Mandy Hauser

Der Housesitter


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für ihn bestimmt hatte. Ein frischer Blumenstrauss stand auf dem Salontischen, dabei eine Karte.

      „Herzlich Willkommen! Danke für die Zeit, die Sie sich für mich nehmen. Elvira“

      „Wow, sie hat nur mit dem Vornamen unterschrieben.“ John freute sich über die Karte und es beschämte ihn ein wenig, da er Elvira eigentlich schamlos hinterging und ihr Vertrauen, vor allem aber ihre Wollsachen missbrauchte. Er lächelte vor sich hin. Zwischen seinen Beinen regte sich schon was vor Vorfreude.

      Die Handwerker waren erst auf Montag angesagt, hatte Elvira noch mitgeteilt.

      „Heute ist Freitag, ich habe das ganze Wochenende Zeit, meinem Hobby zu frönen“, freute John sich.

      Das Zimmer bot wirklich alles, was Elvira versprochen hatte. Technik vom Feinsten stand im Zimmer. Das Bett war auch eines mit Metallgestell, so dass John beschloss, fortan seine Spiele in seinem Zimmer zu veranstalten. Das war einfacher in Bezug auf die Reinigung. Die Wollsachen fusselten schon ziemlich und es dauerte jeweils ziemlich lange, bis alles wieder sauber und fusselfrei war.

      Beim letzten Auftrag hatte er nach anfänglich täglichem Saugen dann schlussendlich auf einmal die Woche reduziert. Sonst wäre es ihm verleidet, alles jedes Mal wieder hervor zunehmen.

      Er entschied auch, diesmal einen Teil von Elviras Wollsachen in seinem Zimmer zu stapeln und sie erst in der letzten Woche wieder an den ursprünglichen Platz zu bringen.

      John ging hinaus zu seinem Auto, holte seine Reisetasche und stellte sie in seinem Zimmer ab. Er packte seine wenigen Sachen aus und versorgte alles im grossen Wandschrank.

      Er zog sich bis auf die Unterhose aus und machte sich voller Vorfreude auf den Weg in den oberen Stock. Zuerst wollte er auch diesen inspizieren, dann den Estrich, den die Handwerker ausbauen sollten.

      Als er nach oben kam, sah er, dass die Tür zum Aufgang in den Estrich nur angelehnt war. Er öffnete die Tür ganz und schlich langsam die Treppe hinauf. Die Treppe war, wie alle anderen Treppen mit Teppichboden ausgelegt, so dass er bequem barfuss rumlaufen konnte.

      Die obere Türe war offen und Licht fiel auf die Treppe, so dass man genug sehen konnte.

      Der Estrich war riesig gross. Die ganze Fläche des Hauses nahm er ein. Nur drei Stützbalken stützten den Giebel ab und standen in der Mitte es Raumes.

      „Was Elvira da wohl ausbauen will?“, fragte sich John. Da es nichts zu sehen gab, ging er wieder nach unten.

      Als er nun in den ersten Stock zurückkam, sah er, dass die Tür zur Kammer, die letztes Mal verschlossen war, nur angelehnt war.

      Neugierig ging John schnurstracks auf die Tür zu und stiess sie ganz auf. Er sah ein etwa 15 Quadratmeter grosses Zimmer ohne Fenster, mit einer Dachluke, durch welche Licht fiel. In der Mitte stand ein Französisches Futon-Bett. Sonst war nichts in dem Zimmer.

      Nur, auf dem Bett lag etwas, das John förmlich elektrisierte. Er schluckte zweimal leer, ehe er sich fassen konnte.

      Kapitel 4

      Auf dem Bett lag ein leuchtend rotes Etwas aus flauschiger Mohairwolle. Es sah aus wie ein sehr langes Kleid mit einem Monsterrollkragen.

      Es lag auf dem Bett, wie ein Kreuz. Die Ärmel waren länger als normale Ärmel. Der Rollkragen war bestimmt einen Meter lang. Der Body Teil des Kleides war auch besonders lang und schmal, gegen unten zu enger werdend.

      John trat näher, gab der Tür mit der rechten Hand einen leichten Schubs, so dass sie sich fast schloss. Mit klopfenden Herzen fasste er das Kleid an.

      Es war extrem dick gestrickt. Langsam strich er von unten nach oben mit den Händen. Er kniete sich auf den Bettrand und legte sich auf das Kleid drauf. Die Wolle war weich, kribbelte leicht und roch betörend nach Elviras schwerem Parfum, welches John so gerne roch.

      In Johns Unterhose regte sich was. Das Kleid war der absolute Hammer. Für John gab es kein Halten mehr. Er zog die Unterhose aus und warf sie achtlos weg.

