »Wie Sie wissen«, setzte er fort, »können Sie, sofern es ihnen zu heiß wird, gerne etwas tiefer Platz nehmen oder die Sauna auch jederzeit verlassen.« Er hob den Holzeimer mit dem Aufgussmittel, stellte ihn auf den Ofenrand ab und rührte ein, zwei Mal mit der klobigen Holzkelle darin herum. »Während des Aufgusses bitte ich nicht zu sprechen, damit alle anderen ihn ebenfalls in Ruhe genießen können …«

      Er schöpfte die klare Flüssigkeit auf die heißen Steine des Ofens, wo sie augenblicklich prasselnd verdampfte. Larissa liebte diesen Moment: Das erste Aufgießen war immer das beste. Die Hitze stieg vom Ofen senkrecht auf, breitete sich unter der Decke aus und senkte sich zusehends nach unten. Man spürte es zuerst an der Stirn, dann auf dem ganzen Gesicht, den Schultern, dem Oberkörper. Ihre Poren öffneten sich und Schweißtröpfchen formten binnen Sekunden ein Muster aus vielen, kleinen Wasserperlen auf ihrer Haut. Sie schloss die Augen und hielt einen Moment den Atem an, wartete, bis die erste, ganz große Hitzewelle abebbte und die Luft nicht mehr brannte in den Atemwegen.

      Ryan griff zu einem großen Tuch und schwang es in Zeitlupenbewegung wie ein Lasso über den Kopf, um die heiße Luft, die sich unter der Decke gestaut hatte, zu verwirbeln.

      Der zweite Aufguss. Eine neue Glocke aus Hitze senkte sich über Larissa. Aber diesmal war sie daran gewöhnt, auch den Geruch nahm sie weit weniger intensiv wahr als beim ersten Durchgang. Sie atmete hörbar aus und stellte die Beine noch weiter auseinander, hatte die Fersen nunmehr locker auf die Kante der Holzstufe ruhend. Einladender ging’s nicht!

      Ryan faltete sein großes Tuch nun einmal in der Mitte und hielt es fest zwischen beiden Händen. Mehrmals hob er es über den Kopf und fächerte ihr mit Peitschenknallen einen Schwall heißer Luft entgegen. Larissa kniff die Augen zusammen und hielt wieder die Luft an. Die Hitzestöße trafen sie mit voller Wucht. Es brannte jedes Mal heftig, aber auch nur für einen Augenblick, auf ihrem Gesicht, ihren Nippeln, ihren offen dargebotenem Schoß. Es war sehr erregend.

      Dritter Aufguss. Larissa wagte es mit einem Auge zu blinzeln, als sie merkte, er hatte aufgehört, sie mit dem Wedeln zu traktieren. Während er den Rest des Eimers auf die heißen Steine schöpfte – mehr als die beiden Male zuvor – und ihn schließlich darüber auskippte, löste er wie beiläufig mit einer Hand sein Lendentuch. Larissa heftete auch ihr zweites Auge auf seinen schweißglänzenden Hintern und hob anerkennend die Augenbrauen. Ryan drehte mit einer Schüttelbewegung sein Tuch wieder zu einem Lasso und hob es über den Kopf – erst dann wandte er sich ihr zu und offenbarte ihr seine Erektion. »Endspurt«, sagte er gepresst und wirbelte mit aller Kraft – und ganzem Körpereinsatz – das Tuch über seinem Kopf. Die Zuck- und Wellenbewegungen übertrugen sich auch auf sein steifes Glied, das prall und glitzernd vor ihr tanze, auf und ab und hin und her. Es war ein appetitlicher und zugleich herrlich alberner Anblick und Larissa musste jäh auflachen. Doch alsbald erstarb ihr Lachen und wich einem Keuchen und Röcheln, als die Hitze, intensiver als je zuvor, sich erst von oben, dann scheinbar von allen Seiten auf ihre Haut legte. Unweigerlich krümmte sie sich zusammen und versenkte den Kopf zwischen ihren Knien. »Is‘ gleich vorbei«, hörte sie ihn sagen.

      Und er behielt Recht: So schnell und heftig wie die Hitze gekommen war, so schnell verebbte sie auch wieder.

      Er warf ein Tuch neben sie auf das Holz und nahm Platz. Langsam löste sie sich aus ihrer zusammengekrümmten Haltung und richtete sich wieder auf. Er sah sie von der Seite an und lächelte gelöst. Dann legte er den Arm um sie und zog sie heran mit einem lakonischen