David Poppen

Ermittlungen im Sexparadies


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      Ich nickte. Natürlich wollte ich nicht das Leben von Menschen gefährden, egal ob sie Deutsche waren, denn für mich war jedes Leben heilig. Ich hatte meinen Entschluss schon gefasst: Sollte es mir gelingen, Nikolaj Jegorow aufzutreiben, so würde ich mir erst seine Seite der Geschichte anhören, ehe ich ihn irgendeinem Staatsdienst überantworten würde. Da konnte ein Albertiner, selbst wenn er mit einer deutschen Flagge in der einen Hand und einer Pistole in der anderen und obendrein die Nationalhymne singend über mir stand, schön warten.

      „Dann habe ich also keine weitere Aufgabe, als in Cala Ferrera herumzuspazieren, bis Nikolaj Jegorow mir über den Weg läuft?“, fragte ich. „Und geschieht dann, wenn das passiert?“

      Albertiner errötete erneut, und ich überprüfte die Vorderseite meines Kittels. Die war in Ordnung, allerdings war das ganze Ding ein bisschen kurz, und so war möglicherweise ein Stückchen Schenkel zum Vorschein gekommen. Aber das war es diesmal nicht.

      „Ganz so... äh... na ja... also ganz so einfach ist das leider nicht“, stammelte er. „Was wir brauchen, ist eine einhundertprozentig sichere Identifizierung, Frau Rabenau. Und da ist nun noch eine andere Sache, die wir über diesen Mann wissen. Er ist von gewissen Leuten einmal zwei Wochen lang festgehalten worden. Bei der Gelegenheit hat man ihn auf eine recht brutale Weise gefoltert, was eine große Narbe an einem recht... an einem etwas kritischen Körperteil bezeugt.“

      Er wand sich förmlich vor Verlegenheit und errötete wie ein kleines Schulmädchen.

      „Um nicht lange drum herumzureden, Frau Rabenau“, platzte er endlich heraus. „Jegorow hat eine tiefe Narbe, die sich über die ganze Länge seines Penis hinzieht.“

      Ich war nicht schockiert, nur sprachlos, während mir die haarsträubenden Konsequenzen dieser Neuigkeit zu dämmern begannen. Dieses tugendhafte kleine Ungeheuer erwartete von mir nichts Geringeres, als dass ich nach Cala Ferrera fahren sollte, um mich dort als selbsternannter Penisinspektor zu betätigen - und das alles im Namen der Vaterlandsliebe!

      Ich wusste nicht, ob ich lachen oder wüten sollte!

      Ich beschloss, in die Luft zu gehen und ihm ganz nach der Art eines Tugendengels, wie ich es bis vor etwa einer Stunde ja auch noch gewesen war, meine bodenlose Entrüstung um die Ohren zu klatschen.

      Albertiner stand den Sturm durch, zumal mein Zorn ihn aus seiner eigenen Verlegenheit zu befreien schien. Er wartete, bis ich fertig war, und dann zog das Ekel mir mit einem einzigen schlauen Zug alles weg, was ich überhaupt an Boden unter den Füßen hatte.

      „Ich habe nicht gedacht, dass Ihnen das so viel ausmachen würde“, sagte er konziliant, aber es waren seine Augen, seine kleinen, hinterhältigen Knopfaugen, die alles hochgehen ließen. Sie waren sehr ostentativ auf die Couch gerichtet, unter der deutlich ein BH, ein Slip und eine Männerhose zu sehen waren.

      Er hatte mich geschafft, und ich musste sogar lachen.

      „Okay, James Bond“, sagte ich mit einem Augenzwinkern. „Ich kapituliere. Sagen Sie, was Sie wollen, und ich bin die Dienerin unseres Vaterlandes.“

      Da waren noch ein paar Einzelheiten, aber die hatte er rasch erklärt. Jetzt, da ich ihn besser kenne als damals, wundert es mich nicht mehr, dass er es nicht für nötig hielt, sich zu bedanken, als er sich an der Tür verabschiedete.

      Dumme Göre, die ich war, tanzte ich erst mal zehn Minuten lang auf einer rosaroten Wolke höchster, wonnevoller Erregung, ehe Simon mir wieder einfiel.

      Er schlief, als ich die Tür aufmachte. Erst in dem Augenblick wurde mir klar, dass er die ganze Unterredung zwischen Albertiner und mir sehr gut belauscht haben konnte.

      Und wenn Simon Degenfeld nun ein Geheimagent irgendeiner feigen, fremden Macht war?

      In dem Fall würde ich ihn natürlich töten müssen, aber womit?

      Mit meinem Nagelfeile?

