David Poppen

Der Kuss des Mörders


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Pokal verdient. Aber auch er war nicht schlecht mit der Zunge, nicht nur an ihrem After, und er bewies es ihr, als er aus dem Badezimmer zurückkehrte.

      „Ja, du weißt, so mag ich es besonders“, sagte sie, lang auf das Bett hingestreckt, den Kopf auf die Seite gelegt, und den Blick an sich hinab auf Paul gerichtet. „Aber mach es mir langsam, ganz langsam und zärtlich.“

      „Oh ja, Schätzchen.“

      Er leckte ihren Oberschenkel unmittelbar über ihren Nylons. Seine Augen waren halb geschlossen, aber eben nur halb, um an ihrem Bein entlang ihren Anus und die feuchte glänzende Spalte sehen zu können. Er liebte diesen Anblick: das rostbraune gelockte Schamhaar, die leicht geöffnete Vagina, mit der geschwollenen Klitoris.

      „Höher, komm höher, Süßer“, flüsterte Marie.

      Ihre rechte Hand griff nach seinem kurzen, angegrauten Haar und zog lockend daran. Sie wollte seine Lippen spüren, die ihr die grellen Schauer durch Bauch, Brüste und Achselhöhlen bis ins Gehirn jagten. Wo war seine Zunge, die Penis spielte, ohne je tiefer als bis zum Scheideneingang zu kommen?

      Nun war es Paul, der sich Zeit ließ.

      Während sein Mund an ihrem Bein lag, berührte seine Hand ihre Vagina. Sofort war ihre linke Hand da, und bewegte seine Finger.

      „Lass mich... lass mich machen“, bat sie.

      Es war raffiniert: ihre Hand, schmal, sehr weiblich, die lackierten Fingernägel wie rote Leuchtpunkte im Halbdunkel des Zimmers, die seinen Mittelfinger in den Scheideneingang einführte, ihn tiefer stieß bis zur Wurzel, ihn wieder herausholte, dann zwischen die Schamlippen legte, um ihren Körper an ihm abwärts zu schlängeln, bis er wieder ganz in ihr war.

      Jetzt nahm Paul die Hand weg.

      Ihre Spalte war feucht. Ein intensiver Duft schlug ihm entgegen, gemischt aus Parfüm, das prickelnd ihrem Schamhaar entströmte. Es war der Geruch nach Frau und Sex.

      Paul schob die Arme unter ihren Oberschenkeln hindurch, streichelte an Strumpfhalter und Bauch entlang, und legte die Handflächen um ihre Brüste. Dabei war sein Mund immer noch nicht am Ziel.

      „Los, Schätzchen“, sagte er fast unhörbar.

      Sie richtete sich auf, so dass ihre Handflächen auf der Innenseite ihrer Oberschenkel lagen, und drückte ihre Beine auseinander. Lockend trat ihr Kitzler vor, Signal und Zielpunkt gleichzeitig. Paul senkte die Lippen auf ihn hinab, und schlug mit der Zunge zu.

      Marie stöhnte auf, bäumte sich hoch, zuckte vor und zurück, und rieb sich an seinem Mund. Und seine Lippen kauten genüsslich an ihrer Spalte.

      Sie packte seinen Kopf, und presste ihn noch fester zwischen ihre Schenkel. Ihr dichtes Schamhaar kräuselte sich an seinen Wangen, über den Bauch hinweg sah er, wie sie den Kopf stöhnend hin und her warf.

      „Süßer. Oh, Süßer!“

      Seine Zunge zog durch, von weit hinten nach vorn. Ihre Brüste waren nass unter seinen Händen, die Nippel hart. Und nun rotierte ihr Unterleib an seinem Mund, hob und senkte sich.

      „Mit den Zähnen, Süßer... noch fester. Tu mir weh... ah. Ja. Gut. Gut so.“

      Ihre Beine waren wie eine Schere, schnappten zu, hielten seinen Kopf umklammert, klafften wieder weit auf und dehnten sich, während ihre Hände ihn an den Haaren zurückrissen.

      „Schau mich an... bin ich schön da unten... gefalle ich dir?“

      „Du bist wunderschön, Schätzchen, traumhaft“, keuchte er.

      Mit Zeigefinger und Daumen zog sie die Schamlippen auseinander, um seiner Zunge Raum zu schaffen. Ganz weit gespreizt lag sie da, sekundenlang noch wie auf der Lauer. Dann wand sich der Orgasmus durch ihren Körper wie ein wildes Tier. Sie zuckte und wimmerte, jammerte seufzend.

