Günter Lenz

Kann man Gott lernen oder was die Macht macht.


Скачать книгу

ich telefonisch erledigen. Dazu benötige ich einen Namen für die Holding, ich nenne sie RUTRANS, das ist gut und trifft den Kern der Sache. Vorsichtshalber schreibe ich mir den Namen auf. Dann eröffne ich mit der Holding, Konten in zehn Ländern und mache gleich die Überweisungen klar, alles was auf den Konten ankommt, schicke ich 30 Mal quer durch die Welt. Nach dem letzten Konto, wird alles in die Schweiz überwiesen. Jetzt muss ich noch die Konten von Gaspar leeren, der Ablauf ist klar, aber das mache ich nicht von hier. Ich klinke mich wieder bei Gaspar ein. Ich habe etwas Wichtiges vergessen. Ich will wissen, wo sich die einzelnen Abteilungen aufhalten. Er hat hier acht unabhängig von einander operierende Banden am Start und alle hausen in den Wäldern im Umkreis von Rukastung. Das schreibe ich mir auf, dadurch ergibt sich ein neues Problem. Wie gebe ich das an die Polizei weiter, ohne persönlich in Erscheinung zu treten? Ich konzentriere mich auf den Leiter der Ermittlungen, es leitet eine Sonderkommission, bisher erfolglos. Zuerst dringe ich in die Gedanken des leitenden Kommissars ein, der ist in einer Konferenz in der, (seine Gedanken) alte Kamellen aufgewärmt werden. Das Ergebnis ist gleich Null! Was tun? Ich könnte ihm alles, was ich hier vor mir liegen habe, einfach suggerieren. Aber das könnte er, a) nicht erklären und b) würde er es nicht glauben. Ich muss direkten Kontakt aufnehmen, dazu muss ich mich verwandeln. Wie war das mit der Gestaltwandlung? Drago hat gesagt, wenn ich mich konzentriere funktioniert das problemlos. Er hat auch gesagt, dass ich es vorsichtig ausprobieren soll. Dazu brauche ich ein Modell, nicht dass ich eine Katastrophe erlebe. Im Fernsehen läuft eine Reportage über Spanien, dort suche ich mir einen älteren, unscheinbaren Mann aus. Ich muss nur wissen, wie ich aussehen will. Ich konzentriere mich auf den Mann und merke, wie ich mich verändere, das Gefühl ist nicht unangenehm. Aus dem Garderobenspiegel sieht mich der Spanier an. Das geht raz faz. Ich löse meine Konzentration und sehe zu, wie ich mich zurückverwandele. Das ist die Möglichkeit, die ich brauche, um mit dem Ermittlungsleiter Kontakt aufzunehmen. Ich klinke mich in die Gedanken des Kommissars ein, er heißt Gernot Schmieder und ist Hauptkommissar, mehr interessiert mich im Moment nicht. Zum Mittagessen bevorzugt er eine kleine Kneipe in der Nähe des Polizeipräsidiums. Damit ist klar, wo ich heute Mittag esse, bis dahin ist noch eine Stunde Zeit. Ob ich Frau Neubegerst über die Bande informiere? Aber das mach ich lieber nicht, später ist früh genug ich fahre los. Nicht weit vom Präsidium bekomme ich einen Parkplatz. Im VAN verwandle ich mich in den Spanier. Dann steige ich aus und suche die Kneipe «Die Oase» heißt der Schuppen. Nach zwanzig Minuten bin ich endlich dort, ich war in der falschen Richtung unterwegs. Das Lokal ist gut besetzt, ich sehe Hauptkommissar Schmieder in der hintersten Ecke alleine an einem großen Tisch sitzen, Platz ist nur dort, sonst ist alles besetzt. Ich gehe an den Tisch und frage ob ich mich setzen darf. Hauptkommissar Schmieder hat nichts dagegen, die Bedienung steht an dem Tisch, bevor ich richtig sitze. Sie fragt, was ich trinken will und legt die Speiskarte vor mich hin. Darauf stehen saure Nieren mit Bratkartoffeln, das bestelle ich. Die Kneipe ist es wert, dass ich sie mir merke. Der Kommissar hat das deutsche Nationalgericht (Schnitzel, Pommes und Salat) und ein Pils. Ich vertiefe mich in mein Essen, nach dem zweiten Pils überfällt den Kommissar ein menschliches Bedürfnis, gleich nachdem er seinen Platz verlassen hat. Schiebe ich ihm den Zettel unter seinen Teller. Die Nieren waren super, ich bezahle und mache, dass ich wegkomme. Bis zum VAN schaffe ich es in fünf Minuten, dort löse ich meine Konzentration, verwandle mich zurück, setze mich hinter´s Steuer und fahre langsam an der Kneipe vorbei. Dort kommt gerade Schmieder herausgerannt und sieht sich um. Er hat gleich kapiert, wo der Zettel herkam. Da habe ich Glück, dass ich gleich die Kurve gekratzt habe. Mal sehen was er daraus macht, wenn er richtig reagiert, gehören ihm morgen die Titelseiten. In meiner Wohnung suche ich online die Regionalzeitung von Altlauenberg, ich will wissen, wie die Abstimmung ausgegangen ist. Der Stadtrat hat der Errichtung von Sozialwohnungen zugestimmt. Geht doch, man muss nett sein zu den Leuten!