      Das Kleid am unteren Saum fassend, wollte er zuerst mit den Armen in die Ärmel schlüpfen, um nachher den Kopf durch den Rollkragen führen. Doch das Kleid war zu dick.

      „Also, dann andersrum“, sagte er ganz erregt.

      John packte das Kleid unten am Saum und zog es sich über den Kopf. Es war sehr schwer, sehr dick, zwei lagig und trotzdem eng gestrickt. Er fühlte sofort, wie warm es war.

      Er streckte seine Arme nach vorne und dann nach oben und versuchte in die Ärmel zu kommen. Er hatte Mühe, seinen muskulösen Oberkörper durch den unteren, engen Kleid Abschluss zu bringen. Er hatte auch kaum Bewegungsfreiheit mit seinen Armen, denn das Kleid war dermassen eng und fest gestrickt. Ausserdem musste noch Elasthan eingewirkt worden sein, denn alles zog sich immer wieder zusammen.

      Es bereitete ihm grosse Mühe, bis er das Kleid über den Oberkörper und bis über seine Hüften gebracht hatte.

      Er begann schon langsam zu schwitzen. Zudem kratzte das Kleid innen mehr als aussen.

      John begann schwerer zu atmen und wollte schon aufgeben, als sein Kopf endlich den Rollkragen erreichte. Der schien auch sehr eng zu sein. Er zog innen an der Wolle und strampelte mit den Füssen auf den Saum, um das Kleid noch mehr nach unten zu ziehen, bis sein Kopf über die engste Stelle hinaus war. Endlich war es geschafft und sein Kopf hatte mehr Platz. Sein Hals dafür wurde ziemlich straff und auch relativ hoch umspannt. Er konnte kaum nach unten sehen.

      „Scheiss egal! Das ist geil! Weiter geht’s“, spornte er sich an.

      Schnell schlüpfte John in die Ärmel, um mit den Händen den Rollkragen runterklappen zu können. Er stiess die Hände vorwärts. Doch er kam nicht recht vorwärts. Mit den Fingern spürte er einen Ausgang.

      „Ah, eingebaute Handschuhe“, sagte er leise. Es beeilte sich, denn es war schon recht warm geworden. Er streckte die Finger in die Fingerlinge. Dann streckte er die Arme ganz nach oben und zog sie schliesslich an den Körper runter, um die Wolle richtig zu spannen. Er hörte irgendwas knacken, dachte sich aber nichts dabei, weil er dachte, dass seine Knochen geknackt hatten.

      John versuchte nun mit den Händen seine Ärmel nach hinten zu ziehen und musste feststellen, dass seine Hände nicht zu gebrauchen waren. Sie sassen in Fäustlingen fest. Er konnte die Faust nur wenig öffnen.

      Mit den Fäusten griff er sich an den Kopf, um dort den Rollkragen runter zu ziehen, damit er etwas sehen könnte. Die Wolle kratzte gewaltig. Mehr, als er von aussen gespürt hatte. Viel mehr. Und es war heiss darunter. Er zog irgendwie den Rollkragen runter, musste jedoch bald bemerken, dass er in einer Balaclava gefangen war.

      Mit der leicht geöffneten Faust versuchte er, den einen Arm aus dem Ärmel zu kriegen, in dem er an dem zu langen Ärmel zog. Eigentlich wäre es gegangen, wenn da nicht ein Hindernis gewesen wäre. Er brachte sein Handgelenk nicht über dieses Hindernis.

      „Scheisse!“ stiess John hervor. „Was ist denn das? Fühlt sich wie eine Manschette an.“

      Er versuchte den anderen Arm zu befreien und musste feststellen, dass auch dieser auf die gleiche Art und Weise gefangen war.

      „Dann den Kopf befreien“, rief er sich selbst zu. „Ich brauche Luft und kühle Luft. Das ist ja wahnsinnig heiss.“

      So gut es ging, packte er den runterhängenden Rollkragen und zog daran. Durch den Zug am Rollkragen schloss sich nun auch der Mechanismus an der Halsmanschette vollständig.

      „Klick!“ hörte John und bemerkte, dass auch der Kopf nicht befreit werden konnte.

      Er riss so fest er konnte an der Wolle, doch die gab nicht nach. Seine Bemühungen liessen ihn noch mehr schwitzen. Die Wolle kratzte jetzt immer stärker, so dass es kaum mehr zum Aushalten war. Jede Bewegung liess ihn die Wolle mehr spüren.

      „Dann schnell unten raus, sonst verschmachte ich ja!“, stiess er hervor.

      Mit