      Noch einen Augenblick schmeckte er sie auf seinen Lippen, dann zog sie ihn hoch, und küsste ihm gierig die Feuchtigkeit von seinem Mund.

      „Komm, Süßer. Fick mich endlich. Bitte. Ich brauche jetzt deinen harten Schwanz.“

      Sie griff zwischen seine Beine, und stellte erfreut fest, dass die gelbe Pille bereits wirkte. Mit ihrer rechten Hand ergriff sie seinen steifen Penis, und schob seine Erektion zwischen ihre Schamlippen. Nur leicht, so dass sich der mächtige Phallus gleich selbst auf den Weg machen konnte, in die dunkle Enge ihre Körpers vorzudringen. Sie rückte ihren Unterleib zurecht, und spreizte ihre Schenkel, soweit es möglich war.

      „Los, los. Er ist groß... fick mich endlich, besorg es mir mit deinem geilen Riemen!“

      „Ja, ja“, stammelte er.

      Und dann war der letzte Rest der kühlen, geschäftigen Marie Rechenberg dahin, der Vorstandssekretärin der Muggenthaler Chemie AG. Was da lag und sich vor Lust verzerrte, war nur noch ein geiles Weib, dass die Beine nicht weit genug spreizen konnte, um seine Männlichkeit komplett aufzunehmen.

      Paul bewegte seine Erektion in einem gleichmäßigen Rhythmus. Wie durch einen Schleier sah er das wunderschöne, leidenschaftliche Gesicht der Sekretärin, das sich plötzlich fremdartig verzog.

      War es ihr Orgasmus?

      Es erschien ihm gleichgültig, denn er rammelte immer schneller, tiefer und härter. Und dann erreichte er seinen Höhepunkt.

      Es kam als rasch wachsender Strom aus seinen Lenden, hart, heiß und gewaltig. Sein Sperma schoss aus seinem Glied in ihre aufnahmebereite Scheide. Er pumpte Schub um Schub in die Spalte, während er fest auf sie gepresst dalag. Langsam verebbte seine Lust, aber noch einmal drängte er seinen Phallus bis zur Wurzel in sie hinein, als gäbe es noch einen Tropfen in ihm, der ihr gehörte, und den sie haben musste.

      Aus. Oh Gott, leer und aus. Sein Orgasmus verlor an Intensität.

      „Gut, Marie. Es war so gut.“

      Er spürte ihren Körper unter sich, die feuchte Haut, ihre Brüste mit den aufgerichteten Nippeln. Ihr Kopf lag im Nacken, der Mund war halb geöffnet. Ihre Arme, links und rechts neben dem Körper auf dem Betttuch, wirkten blutlos.

      „Hey, Schätzchen.“

      Pauls Glied fühlte sich plötzlich verloren an in ihrer Scheide, ein blöder Wurm, klein, geschrumpft wie in kaltem Wasser. Und die Feuchtigkeit, sein Samen, war auch plötzlich kalt.

      „Hey, Marie! Was ist mit dir?“

      Kalt? Was war so kalt an ihr?

      Langsam richtete sich Paul auf. Mit lauerndem Blick kroch er rückwärts über das Bett bis zur Kante. Dann hatte er festen Boden unter sich, ein hartes Gefühl unter den nackten Fußsohlen.

      „Marie!“

      Er stand am Bettende und starrte sie an: die Beine wie verrenkt abgewinkelt, seinen Samen als Rinnsal zwischen den Schenkeln.

      Marie? Nein, das wollte er nicht. Das nicht.

      Auf dem Boden lag der Büstenhalter, ihr Slip auf dem Teppich, sein Sakko, das Hemd, die Krawatte.

      Überreste voller Grauen.

      Paul suchte sein Handy. Er musste Hilfe holen.

      Obwohl er wusste, dass hier jeder Arzt zu spät kam.

      Marie war tot!

      2

      Das Bild der nackten, toten Marie Rechenberg sah ich drei Tage später zum ersten Mal, und auch dann nicht sofort. Und was in jener Nacht in ihrer Wohnung in München-Harlaching geschah, erfuhr ich noch nicht.

      Aber ich würde es herausfinden, denn dies war mein Job: Dinge zu erfahren, für die sich unsere Auftraggeber interessieren, wenn etwas zum Himmel stinkt.

      Und im Fall Marie Rechenberg, Vorstandssekretärin bei der Muggenthalter Chemie AG, stank allerhand zum Himmel.

      Das merkte selbst ich, Amelie Freifrau von Abensberg, auf den