      Ich erschauderte bei dem Gedanken und sagte mir, dass ich eine alberne Gans sei. Dann kicherte ich. Stellte es sich heraus, dass er tatsächlich ein Spion war und musste ich ihn folglich tatsächlich töten, warum machte ich es dann nicht auf die Lust-Tour... indem ich ihn zu Tode fickte?

      Ich nahm rasch eine Dusche und stellte mit Interesse fest, dass zwischen meinen Beinen rote Blutkrusten klebten wie auch die gelblichen Ablagerungen, die Simons Samen waren.

      Dann hatte ich also tatsächlich eine Jungfernhaut gehabt! Nun - ich trauerte ihr nicht nach.

      Simon grunzte, als ich ihn weckte.

      „Bist du den Kerl endlich losgeworden?“, fragte er. „Ich habe die meiste Zeit geschlafen. Aber einmal bin ich aufgewacht und hörte, wie du gerade zu ihm sagtest, er solle sagen, was er wolle - du seist seine Dienerin. Daraus schloss ich, dass es noch ein bisschen dauern würde, und legte mich wieder aufs Ohr. Hat er was getaugt?“

      Es hörte sich überzeugend an, und so kam ich zu dem Schluss, dass er möglicherweise die Wahrheit sagte.

      „Nein“, erklärte ich. „Er war nur Versicherungskaufmann. Ich habe mit ihm nicht geschlafen. Wärst du eifersüchtig, wenn ich's getan hätte?“

      Er machte ein verschrecktes Gesicht.

      „Ich? Oh... nein! Dass du mir jetzt bloß nicht mit Heiratsplänen kommst, Süße. Für mich bist du ein Klasse Fick und basta! Wenn du anfängst, es ernst zu meinen, musst du dir ein anderes Model suchen. Ich stehe nicht auf diesen Beziehungsmist... ich will einfach das Leben genießen und so oft wie möglich geile Weiber ficken.“

      „Schon gut, schon gut“, beschwichtigte ich ihn. „Nur keine Aufregung. Aber du hast mir versprochen, du wolltest mir in puncto Sex noch etwas beibringen. Komm also endlich da raus, damit wir anfangen können.“

      Er knurrte verschlafen, ließ sich aber willig von mir zur Couch führen. Ich gab ihm zu verstehen, dass ich seine mangelnde Tatenfreude nicht eben als Kompliment auffasste.

      „Ich weiß nicht recht, ob ich wusste, was ich tat, als ich anfing, dich zu verführen“, meinte er. „Hör, Herzchen, in so einem duften Heuhaufen wie du einer bist, habe ich meinen Schwanz selten gerollt, aber Mann! Bei deiner Art von Express-Sex komm' ich nicht mit. Lass mir wenigstens noch eine Minute zum Anwärmen, ja?“

      „Vielleicht kann ich behilflich sein“, sagte ich, indem ich mich noch dichter an ihn herandrückte, mit einer Hand über seinen festen, glatten Körper strich und mein Becken gleichzeitig gegen das seine presste.

      „Ja“, murmelte er. „Du kannst. Du kannst sogar ganz irre behilflich sein. Du scheinst verdammt noch mal auf den Geschmack gekommen zu sein, wie?“

      „Hm.“

      Ich hatte seinen Penis in der Hand und drückte ihn, bis Simon mir zeigte, wie man ihn richtig massiert. So, erklärte er, machten es Männer, wenn sie masturbierten.

      „Guck mal! Ich fühle, wie dein Penis immer dicker und härter wird.“

      „Penis?“, schniefte er. „wo hast du eigentlich alle diese hochgeschraubten medizinischen Fachausdrücke her? Da scheint mal eine Unterrichtsstunde fällig zu sein. Pass auf - das ist mein Pint, was du da in der Hand hast, aber du kannst auch ganz einfach Schwanz sagen. Zwischen meinen Beinen sind meine Eier, und gleich dahinter findest du mein Arschloch. Und jetzt hör um Gottes willen auf, immer so geschwollen daherzureden.“

      „Gern“, sagte ich. „Dein Vokabular gefällt mir sowieso besser. Bringst du mir noch ein paar Ausdrücke bei?“

      Er antwortete nicht, weil er den Kopf schon auf meine Titten gesenkt hatte. Seine Zunge, die, während er kräftig saugte, meine Brustwarze umspielte, jagte mir Schwärme prickelnder Empfindungen durch den ganzen Körper.

      Ich war so in meinen Gefühlen gefangen, dass ich gar nicht bemerkt hatte, wie Simon inzwischen auf der Couch abwärts gerobbt war. Ich fragte mich zerstreut, was das wohl werden solle, als er noch ein Stück tiefer glitt und meine Schenkel küsste.

      Ich war schlagartig wieder hellwach, als er meine Beine auseinanderstieß