Michael Voss

Barbara & Betti


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erreichen sie über einen ganz bequemen Weg, man kann fast bis vor die Hütte mit dem Wagen fahren. Mein Vater hat sie vor etwa zehn Jahren erworben und seit dem renoviert er daran.“

      „Meinen sie er braucht Hilfe?“

      „Einen guten Rat nimmt er sicher gerne an. Er ist immer am Samstag und Sonntag oben auf der Alm.“

      So beschließen wir, am Samstag gemeinsam dorthin zu fahren. Samstag früh, wird mir ein Zettel unter der Türe durchgeschoben. „Bitte nehmen Sie einen Anorak und warme Sachen mit.“ Als ich in den Frühstücksraum komme, huscht sie vorbei und fragt, ob es in einer halben Stunde recht sei. Ich nicke, und sehe ihr beim Hinausgehen nach. Ein überaus fesches und lebensfrohes Geschöpf, schon bei meinen letzten Besuchen ist sie mir aufgefallen. Wie alt wird sie wohl sein? Wie hübsch sie sich zurecht gemacht hat. Ich warte mit dicker Jacke und Jeans am Eingang des Hotels. Um die Ecke prescht ein Motorrad und hält direkt vor meinen Füßen. „Komm, steigen Sie auf“, fordert mich Irmi auf.

      „Ich dachte, wir nehmen den VW, der hat Vierradantrieb.“

      „Mit dem Auto kommen wir zwar hinauf, aber mit dem Motorrad macht es mehr Spaß.“ Ich nehme hinter ihr auf dem Motorrad Platz. „Halten sie sich bitte fest, haben sie keine Scheu sich an mir festzuhalten.“ Sie braust los, als wolle sie mir beweisen, wie gut sie fahren kann. Ich halte mich an ihrer Hüfte fest. Hin und wieder greife ich recht herzhaft zu, damit ich nicht aus dem Sattel fliege. Sie hält kurz an und meint, „jetzt müssen wir den Anorak schließen, es wird im Wald ziemlich kühl.

      Sie dreht sich zu mir um und schließt ihn bis ganz oben, dabei blickt sie mir in die Augen, dass mir ganz komisch wird. Aber da gibt sie schon wieder Gas. Durch den Wald macht die Maschine ein paar ganz tolle Sprünge. Links, rechts, dann kommen wir auf eine Lichtung. Sie gibt noch mal richtig Gas und da taucht auch schon ein Holzhaus auf. Vor dem Eingang winkt uns ein älterer Herr.

      „Du hättest aber auch mit dem Auto kommen können.“ Da bleibt mir ja die Spucke weg. „Ich wollte mal zeigen wie schön es mit dem Motorrad ist.“ Der Herr stellt sich als Vater vor und zeigt hinter das Haus, „hier steht mein Unimog.“

      Es ist ein typisches Anwesen für diese Gegend. Er bietet uns einen Enzianschnaps an. „Dann müssen Sie aber auch mein selbstgebackenes Brot und die frische Butter probieren.“

      Er ruft seine Tochter Irmi. In diesem Moment fragt er, wie ich denn heiße.

      „Sagen sie einfach Manfred.“ Wir setzen uns in der Stube an den großen Tisch und machen Brotzeit, „da hab ich noch eine sehr gute Leberwurst. Ich habe diese Sachen nur hier oben, wenn mal das Wetter umschlägt.“

      „Verstehe, aber Sie Essen schon gerne gut“, frage ich.

      „Ja, doch schon“. Er lacht. Irmi macht ein wenig Musik, richtige Almmusik auf der Zitter, so holt er noch seine Gitarre und fängt an zu singen. Später zeigt er mir das Haus. Es war prachtvoll renoviert. „Leider hat es meine Frau nicht mehr erlebt. Sie ist beim Bergsteigen umgekommen.

      Irmi war gerade mal zwölf Jahre. Ich bin sozusagen Alleinerziehender.“

      „Sie machen das aber wirklich gut. Ihre Tochter ist ja eine richtige

      Vorzeige-Tochter.“ Da wird Irmi rot. Gegen Abend frage ich, wann wir wieder aufbrechen. „Heute nicht mehr, wir erwarten ein Unwetter.“ Der Vater muss lachen. „Wir erwarten immer ein Unwetter, wenn wir nicht ins Tal wollen.“

      „Sie bekommen einen Schlafanzug meines Vaters, einen Bademantel bekommen sie ebenfalls. Ein paar Hausschuhe gibt es sicher auch noch irgendwo.“

      „Schlaf ich dann im Heu?“

      „Seien Sie beruhigt, wir haben auch ein Gästezimmer.“ Der Vater meint zu Irmi, „Der junge Mann glaubt, wir leben hier noch im achtzehnten Jahrhundert.“

      „Stell dir vor, wir haben hier fließendes Wasser. Entschuldigen Sie, ich habe versehentlich „Du“ gesagt.“

      „Was halten Sie von Leber und Blutwurst? Dann machen wir noch Bratkartoffeln dazu.“

      „Aber nur, wenn wir alle mit helfen.“ Wir stoßen mit einem Enzian auf zukünftiges „Du“ an. Dann beginnen wir mit der Küchenarbeit. Irmi deckt den Tisch. Ich fragte nach der Toilette. Irmi meinte, „da drüben liegt der Prügel, den brauchst du zum Wölfe vertreiben.“

      „Den Witz kennen wir sogar in Bayern“, meine ich lachend.

      Der Vater wollte etwas mehr über meine Arbeit erfahren. Eigentlich wusste er schon alles, wie ich feststellen musste. Irmi hat mich wohl ausgeforscht und es ihrem Vater erzählt. „Du bist aber gut informiert.“

      „Ja klar, ich kenne dich ja schon fast drei Jahre.“ So langsam wird mir klar, was sie vorhat. Der Vater meint, „Irmi hat mir erzählt, dass ihre Familie eigentlich aus dieser Gegend ist.“

      Irmi macht den Vorschlag, noch etwas Musik zu machen. Sie legt eine CD auf. „Nach dem Essen, können wir ja noch selbst musizieren.“

      „Wenn ich da eine Hilfe sein kann, gerne.“

      „Du machst das aber sehr gut“, meint Irmi.

      „Wahrscheinlich hast du dich nie getraut zu singen.“

      „Hier oben auf dem Berg, kannst du ein paar Bergziegen vertreiben, mehr passiert hier nicht. Der Vater schenkt eine weitere Runde vom Enzian ein. „Prost auf das Singen.“

      Inzwischen ist es draußen stockdunkel. Nur der Mond steht groß am Himmel. Keine einzige Wolke. „Da waren wir aber sehr brav, wenn sich der Himmel so zeigt.“

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