Freundinnen Sex gehabt hätte. Aber warte mal. Das geht ja gar nicht. Denn die einzigen Freunde, die du hast, sind Männer. Wahrscheinlich vögelst du die ständig und wir sind einfach zu dumm, um es zu erkennen, weil du immer das liebe brave und verletzliche Püppchen spielst und uns an der Nase herumführst.<<
Ohne weiter darüber nachzudenken verpasste ich ihm eine Ohrfeige, bevor Ethan mich zurückzog und versuchte zu beruhigen.
>> Ich denke, Sie sollten jetzt lieber gehen.<< schlug Ethan ruhig vor, doch Alex achtete überhaupt nicht auf ihn.
>> Das ist also die wahre Sarah. Ich erkenne dich überhaupt nicht mehr wieder. Wo ist die Sarah hin, die ich kennen und lieben gelernt habe?<<
>> Sie ist immer noch da, aber nicht mehr für dich und daran bist du selbst Schuld. Also tu mir den Gefallen und vergiss mich einfach.<<
>> Wie du willst.<<
Er drehte sich ohne weitere Worte um und ging zum Ausgang, als ich mich in den Sitz fallen ließ und die Hände über dem Gesicht zusammenschlug.
>> Wow...<< entfuhr es Ethan, als er kräftig durchgeatmet hatte und sich neben mich setzte.
>> Tut mir Leid, dass du das alles anhören musstest.<<
>> Mhm. Schon ok.<<
>> Was du jetzt von mir denken musst...<< entfuhr es mir, als ich an die Sache mit Chase dachte.
>> Ich denke gar nichts cherié. Es waren meiner Meinung nach einfach nur zwei Personen, die sich getrennt haben und wo noch ganz viel verborgene Wut herrscht.<<
>> Ich habe auch weibliche Freunde.<< stellte ich klar, da ich trotzdem das Gefühl hatte mich erklären zu müssen.
>> Ich weiß.<<
>> Und ich habe ihn nie betrogen.<<
>> Das weiß ich doch.<< flüsterte er beruhigend und streichelte mir über die Schulter.
>> Willst du gar nicht wissen, ob ich wirklich Sex mit seinem besten Freund hatte?<<
>> Nein. Wenn, dann war es nach eurer Beziehung, also warst du Single und konntest tun und lassen, was du wolltest.<<
Ich traute mich immer noch nicht Ethan anzusehen, während sich meine Gedanken überschlugen. Die Worte, die Alex zu mir gesagt hatte, knüpften an die Hasstiraden meiner Mutter von damals an, was Ethan anscheinend nicht verborgen geblieben war.
>> Sarah!<< sagte er streng und kniete sich vor mich, als er mein Kinn hob und mich dazu zwang ihn anzusehen.
>> Hör auf damit!<<
>> Womit?<<
>> Zu akzeptieren, was er zu dir gesagt hat. Du bist kein hinterhältiges Miststück. Weder er noch deine Mutter hatten Recht. Sie kannten dich überhaupt nicht, denn du bist eine wunderbare, tolle, rücksichtsvolle, besorgte und aufmerksame Frau. Ich schätze Alex ist einfach nur verletzt. Hat sich noch Hoffnungen gemacht und nun saß ich an deiner Seite. Er wollte dich einfach nur verletzen und ich lasse nicht zu, dass er das schafft.<<
>> Ich liebe dich Ethan.<< flüstere ich erstickt und zwang mich zu einem Grinsen.
>> Ich dich auch und nun zeig mir mal deine Hand. Tut es weh?<<
>> Nein, dass geht schon.<<
>> Gut.<<
Er zog mich in seine Arme und küsste mich immer wieder liebevoll auf den Kopf, während ich mich durch seine Nähe, seinen Duft und seine starken Arme immer mehr beruhigte.
>> Ich bin ziemlich fertig, können wir einfach nach Hause fahren?<<
>> Natürlich, komm.<<
Er stand auf, legte seinen Arm um mich und ging zusammen mit mir zum Ausgang, wo wir auf Julian und Ben trafen.
