Martin Loughlin

Handbuch Ius Publicum Europaeum


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Tendenzen, Schutzbereichs-, Eingriffs- und Rechtfertigungsfragen zu vermengen, vgl. oben, Fn. 456.

       [465]

      Grimm (Fn. 88), S. 1308.

       [466]

      Wahl (Fn. 447), § 19 Rn. 1.

       [467]

      Siehe nur K. Stern, Das Staatsrecht der Bundesrepublik Deutschland, Bd. III/1, 1988, S. 754ff.; H. Dreier, Dimensionen der Grundrechte. Von der Wertordnungsjudikatur zu den objektiv-rechtlichen Grundrechtsgehalten, 1993, S. 41ff.; Wahl (Fn. 447), § 19 Rn. 5.

       [468]

      BVerfGE 42, 64.

       [469]

      So R. Poscher, Grundrechte als Abwehrrechte, 2003, S. 84ff.

       [470]

      So Hesse (Fn. 99), Rn. 290; ders. (Fn. 446), S. 266. – Man bezeichnet den Prozess auch als Funktions- oder Dimensionserweiterung, als Pluri- oder Multifunktionalität u.a.m. (dazu Nachweise bei Dreier [Fn. 306], Vorb. Rn. 82, 94).

       [471]

      Dreier (Fn. 467); M. Dolderer, Objektive Grundrechtsgehalte, 2000; Wahl (Fn. 447), § 19 Rn. 1ff. (objektiv-rechtliche Dimension), 28ff. (objektiv-rechtliche Funktion).

       [472]

      BVerfGE 7, 198. – Zu diesem weichenstellenden und vielleicht bedeutendsten Urteil des Bundesverfassungsgerichts, das als „Fanfarenstoß“ (Wahl [Fn. 447], § 19 Rn. 3) und „Urknall“ (R. Alexy, Verfassungsrecht und einfaches Recht – Verfassungsgerichtsbarkeit und Fachgerichtsbarkeit, VVDStRL 61 [2002], S. 8, 9) bezeichnet wird, nunmehr eingehend die Beiträge in: Henne/Riedlinger (Hg.), Das Lüth-Urteil aus (rechts-)historischer Sicht, 2005.

       [473]

      BVerfGE 7, 198, 205.

       [474]

      Siehe Grimm (Fn. 88), S. 1308; plastisch Morlok (Fn. 281), S. 64: die Rechtsordnung wird „in den Bann der Grundrechte gerückt“; Wahl (Fn. 447), § 19 Rn. 10: „Nach deutschem Verständnis ist Gesetzesrecht ganz überwiegend grundrechtsgeleitet“.

       [475]

      Zu dieser nach wie vor am stärksten verbreiteten Lehre etwa Stern (Fn. 467), S. 1509ff., 1543ff., 1561ff.; M. Ruffert, Vorrang der Verfassung und Eigenständigkeit des Privatrechts, 2001, S. 63ff.; H.D. Jarass, Die Grundrechte: Abwehrrechte und objektive Grundsatznormen, FS 50 Jahre BVerfG, Bd. II, S. 35, 40ff. – Die zahlreichen dogmatischen Konstruktionsfragen und Lösungsangebote können hier nicht behandelt werden; vgl. Hinweise bei Dreier (Fn. 306), Vorb. Rn. 99f.

       [476]

      Morlok (Fn. 281), S. 45f.

       [477]

      Einschlägige Entscheidungen: BVerfGE 89, 1, 5ff.; 89, 214, 229ff.; 103, 89, 100ff. An scharfen Reaktionen aus dem Schrifttum etwa K. Adomeit, Die gestörte Vertragsparität – ein Trugbild, NJW 1994, S. 2467ff. sowie J. Isensee, Vertragsfreiheit im Griff der Grundrechte, FS für Bernhard Großfeld, 1999, S. 485, 486ff. Umgekehrt wird aus der Sicht des Verfassungsrechtlers der Judikatur zu Bürgschaftsfragen bescheinigt, auf ein „Gerechtigkeitsproblem“ aufmerksam gemacht zu haben (Morlok [Fn. 281], S. 51).

       [478]

      Grundsatzkritik: M. Jestaedt, Grundrechtsentfaltung im Gesetz, 1999, S. 42ff.

       [479]

      Aus der Literatur etwa J. Dietlein, Die Lehre von den grundrechtlichen Schutzpflichten, 1992; J. Isensee, Das Grundrecht als Abwehrrecht und als staatliche Schutzpflicht, in: HStR V, § 111 Rn. 86ff.; Dreier (Fn. 306), Vorb. Rn. 101ff.

       [480]

      Sie begegnet in BVerfGE 39, 1, 42; 46, 160, 164; 56, 54, 73; zuletzt BVerfG NJW 2006, 751, 757 – Luftsicherheitsgesetz.

       [481]

      Morlok (Fn. 281), S. 65 spricht gar von einer „Verkehrung der Funktion der Grundrechte“.

       [482]

      Dieser Terminus zur deutlichen Unterscheidung von staatlichen „Eingriffen“ (vgl. insb. Isensee [Fn. 479], § 111 Rn. 97).

       [483]

      So J. Isensee, Das Grundrecht auf Sicherheit, 1983, S. 27.

       [484]

      BVerfGE 39, 1, 46f.; dagegen wandte sich vor allem das Sondervotum von Rupp-v. Brünneck und Simon S. 68ff.

       [485]

      Atomkraftwerke: BVerfGE 49, 89; 53, 30. Straßenverkehrslärm: BVerfGE 79, 174. Lagerung chemischer Waffen: BVerfGE 77, 170.

       [486]

      BVerfGE 46, 160.

       [487]

      So BVerfGE 77, 170, 214. Dazu w.N. bei Dreier (Fn. 306), Vorb. Rn. 103.

       [488]

      Obwohl in der Judikatur zumeist die Schutzpflicht für Art. 2 Abs. 2 GG (Leben und körperliche Unversehrtheit) in Rede stand, lässt sich der grundlegende Gedanke auf andere Freiheitsrechte erstrecken (Dreier [Fn. 306], Vorb. Rn. 104).

       [489]

      Vgl. Poscher (Fn. 469), S. 48ff., 227ff.; W. Cremer, Freiheitsgrundrechte, 2004, S. 228ff.

       [490]

      Aus der Überfülle der Literatur: T. Geddert-Steinacher, Menschenwürde als Verfassungsbegriff, 1990; C. Enders, Die Menschenwürde in der Verfassungsordnung, 1997; P. Häberle, Die Menschenwürde als Grundlage der menschlichen Gemeinschaft, in: HStR3 II, § 22; Bahr/Heinig (Hg.), Menschenwürde in der säkularen Verfassungsordnung, 2006.