      So, dann sehe ich mir jetzt die Offshorekonten von Gabor an. Ich habe die Kontonummern und die Passwörter. Damit kann ich mich online einwählen. Aber nicht von hier, das könnte man zurückverfolgen. Vielleicht ein Internetcafé? Nein, das dauert zu lange und es sind zu viele Leute darum herum. Am besten ist es direkt von einer Bank aus, dazu nehme ich mir den Rechner von Gräber, meinem ehemaligen Sachbearbeiter (Der hat mich jahrelang gefickt, wo er konnte). Ich klinke mich bei ihm ein, ich will wissen, wo er ist. Die Bank hat ihn tatsächlich in ein Kuhdorf versetzt, ich will das Passwort zu seinem Computer in der Bank, er ist der Filialleiter. Im Moment ist er beim Mittagessen, die Bank öffnet erst in eineinhalb Stunden wieder. Ich beame direkt an seinen Arbeitsplatz. Die Bank ist leer, von Gräber`s Computer rufe ich die Offshorekonten auf. Das sieht gut aus, auf dem ersten Konto sind 35 Mio. Dollar nicht schlecht. Das überweise ich auf mein Konto, die Kohle macht jetzt eine Weltreise. Das gleiche mache ich mit den anderen Konten. Am Ende habe ich 505 Mio. Dollar requiriert. Meinem Konto hilft das, als ich aus dem Fenster schaue sehe ich Gräber kommen. Ich beame zurück, wenn die merken, dass Gräber die Kohle abgeräumt hat, wird er mächtig Ärger bekommen. Vielleicht können sie es auch nicht feststellen, wer es war, dann hat er Glück. Für mich war es ein erfolgreicher Tag. Aus meiner Wohnung beame ich in das Haus. Dort probiere ich per Telekinese die Küche zu modernisieren, das klappt. Ich habe jetzt eine Küche vom feinsten und der riesige Kühlschrank ist voll. Ein Schlafzimmer fehlt noch. Ich gehe nach oben, vom Schlafzimmer aus habe ich eine Verbindungstür zum nächsten Raum, das soll ein begehbarer Schrank werden, ich konzentriere mich darauf. Ein Bett habe ich noch nicht, das muss ich mir überlegen. Ich habe nur eine vage Vorstellung wie das aussehen soll, das ist mir zu wenig. Für die Einrichtung muss ich wissen, was ich will. Ich hole mir etwas Käse, schenke ein Glas Wein ein und werfe mich auf die Couch. In den Nachrichten sagen sie, dass der Prozess gegen «Schmittle» geplatzt ist. Er wurde freigesprochen wegen Mangels an Beweisen. Das ist bestimmt ein Karriereschub für den Staatsanwalt. (Grins) Was machen sie jetzt mit dem Staatsanwalt, der im Serverraum festgenommen wurde? Es gibt Zeugen genug, die ihn fünf Minuten vor seiner Festnahme im Serverraum, in einem Lokal fünfzehn Kilometer entfernt gesehen haben, das wird also auch nichts. Die EU ist dabei ihren Serverraum wieder aufzubauen, ich bin gespannt wann sie aufgeben. Es ist Zeit in meine Wohnung zurückzufahren, ich fahre bei der Schreinerei vorbei. Dort sehe ich, dass jemand auf dem Gelände Vermessungen durchführt, ich stelle den VAN ab und frage den jungen Mann, was er hier macht. «Wie sieht es den aus?» «Und für wenn machen sie das hier?» «Für den Eigentümer der Fabrik.» «Das müsste ich wissen und was soll das werden wenn es fertig ist.» «Wir bauen neu, das alte Zeug kommt alles weg!» «Aha, wer ist der Eigentümer?» «Die Bolgenstein AG.», da bin ich sprachlos, ich schnappe mein Handy und rufe Bolgenstein an. Nachdem er sich gemeldet hat, frage ich. «Laurenz, was meinen sie, wo ich bin?» «Das interessiert mich nicht.» «Erinnern sie sich an die Möbelschreinerei, die ich gekauft habe.» «Ja, und?» «Ich bin genau auf diesem Grundstück und hier läuft ein junger Mann herum, der mein Grundstück in ihrem Auftrag vermisst. Ich bitte um eine Erklärung.» «Davon weiß ich nichts.» «Dann gebe ich ihnen den jungen Mann den sie nicht kennen.», ich drücke dem Vermessungstechniker mein Handy in die Hand.

