David Poppen

Der Kuss des Mörders


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die rote Krawatte.

      Der Mann, der jetzt sein Hemd öffnete und abstreifte, war Vorstandsmitglied der Muggenthaler Chemie AG, und dadurch einer der bestbezahlten Manager in Deutschland.

      „Nein, lass die Nylons an“, zischte er.

      Marie stellte das Glas ab. Dann war sie dicht bei ihm, und presste sich an seinen Körper. Sie mochte es, wenn ihre nackte Haut am Stoff seiner Hose entlangscheuerte und sie spürte, dass sich dort etwas regte. Sie fühlte gern ein steifes Glied durch den Stoff an ihrem Venushügel. Und sie mochte es, Männer selbst auszuziehen, voll genüsslicher Langsamkeit.

      „Dein Schwanz ist schon hart, Süßer“, flüsterte sie.

      „Oh, ja“, sagte er, und seine Arme schlossen sich um ihre Schultern.

      Ihre Lippen trafen sich, sie küssten sich mit weit offenem Mund. Seine Zunge spielte an ihrem Gaumen, Maries Lippen schlossen sich jäh um sie. Er zog zurück und stieß zu, einmal, nochmals. Sie probten die Vereinigung mit dem Mund, atemlos, sehr konzentriert. Sie zeigten sich, wie es nachher sein würde, in wenigen Sekunden oder Minuten, wie zärtlich sie zueinander sein würden, wie er zustieß, und sie beim Auffangen seiner Stöße.

      Paul legte die Hände flach auf ihr Kreuz, und zog das schlanke Mädchen gegen seinen Unterleib. Ihre Hände liebkosten seine gebräunten Schultern, tasteten tiefer bis zum Gürtel, und schoben sich zwischen Haut und Stoff. Dann machten sie sich auf die Reise, an seinen Hüften entlang bis zu seinem Bauch, den er wie im Reflex einzog.

      „Nimm ihn in die Hand“, flüsterte er, und das Flüstern war dumpf, weil er selbst dabei nicht von ihren Lippen loskam. Sie presste ihren Mund noch fester auf den seinen, um ihm zu zeigen, dass sie verstanden hatte, während sich ihre linke Hand freimachte, und von außen zwischen seine Beine griff. Behutsam drückte sie sein straffes Glied durch den Stoff.

      „Gut so?“, hauchte sie.

      Er sog scharf die Luft ein.

      „Spiel an meinem Schwanz“, zischte er.

      Sie öffnete die Hose, führte die Hand in seinen Slip, und hielt seine bloße Eichel in der Handfläche, warm und schwer. Sanft kitzelten ihre Fingerkuppen über seine Penisspitze.

      Da schrillte ihr Smartphone.

      Marie nahm die Hand von seiner Erektion.

      „Nein“, sagte Paul. „Lass es läuten.“

      „Und wenn es wichtig ist?“

      „Nichts ist jetzt wichtig!“

      Das Handy klingelte erneut.

      Marie ging zum Nachttisch hinüber, ergriff ihr iPhone und nahm den Anruf entgegen.

      „Hallo?“, fragte sie.

      Es war Sarah Dannenberg.

      „Nein, Sarah. Es geht wirklich nicht.“

      Marie wandte ihm den Rücken zu, einen glatten, sonnengebräunten Rücken ohne weiße Stellen, was von Nacktbaden in Wasser und Sonne sprach. Ihre Brüste hingen, da sie leicht vorgebeugt stand, prall und schwer von ihrem Körper. Jetzt drehte sie den Kopf über die Schulter zurück, und zog eine Augenbraue nach oben.

      Paul grinste.

      Er griff sich an den Gürtel, und öffnete diesen. Marie schüttelte heftig den Kopf, denn sie wollte ihn selbst entkleiden. Natürlich wusste er das, es war auch mehr als Aufforderung gedacht, mit dem Gespräch schnell Schluss zu machen. Doch dann schleuderte er die Lackschuhe von sich, und streifte sich die Socken ab.

      „Nein, nein. Alles in Ordnung, Sarah.“

      Und dann zog er die Hose und seinen Slip aus. Denn Marie wackelte ungeduldig mit ihrer Kehrseite, und der After einer Frau hatte ihn immer schon fasziniert. Es war wie ein harter, wilder Griff in seine Eingeweide, wenn er die bräunliche Öffnung am Ende eines Steißbeines sah, das süße, in den Körper eingezogene Stück Fleisch, er konnte einfach nicht anders.