Wenige Minuten später fuhren auch wir wieder nach Hause und setzten Julian bei sich ab, bevor wir selbst in meine Wohnung fuhren. Es war schon spät und Ben war auf der Fahrt eingeschlafen, weshalb Ethan mich noch mal zu sich zog und ich mich an ihn kuschelte.
>> Alles gut bei dir?<< fragte er leise und musterte mich streng.
>> Dank dir, ja.<<
>> Kommst du heute Nacht allein zurecht?<<
Wir hatten vereinbart, dass Ethan bei sich schlafen würde, damit Ben sich nicht überrumpelt fühlte, was ihn nun, in Anbetracht der Ereignisse des heutigen Abends, jedoch Sorgen bereitete.
>> Es geht mir wirklich gut Ethan.<<
>> Wenn etwas ist, rufst du mich aber an.<<
Ich nickte und weckte Ben, da wir an meiner Wohnung waren. Ich verabschiedete mich noch von Ethan mit einem zärtlichen Kuss, als Ben schon ausgestiegen war und folgte ihm schließlich.
Da Ben heut allein bei mir übernachtete, brauchte ich das Sofa nicht ausziehen, weshalb er kurze Zeit später schon in einen tiefen Schlaf gefallen war. Ich zog mich in mein Zimmer zurück und holte mein Telefon heraus, um Ethan eine Nachricht zu schreiben.
„ Danke für alles mon taureau. Ich weiß nicht, was ich ohne dich machen würde. Ich brauche dich einfach viel zu sehr.<<
Ich wusste, dass Ethan sehnsüchtig auf eine Nachricht von mir warten würde, weshalb ich mit einer schnellen Antwort rechnete und das Telefon nicht weglegte. Er hasste es von mir getrennt zu sein, vor allem nach solch einem Abend, weswegen er sein Telefon wahrscheinlich die ganze Zeit über anstarrte, während er arbeitete. Ich behielt Recht und las sofort seine Nachricht.
„ Ich werde gerne gebraucht, vor allem wenn es um dich geht ma cherié und ich werde immer für dich da sein. Sehen wir uns morgen zum Frühstück?“
„Klingt gut. Ben liebt Schokoladencroissants, falls du ihn bestechen möchtest. Versuche dann mal ohne dich zu schlafen.“
„ Ist gut. Dann bis morgen! Bonne nuit ma cherié.“
Kapitel II
Am nächsten Morgen wurde ich schon gegen sieben Uhr wach und ging ins Bad, da Ben eh noch nicht aufgestanden war. Ich duschte mich ausgiebig und trug Make-Up auf, da Ethan gleich kommen würde. Draußen sollte es heute so warm und sonnig sein, dass ich mich für kurze weiße Shorts und ein enges türkisfarbenes Tanktop entschied, da ich heute nicht so vornehm gekleidet sein musste. Als ich ins Wohnzimmer kam, war Ben schon wach und angezogen und bastelte an irgendetwas Technischem herum.
>> Guten Morgen Ben.<<
>> Hi Mum.<<
>> Ethan kommt gleich vorbei und bringt Frühstück mit. Machst du noch kurz das Sofa ordentlich?<<
Er stand auf und erledigte es sofort, bevor er sich wieder seiner Bastelei widmete.
Ich ging in die Küche, kochte Kaffee und deckte den Tisch, als Ethan auch schon klingelte und ich ihn hinauf ließ. Um ihn noch kurz allein begrüßen zu können, öffnete ich die Tür und trat auf den Flur, wo Ben uns nicht sehen konnte. Mein Bauch kribbelte immer mehr, da ich es nicht mehr erwarten konnte Ethan endlich wiederzusehen, nachdem gestern so viel los gewesen war. Schließlich ertönten die Aufzugtüren und Ethan trat hinaus, als er mich freudestrahlend anlächelte und zu mir kam.
>> Guten Morgen meine Schöne.<<
Er gab mir einen Strauß weißer Lilien, als er mich auch schon gegen die Wand drückte, mich mit seinem Unterarm am Rücken an sich presste und mich leidenschaftlich küsste.
>> Ethan...<< hauchte ich, da der Kuss schnell wilder wurde und mein Verlangen nach ihm wuchs.