      «Ihr Auftraggeber!» «Klein! Herr Bolgenstein ich vermesse hier das Grundstück, wie mit ihnen besprochen.», Herr Klein wird blass. «Dann packe ich zusammen.», ich nehme ihm das Handy wieder ab. «Laurenz, ich denke wir beide müssen uns unterhalten. Sie glauben doch nicht wirklich, dass sie mir mein Eigentum einfach wegnehmen können.», ich laufe von dem Vermessungstyp weg. «Wenn sie sich nicht an unsere Absprachen halten, werden sie einfach von der Bildschwäche verschwinden. Das ist die allerletzte Warnung.», ich klinke mich bei ihm ein, er hat das Gespräch aufgenommen, jetzt werde ich wütend. Konzentriere mich auf das Aufnahmegerät und mache Feuer, das klappt gut, Bolgenstein Schreibtisch steht in Flammen. Ich höre, wie er die Flammen ausschlägt. «Und solche Späße laufen auch nicht, es ist genug, bis Ende der Woche sind die Verträge mit Frau Hestelen und Frau Welereich unter Dach und Fach. Wenn nicht sorge ich dafür, dass sie sich wöchentlich auf dem Sozialamt melden können.», damit lege ich auf und drehe mich zu dem Vermessungstechniker um.

      «Was soll hier gebaut werden?» «Wohnungen was sonst?» «Für die Zukunft! Dieses Grundstück gehört mir und hier kommen keine Wohnungen hin!» Den Typ jage ich regelrecht vom Hof und ich werde die Offshore Konten von Bolgenstein leer machen, jetzt ist aus mit lustig. Als ich in meine Wohnung komme ist es 17:00 Uhr. Ich gehe in die Pizzeria, vielleicht sehe ich Kevin, ich will wissen, was er macht. Zugegeben, das könnte ich auch so herausfinden, aber der Mensch