      Unwillkürlich spürte er den Geschmack auf seinen Lippen, die fremde, perverse Hitze.

      Der Manager packte ihre Hinterbacken, und drückte sie auseinander. Sein harter Penis bohrte sich durch ihren Schließmuskel, und drang in den Darm ein. Marie schrie auf. Ihre Hand am Handy ruckte vom Ohr weg.

      „Leg auf“, zischte Paul.

      Sie trennte die Verbindung, und warf das weiße iPhone auf den Boden.

      „Nicht, Paul. Bitte nicht ohne Vorspiel anal. Ich bin doch noch trocken und unvorbereitet.“

      „Bleib so, und halte deine Klappe“, keuchte er.

      Sie musste sich gegen den Nachttisch stemmen, während er in sie hineinstieß. Ihr After war eng, die Muskeln lagen wie eine Klammer um seinen Schaft. Es war ein scharfer, bis zum Rückgrat flimmernder Schmerz, der ihn schüttelte, quälend und beglückend zugleich. Und da drängte sich ihm Marie plötzlich entgegen, weich in den Knien, mehr und mehr nachgebend, schließlich im steten Rhythmus, als wollte sie nun selbst, dass er sich noch tiefer in sie einbohrte.

      Er wollte sie ausgiebig anal benutzen, aber er konnte nicht länger durchhalten. Sein Höhepunkt traf ihn wie ein Kanonenschlag, sodass er für einen Augenblick nur Sterne sah. In der nächsten Sekunde pumpte er sein Sperma mit heftigen Schüben in ihren Darm.

      „Ja, ja, es kommt! Ich spritze, ah, ja“, seufzte er.

      Seine Erektion schrumpfte, kapitulierend vor der trockenen Enge des Anus, und kroch erschlafft ins Freie.

      Marie fuhr stöhnend herum.

      In ihrem Gesicht standen Qual und Lust dicht beieinander. Ja, es hatte ihr Spaß gemacht. Sonst trieb er es mit der Zunge und den Zähnen an ihrem Hintereingang, biss und leckte sie dort, wo es jetzt so gemein brannte. Das war gut, aber er war zu schnell fertig.

      „Paul, oh“, sagte sie. „Schade.“

      Er schwieg, und biss sich auf die Lippen.

      „Du bist müde, Süßer, wie? War die Einladung anstrengend?“

      Er hatte die Party bei Dr. Vincent von Muggenthaler, dem Vorstandsvorsitzenden und Hauptaktionär der Muggenthaler Chemie AG, die erst vor zwei Stunden in Grünwald zu Ende gegangen war, längst vergessen.

      „Ich habe dort bereits Wodka getrunken“, antwortete er.

      Marie blickte auf seinen geschrumpften Schwanz, und musste lachen.

      „Der kleine, süße Kerl“, sagte sie lächelnd.

      Es war peinlich.

      „Er wird wieder hart werden“, meinte Paul. „Dafür werde ich sorgen!“

      Er ging zum Tisch hinüber, nahm sein Sakko, und langte in eine Außentasche. Ja, da waren sie, seine Pillen, in der flachen weißen Schachtel mit dem Schiebverschluss, aus dem man jeweils eine der Kapseln herausschütteln konnte. Die Muggenthaler Chemie AG stellte Mittel zur Verstärkung der sexuellen Lust her. Die gelben Pillen sorgten für die männliche Standhaftigkeit, während die braunen Kapseln die Libido der Frau erhöhte. In seiner Schachtel befanden sich beide Arten. Er konnte sich als Vorstandsmitglied frei im Labor bedienen.

      Paul schüttelte eine gelbe, sowie eine braune Pille hervor.

      „Hier für dich“, sagte er, und reichte ihr eine Kapsel.

      „Macht Frauen geil, oder?“, lächelte sie.

      „Und Männer ausdauernd“, ergänzte er.

      Sie blinzelte ihn an.

      „Ja, ich mag harte und ausdauernde Männer“, meinte sie.

      Marie nahm ihm die braune Kapsel aus der Hand, steckte sie in den Mund, und hielt sie lächelnd zwischen den Zähnen. Dann griff sie nach dem Wodkaglas, trank und schluckte.

      „Willst du deinen süßen Kerl nicht waschen?“, fragte sie vielsagend.

      Paul